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Premier League: Der Scheich-Klub trumpft auf! Newcastle United ein Jahr nach Übernahme von Saudi-Prinz Salman im Höhenflug

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Premier League: Der Scheich-Klub trumpft auf! Newcastle United ein Jahr nach Übernahme von Saudi-Prinz Salman im Höhenflug

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Ein Saudi-Klub mischt England auf

Ein Jahr nach der saudischen Übernahme von Newcastle United rangiert das Team in den Top vier der Premier League. Dabei sorgen allerdings nicht nur die finanziellen Mittel für den sportlichen Aufschwung.
Newcastle United startet in der Premier League durch. Doch darf man als Fußball-Fan die Tore von Allan Saint-Maximin und Kieran Trippier feiern, wenn dahinter ein Scheich aus Saudi-Arabien steht?
Max Giesen
Ein Jahr nach der saudischen Übernahme von Newcastle United rangiert das Team in den Top vier der Premier League. Dabei sorgen allerdings nicht nur die finanziellen Mittel für den sportlichen Aufschwung.

Wir erinnern uns an den Oktober des vergangenen Jahres: Ausgelassene, jubelnde Newcastle-Fans vor dem heimischen St. James‘ Park, verkleidet in weißen Gewändern und mit Kopftüchern. Und das trotz Tabellenplatz 19. (DATEN: Die Tabelle der Premier League)

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Der Anlass für die Feierlichkeiten ist damals wie heute mehr als umstritten. Denn es war kein Pflichtspielsieg oder Top-Transfer, der die grenzenlose Begeisterung besorgt hatte.

Grund für den Enthusiasmus der Anhänger des viermaligen englischen Meisters war die Übernahme des Vereins vom saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman, dessen Privatvermögen auf unglaubliche 300 Milliarden Euro geschätzt wird. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Premier League)

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Für 300 Millionen Pfund (umgerechnet circa 350 Millionen Euro) sicherte sich das saudi-arabische Konsortium, welches unter dem Einfluss des heute 37-Jährigen steht, den englischen Fußballclub aus Upon Tyne. (ARTIKEL: Der Prinz mit Blut an den Händen)

Eine Hand wäscht die andere

Mit einem Schlag waren die Magpies zumindest finanziell konkurrenzfähig zu den Spitzenteams.

Salman handelte unter der Devise: Eine Hand wäscht die andere. Ein Vermögen für den Verein und die Fans - im Gegenzug Sportswashing für das Erdöl-Königreich, welches weltweit in Sachen Menschen-, Frauen- und Minderheitsrechten sowie Meinungs- und Pressefreiheit auf den hinteren Plätzen rangiert.

Und siehe da: Ein Jahr nach der Übernahme kämpft Newcastle nicht mehr gegen den Abstieg. Im Gegenteil: Die Toons stehen vor dem WM-Pause an Tabellenplatz drei, am vergangenen Wochenende gab es einen 1:0-Sieg gegen den FC Chelsea.

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Dabei blieben die vermeintlichen Königstransfers im Sommer aus.

Königstransfers blieben aus

Mit Ausgaben in Höhe von „nur“ 136 Millionen Euro in der vergangenen Transferperiode rangierte Newcastle auf Platz acht im ligaweiten Vergleich.

Einzig für Alexander Isak griff der Klub ein wenig tiefer in die Tasche. Der ehemalige Dortmunder kam für insgesamt 70 Millionen Euro von Real Sociedad aus Spanien.

Zum Vergleich: Aufsteiger Nottingham Forrest investierte knapp 30 Millionen Euro mehr. Dennoch befindet sich der neue Arbeitgeber von Taiwo Awoniyi, Moussa Niakhaté und Orel Mangala auf dem letzten Tabellenplatz. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Premier League)

Rein auf die finanzielle Wettbewerbsfähigkeit darf der sportliche Aufschwung der Magpies also nicht geschoben werden.

Vielmehr ist Eddie Howe Vater des fußballerischen Erfolges.

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Der richtige Mann zur richtigen Zeit

Angetreten vor genau einem Jahr, um den Abstieg zu verhindern, formte er binnen kürzester Zeit eine Mannschaft, die heute im Titelrennen mitmischt.

Von 43 Pflichtspielen unter Howe gewann Newcastle 23. Dabei standen die Zeichen zu Beginn der Amtszeit des 44-Jährigen mitnichten auf Erfolg. Nach den Unentschieden gegen Brentford und das stark abstiegsgefährdete Norwich City sowie einer Niederlage gegen Arsenal bildeten die Toons zwischenzeitlich sogar das Tabellenschlusslicht.

Die Tatsache, dass sich die Lage in der Liga unter Howe sogar noch verschlechterte, bevor sie besser wurde, macht die anschließende Kehrtwende nur noch bemerkenswerter.

Leeds war „der Wendepunkt“

„Ich blicke zurück und denke: Das war der Wendepunkt. Das war das Spiel, das alles in unsere Richtung gelenkt hat“, erklärte Howe vor Kurzem. Gemeint war der 23. Spieltag der abgelaufenen Saison gegen den Aufsteiger Leeds United.

Nach dem ersten Saisonsieg über Burnley folgten schwere Niederlagen gegen Leicester, Liverpool und Manchester City. Dazu schied der neureiche Klub im Pokal gegen Cambridge United aus.

Nach dem 1:0-Erfolg über Leeds äußerte sich Howe jedoch hoffnungsvoll: „Die Mannschaft hat den Glauben, dass wir noch nicht am Ende sind.“

Und die Mannschaft war noch nicht am Ende: 9 Siege aus den restlichen 13 Spielen brachten Newcastle in sicheres Fahrwasser und bescherten zu Saisonende den elften Tabellenplatz.

Geschickter Umgang mit dem Geld

Ohne die ganz großen Transfers steht das Team von der Tyneside heute so gut da, wie seit Jahren nicht mehr.

Nach 15 Spielen steht Tabellenplatz zu Buche, bisher kassierte die Howe-Elf nur eine Saisonniederlage. Gegen den FC Liverpool verlor Newcastle am 5. Spieltag in Anfield.

Die Magpies finden aktuell einen guten Weg die neuen finanziellen Möglichkeiten zu nutzen, ohne aber dabei den Anschein zu vermitteln, hunderte von Millionen Euro ideenlos zu verbrennen.

Nichtsdestotrotz - der fade Beigeschmack bleibt.