Am Samstag geht es zwischen Luton Town und Coventry City um weit aus mehr als um den Aufstieg in die Premier League. Für die beiden Mannschaften stehen deutlich mehr als 100 Millionen Euro auf dem Spiel. Im Gegensatz dazu kriegt der Gewinner des Champions League Finales zwischen Manchester City und Inter Mailand nur ein besseres Taschengeld.
Das wertvollste Finale der Welt
Am 27. Mai um (17:45 Uhr im SPORT1 LIVETICKER) findet das Playoff-Endspiel der zweiten englischen Liga im legendären Wembley Stadion statt. Knappe zwei Stunden später wird man wissen, welches Team auf Shopping-Tour, wie Nottingham Forest im letzten Jahr, gehen wird. Der Gewinner bekommt mindestens 110 Millionen Euro an TV-Geldern und weitere Millionen durch Sponsorenverträgen.
Luton Town und Coventry City haben eine gemeinsame jüngere Vergangenheit: Beide Klubs waren zeitweise in der Versenkung verschwunden. Noch 2018 spielten sie in der League Two, der vierten englischen Liga, gegeneinander. Jetzt geht es für beide darum, sich das Premier League-Ticket zu sichern.
In den vergangenen Jahren erlebten die Traditionsvereine einen märchenhaften Aufstieg, der für einen der beiden mit dem Aufstieg in die renommiertestes Liga der Welt ihren vorläufigen Höhepunkt bilden wird.
Im Gegensatz zu Nottingham, das vor einem Jahr als Aufsteiger 30 neue Spieler für knapp 195 Millionen Euro holte und damit einen neuen Ausgabenrekord für Aufsteiger aufstellte, werden beide Mannschaften keinen Transfer-Wahnsinn veranstalten.
Vergleichbar mit Darmstadt und Heidenheim
In England klingt das Aufstiegsduell wie ein Spiel hierzulande zwischen Darmstadt und Heidenheim - und ähnlich sind auch die Strukturen.
Luton Town und Coventry stehen trotz der (für einen der beiden Klubs) nahenden Geldschwemme eher überschaubare Finanzmöglichkeiten zur Verfügung. Das Geld wird höchstwahrscheinlich für eine nachhaltige Zukunft ausgegeben.
So müsste Luton das eigene Stadion modernisieren, da die Arena an der Kenilworth Road gerade einmal 10.226 Plätze umfasst. Besonders die Auswärtsfans aus der Championship mussten, um in das Stadion zu gelangen, durch Wohnungssiedlungen durchgeführt werden. Die Kosten werden in Millionenhöhe geschätzt.
Coventry war damals Gründungsmitglied der Premier League, doch vom alten Glanz ist nur noch wenig da. Die „Sky Blues“ spielen seit Jahren zur Miete in der Coventry Building Society Arena. Erst im April einigte man sich mit dem Besitzer darauf, dass man auch in den kommenden fünf Spielzeiten dort spielen darf.
Der Ausgang der Finalpartie scheint völlig offen. In den beiden Liga-Duellen trennten sich die beiden Teams 1:1 und 2:2. Fest steht, dass vor über 80.000 am Samstag in Wembley Stadion ein Traum in Erfüllung gehen wird.
Luton Town könnte zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die Premier League aufsteigen und für Gründungsmitglied Coventry wäre es das große Comeback nach 22 Jahren Abstinenz im englischen Oberhaus.