Showdown in der Premier League!
Der Tag der Entscheidung?
Wen am Mittwochabend Manchester City den FC Arsenal empfängt, geht es um weitaus mehr als nur drei Punkte. Das Duell dürfte das vorweggenommene Endspiel um den Titel der Premier League sein.
Anpfiff der Begegnung im Etihad-Stadium ist um 21:00 Uhr deutscher Zeit.
Die Ausgangslage
Wirft man einen Blick auf die vergangenen Wochen, dürfte der Favorit auf den Meisterschaftstitel feststehen. Der Titelverteidiger und Seriensieger der letzten Jahre aus Manchester strotzt derzeit vor Selbstbewusstsein und überrollte in den letzten Wochen quasi jeden Gegner.
In der Champions League warfen die Citizens ohne größere Probleme den FC Bayern aus dem Wettbewerb, zudem zogen sie am vergangenen Wochenende nach einem 3:0 gegen Sheffield United souverän ins FA-Cup-Finale ein.
In der Liga ließ City zuletzt am 18. Februar bei Nottingham Forest Punkte liegen, seitdem feierte das Team von Pep Guardiola sechs Siege am Stück. Das „himmelblaue Schlachtschiff“, wie es der Guardian einst bezeichnete, ist richtig in Fahrt gekommen.
Beim FC Arsenal ist die Stimmungslage kurz vor dem Showdown eine völlig andere. Zwar haben die Gunners auf dem Papier fünf Punkte Vorsprung vor dem Rivalen aus Manchester, absolvierten allerdings schon zwei Ligaspiele mehr. Der Vorsprung, der einst satte acht Punkte betrug, könnte selbst mit einem Remis am Mittwochabend schon dahinschmelzen - sollte City seine restlichen Spiele allesamt gewinnen.
Nur mit einem Sieg im Etihad haben die Gunners , die seit dem 3. Spieltag die Tabelle anführen, den Gewinn der englischen Meisterschaft noch in eigener Hand. Die Formkurve der Londoner spricht allerdings dagegen.
Zuletzt blieb das Team von Mikel Arteta dreimal in Folge ohne Sieg, gegen Liverpool und West Ham verspielte man sogar jeweils einen Zwei-Tore-Vorsprung. Am vergangenen Wochenende gelang Arsenal nach einem 1:3-Rückstand gegen Southampton zwar noch ein 3:3, der Punkt dürfte mit Hinblick auf den Titelkampf jedoch zu wenig gewesen sein.
Arsenal glaubt noch an Titelgewinn
Trotz der enttäuschenden letzten Wochen blickt Arsenal-Coach Arteta positiv auf das Duell mit City. Der Spanier zeigte sich von seiner Mannschaft überzeugt und deutete an, dass sein Team sowohl körperlich auch mental bereit für das Spitzenspiel sei. „Ich sehe es an ihren Reaktionen, sie machen sich gegenseitig Mut. Der Glaube ist da. Wir wollen den Sieg, das werden wir auch auf dem Rasen zeigen.“
Natürlich sei die Bedeutung des Spiels auch Arteta bewusst, von einer Vorentscheidung im Titelkampf wollte er dennoch nichts wissen - schließlich stehen nach dem Spiel noch fünf weitere Spieltage in der Premier League an. „Sollten wir gewinnen, heißt das noch nichts über den Titel oder unsere Saison. Es ist noch nichts entschieden“, führte er auf der Spieltags-Pressekonferenz fort.
Auch wenn der FC Arsenal trotz monatelanger Tabellenführung nun doch noch die Meisterschaft verspielen sollte, dürfte kaum ein Fan mehr an Arteta zweifeln. Der 41-Jährige, der selbst von 2011 bis 2016 für die Nordlondoner auflief, wird sie nach über sechs Jahren ohne Champions-League-Teilnahme wieder in die Königsklasse führen. Ein Erfolg, den die Anhänger vor der Saison ziemlich sicher unterschrieben hätten.
„Mikel hat sie auf ein neues Level gehoben“, verriet City-Trainer Pep Guardiola und machte keinen Hehl vor dem gegenseitigen Respekt. „Arsenal war immer schon unglaublich gut darin, den Ball zu halten. Die Spieler, die sie auswählen, haben große Qualität und Fähigkeiten“, sagte er. „Sie sind so konkurrenzfähig und aggressiv.“
Guardiola betonte, er wisse zwar um die Bedeutung des Spiels, das Duell sei aber „nicht entscheidend“ für den Ausgang des Titelrennens, behauptete er, „weil beide Mannschaften danach noch viele Spiele haben“.
Besonderes Wiedersehen zwischen Guardiola und Arteta
Für beide Trainer ist das Gipfeltreffen kein gewöhnliches Spiel. Arteta arbeitete zwischen 2016 und 2019 als Co-Trainer unter Guardiola in Manchester und kennt somit seinen Gegner bestens.
Wie Guardiola erklärte, ruhe die Freundschaft allerdings seit geraumer Zeit. Schließlich seien beide Konkurrenten. „An meinen Gefühlen für ihn hat sich nichts geändert, aber wir reden weniger miteinander, weil wir jetzt Rivalen sind“, sagte er.
Aké-Ausfall könnte City schmerzen
Manchester City kann im Topspiel wohl fast auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Lediglich Nathan Aké befindet sich mit Oberschenkelproblemen auf der Ausfallliste der Citizens. Bitter: Der Niederländer überzeugte vor allem in beiden direkten Duellen mit Arsenal in dieser Saison. Sowohl beim 1:0-Sieg im FA Cup und beim 3:1-Auswärtssieg in der Liga ließ Aké seinen Gegenspieler Bukayo Saka nicht zur Entfaltung kommen lassen.
Auf Seiten der Gunners droht ein erneuter Ausfall von Innenverteidiger William Saliba. Der Brasilianer fehlt sei mehreren Wochen, ohne ihn spielte Arsenal in dieser Saison noch nicht einmal zu Null. Kapitän Granit Xhaka, der das Spiel gegen Southampton krankheitsbedingt aussetzen musste, dürfte wieder zur Verfügung stehen.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)