„Eines Tages wird er hier sitzen und Manchester City repräsentieren.“
Erfüllt er Guardiolas Prophezeiung?
Diese forsche Hypothese traf kein geringerer als Starcoach Pep Guardiola nach der 6:0-Gala seiner Citizens Mitte März im FA Cup gegen den FC Burnley über sein Pendant aufseiten des Championship-Spitzenteams. Sogar auf eine Wette mit einem der anwesenden Journalisten ließ sich Guardiola ein.
„Er soll aufhören, das zu sagen“, erwiderte ein Ex-HSV-Spieler, der sich seit Freitag Premier-League-Aufsteiger nennen darf.
Ex-HSV-Akteur formt einen Premier-League-Aufsteiger
Die Rede ist von City-Legende Vincent Kompany, der mit den Rekordjägern des FC Burnley den direkten Wiederaufstieg in die Premier League gepackt hat.
Dass der ehemalige Hamburger im englischen Unterhaus so durchstarten würde, stand bei seinem Amtsantritt als Burnley-Trainer im Sommer 2022 noch in den Sternen.
„Wir waren von seiner Philosophie, seinem Ansatz und seinen Ideen mit dem Klub begeistert“, verfolgte Klub-Vorsitzender Alan Pace mit einem Kompany-Transfer früh große Visionen.
Aber auch kostspielige, schenkt man den Zahlen von transfermarkt.de Glauben. Mit einem Jahresgehalt von 2,9 Millionen Euro sollen die Verantwortlichen des feststehenden Premier-League-Aufsteigers Kompany zum Bestverdiener aller Championship-Trainer gemacht haben.
Drei Jahre Anderlecht: Kompany mit mäßigem Erfolg
Viel Druck für die City-Legende, die auf der Trainerposition zum Zeitpunkt der Verpflichtung noch relativ unerfahren war.
Drei Jahre bekleidete Kompany zuvor das Traineramt seines Heimatklubs RSC Anderlecht – und das mit mäßigem Erfolg. Während Kompanys Trainer-Dasein verpasste der mit 34 Titeln ausgestattete belgische Rekordmeister dreimal die Liga-Krone.
„Ich hatte auch mehrere Angebote, für Klubs auf höherem Niveau zu arbeiten, aber dort hätte ich sofort erfolgreich sein müssen“, verriet Kompany seinen Karriere-Plan, sich peu á peu in Trainer-Sphären a la Guardiola hochzuarbeiten.
Ein Hauch von Guardiola weht durch Burnley
Aus seiner Zeit unter Guardiola hätte der 36-Jährige vieles mitgenommen.
„Das Managen des Raums ist das Größte, was ich von Pep gelernt habe“, schwärmt Kompany noch heute von Guardiola. Dennoch: In seiner noch jungen Trainer-Karriere habe der Ex-HSV-Verteidiger schon jetzt seinen eigenen Stil entwickelt.
„Ballbesitz kann einerseits der Spielkontrolle dienen und andererseits dem Herausspielen von Torchancen. Ich bin mehr aufs Toreschießen fokussiert“, sprach Kompany in der SZ über seinen für eine Ex-Abwehrkante ungewöhnlichen Ansatz.
76 Tore! Burnley rekordverdächtig
Toreschießen ist das Stichwort, wenn man auf die fabelhafte Championship-Saison des FC Burnley blickt.
76 Tore in 39 Spielen sind Rekord in Englands zweithöchster Spielklasse. Trotz der hohen Torquote hat Kompany seinen Schützlingen eine Kompromisslosigkeit in Sachen Abwehrarbeit eingeimpft, weist die Burnley-Verteidigung mit nur 30 Gegentreffern den ligaweiten Bestwert auf.
Satte elf Zähler Puffer zum Verfolger Sheffield United und sogar 19 auf Platz drei, der die Playoffs bedeutet, ließen den letztjährigen Premier-League-Absteiger aus Burnley sechs Spieltage vor Schluss über die direkte Rückkehr jubeln.
Kompany: Guardiola noch lange nicht am Ende
In der kommenden Saison trifft Kompany dann auch in der Liga auf seinen Ex-Klub Manchester City, für den der Belgier 360 Pflichtspiele bestritt und acht Jahre als Kapitän auflief – ein Wiedersehen mit Guardiola inklusive.
„Ich finde, Guardiola sollte erstmal weitere zehn Jahre bei Manchester City bleiben“, sieht sich Kompany noch lange nicht bereit für die Rolle als Trainer der Skyblues.
Guardiolas Vertrag bei den Citizens endet 2025. Vielleicht ist der Ex-HSV-Akteur dann bereit.