47 von 54 möglichen Punkten geholt, Tabellenplatz eins und acht Punkte Vorsprung auf den Dauersieger und Zweitplatzierten Manchester City. Für die Fans des FC Arsenal könnte die Gegenwart kaum rosiger aussehen. (DATEN: Die Tabelle der Premier League)
Nie war Arsenal besser
Noch nie hatten die Gunners zu diesem Zeitpunkt der Saison so eine hohe Punkteausbeute vorzuweisen - auch nicht in den bereits einige Jahre zurückliegenden Meisterschaftssaisons. 2004 jubelte Arsenal zuletzt über den Gewinn der englischen Meisterschaft. Das Team, damals gespickt mit Superstars wie Thierry Henry, Dennis Bergkamp oder Robert Pires, spielte eine Saison von einem anderen Stern, verlor kein einziges Saisonspiel unter Trainer-Ikone Arsène Wenger. Das ist bist heute einmalig in der Premier-League-Geschichte. Die „Invincibles“ waren geboren.
Dieses Meisterwerk bleibt den Gunners diese Saison - geschuldet der bisher einzigen Niederlage bei Manchester United (1:3) - zwar verwehrt, dennoch deutet bereits jetzt schon einiges auf den 14. Meistertitel der Vereinsgeschichte hin. 2003/04 standen zu diesem Zeitpunkt sogar „nur“ 42 Punkte auf dem Konto, fünf weniger als in der aktuellen Spielzeit.
City-Patzer spielt Arsenal in die Karten
Dass die Gunners ein ernsthafter Titelkandidat zu sein scheinen, unterstrich die Mannschaft von Trainer und Ex-Arsenal-Profi Mikel Arteta auch im Nord-London-Derby bei den Tottenham Hotspur.
Der Tabellenführer gewann letztendlich souverän mit 2:0 gegen Harry Kane und Co. und baute seinen Vorsprung auf Manchester City auf acht Punkte aus - auch, weil die Skyblues das Manchester-Derby auf umstrittene Art und Weise mit 1:2 verloren. Zum ersten Mal seit der Saison 2013/14 gelangen Arsenal somit auch zwei Siege über die Spurs in einer Saison, nachdem das Hinspiel ebenfalls gewonnen werden konnte (3:1). (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Premier League)
Dabei ist es alles andere als selbstverständlich, dass sich die Gunners derart souverän an der Tabellenspitze behaupten können. Schließlich verfügt Arteta im Gegensatz zu den anderen Mega-Klubs in der Premier League nicht über ein mit Stars gespicktes Team. Stattdessen kennzeichnet die Londoner eine junge Truppe, angeführt von einzelnen erfahrenen Säulen, die sich unter ihrem Trainer von Jahr zu Jahr weiterentwickelt haben und sich im Kern schon seit Längerem kennen.
Ex-Kapitän Granit Xhaka fungiert als Leader der Mannschaft, der die Offensive und Defensive kompakt zusammenhält. Die eingespielte Innenverteidigung mit William Saliba (21) und Gabriel (25) versteht sich sowohl auf als auch neben dem Platz bestens, was der gemeinsamen Defensivarbeit zugutekommt.
Und mit Bukayo Saka, Gabriel Martinelli, Martin Ödegaard (seit dieser Saison Kapitän) und Eddie Nketiah verfügt Arsenal über junge und entwicklungshungrige Spieler, die den nächsten Schritt gemacht haben. (NEWS: Plötzlich liegt Martin Ödegaard die Welt zu Füßen)
Arsenal-Fans forderten Artetas Rauswurf
Auch der spanische Coach, der als Co-Trainer unter Pep Guardiola bei City seine ersten Schritte machte, hat einen großen Anteil am Erfolg. Und dass, obwohl ihn die Fans bereits längst entlassen hätten. Nach einer 0:2-Niederlage gegen den FC Chelsea zu Beginn der vergangenen Saison umstellten einige Fans sein Auto und hinderten ihm beim Verlassen des Vereinsgeländes. Rufe wie „Bitte verlass den Verein!“ begleiteten den Spanier letztendlich. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Premier League)
Spätestens nach einer 0:5-Klatsche gegen Manchester City einige Tage später waren sich Fans und Experten sicher, dass Artetas Tage als Cheftrainer gezählt waren. Doch er blieb in seinem Amt - und zahlt das Vertrauen nun mehr als zurück.
Bis zum Gewinn der englischen Meisterschaft ist es allerdings noch ein weiter Weg, ganze 20 Saisonspiele liegen den Londonern noch vor der Brust - inklusive zweier direkter Duelle mit Manchester City. Der nächste Härtetest steht bereits vor der Tür, wenn die Gunners am Sonntag das formstarke Manchester United empfangen. (Premier League: FC Arsenal vs. Manchester United, Sonntag ab 17.30 Uhr im Liveticker)