Eine weitere Saison im internationalen Geschäft gesichert und Kontakt zu den Champions-League-Plätzen drei und vier hergestellt. Der FC Liverpool ist nach dem 3:0-Sieg über Leicester City wieder voll im Geschäft um die Königsklasse, obwohl es lange Zeit alles andere als danach aussah.

Sieben Ligaspiele in Folge konnten die Reds gewinnen, die zwei Spieltage vor Saisonende nur noch einen Punkt hinter Manchester United und vier hinter NEwcastle United liegen. Großen Anteil am Erfolg hat ein waschechter Liverpooler, auf den Jürgen Klopp derzeit kaum verzichten kann - Curtis Jones.

Im Alter von neun Jahren kam der im Liverpooler Stadtzentrum aufgewachsene Jones 2010 erstmals zum LFC - wusste schnell zu überzeugen und erinnerte viele Beobachter schon früh an den jungen Steven Gerrard.

Liverpool-Legende Gerrard prophezeit große Zukunft

In jeder Altersklasse galt der englische U21-Nationalspieler als größtes Talent mit enormem Potenzial.

Das erkannte auch sein Idol und damaliger U18-Trainer Gerrard, der mit ihm unzählige Monate lang an seiner Entscheidungsfindung arbeitete und zu Beginn seiner Karriere wie jetzt Jones die Nummer 17 auf dem roten Trikot trug.

Und Gerrard war es auch, der Curtis schon früh eine große Karriere prophezeite. „Jones hat alles, um ein Top-Star zu werden. Wenn seine Einstellung stimmt, wird er es bis ganz nach oben schaffen“, sagte die Liverpool-Legende voraus.

Jones feiert Profi-Debüt

Und wenige Jahre später erfüllte sich Curtis‘ Traum. Im Dezember 2019 beim 1:0-Auswärtssieg gegen Bournemouth feierte Jones sein Debüt bei den Profis. „Als Junge aus der Gegend war das mein Traum“, erklärte der Mittelfeld-Stratege.

Für den einheimischen Jungen ging es weiter steil nach oben. In seiner ersten Saison gewann er direkt die Meisterschaft und wurde von den Fans zum besten jungen Spieler der Saison gewählt.

Doch es ging nicht immer nur bergauf. In der Folgesaison bremsten den Shooting-Star immer wieder Verletzungen aus und einige Fans äußerten erste Zweifel, ob er eine Zukunft im Team von Klopp haben könnte.

„Ich bin ein selbstbewusster Junge“

Gerüchten zufolge zweifelten nicht nur die Fans, sondern auch die Verantwortlichen an den Fähigkeiten des 22-Jährigen. Jones selbst zeigte sich im Interview mit The Athletic selbstbewusst: „Es macht mir nichts aus, es ist mir egal. Ich bin ein selbstbewusster Junge und weiß, dass ich die Rückendeckung der Mitarbeiter hier habe.“

Diese sollte er haben. Trotz zahlreicher Verletzungen kämpfte sich Jones immer wieder zurück und sammelte in der laufenden Saison 16 Einsätze in der Premier League. In der wichtigen letzten Phase der Saison ist der 22-Jährige sogar kaum noch aus der Startelf wegzudenken, stand in jedem der letzten sieben siegreichen Spiele in der Anfangsformation.

Für seinen Trainer kommt die Entwicklung nicht unerwartet: „Curtis hat sich sehr verbessert, es kam einiges zusammen. Man darf nicht vergessen, dass er noch jung ist und vor ein oder zwei Jahren hat er auch super Spiele für uns gemacht“, erklärte der ehemalige BVB-Trainer.

„Dann hatte er eine schwierige Phase mit Verletzungen. Dieses Jahr war es besonders schlimm. Aber er konnte viel Fußball sehen, er konnte das Spiel besser verstehen.“

Klopp lobt Weiterentwicklung

Wie Klopp nach dem 3:0-Sieg über Leicester lobte, habe Jones sich vor allem im Gegenpressing und in seiner Spielgeschwindigkeit verbessert. „Er hält den Ball nicht mehr so lange. Er ist viel schneller in der Entscheidungsfindung - und er ist ein guter Torjäger, das haben wir jetzt schon ein paar Mal gesehen. (...). Er ist in einem guten Moment.“

Unter Klopp hat sich das Liverpooler-Eigengewächs zum Stammspieler entwickelt. Der Schritt zum unverzichtbaren Schlüsselspieler soll folgen, insofern er die aktuellen Leistungen bestätigen und konstant beibehalten kann.

Nach all den Jahren scheint der Weg zu einem prägenden Spieler seiner Generation möglich. Steven Gerrard hatte es kommen sehen.