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Premier League: Who the f**k ist Graham Potter, der neue Chelsea-Trainer?

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Premier League: Who the f**k ist Graham Potter, der neue Chelsea-Trainer?

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Who the f**k is Graham Potter?

Graham Potter ist der neue Coach des FC Chelsea. Doch den 47 Jahren alten Tuchel-Nachfolger kennen nur die wenigsten Fußball-Experten und Fans. Ein Porträt.
Der Fantalk ist sich einig, dass die Entlassung von Thomas Tuchel nichts mit Fußball zu tun hat. Es sei eine reine Businessentscheidung gewesen.
Graham Potter ist der neue Coach des FC Chelsea. Doch den 47 Jahren alten Tuchel-Nachfolger kennen nur die wenigsten Fußball-Experten und Fans. Ein Porträt.

Neun Meilen von der Stamford Bridge entfernt, in einem weniger wohlhabenden Teil West-Londons, wurde die Nachricht von Graham Potters bevorstehender Ankunft beim FC Chelsea mit großem Interesse aufgenommen.

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Der Job von Gareth Southgate als englischer Nationaltrainer ist zwar nach wie vor einer der sichersten in der Branche. Doch die Verantwortlichen beim englischen Fußballverband (FA) sollen den 47-Jährigen von Brighton Hove and Albion schon länger auf dem Zettel gehabt haben und sehen in ihm den idealen Nachfolger für Southgate. (SERVICE: Tuchel-Aus erzürnt englische Legenden)

Das ist wenig überraschend: Potter ist zweifellos einer der besten - wenn nicht sogar aktuell der beste - junge englische Trainer. Seine Leistungen in Brighton, bei denen er einer klaren Philosophie treu geblieben ist, haben ihm zahlreiche Bewunderer eingebracht.

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Am Mittwochabend wunderten sich deshalb im Wembley-Hauptquartier der FA wohl nur wenige, als Einzelheiten über Chelseas Abwerbungsversuche bekannt wurden, Potter als Nachfolger von Thomas Tuchel zu gewinnen. (SERVICE: Tuchel bekommt Mega-Abfindung)

Doch wer ist der Engländer, der außerhalb der britischen Insel eher ein No-Name ist, aber so illustre Namen wie Zinédine Zidane und Mauricio Pochettino ausgestochen hat.

Potter macht sich in der schwedischen Provinz einen Namen

Nach seiner aktiven Profi-Karriere (immerhin acht Einsätze in der Premier League für den FC Southampton) war Potter zunächst Technischer Direktor im Frauen-Fußball, kehrte dann 2011 seiner Heimat den Rücken und heuerte bei Östersunds FK an - in der 4. Liga Schwedens!

Mit dem schwedischen Provinz-Klub legte er einen kometenhaften Aufstieg hin: Nach nur fünf Saisons spielte Östersunds auf einmal in der Allsvenskan - der 1. Liga! Ein Jahr später dann die Krönung: Potter gewann 2016/17 den schwedischen Pokal und qualifizierte sich für Europa League 2017/18.

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Auf dem Weg in die Gruppenphase schmissen die „kleinen“ Schweden das höher gehandelte Galatasaray Istanbul und PAOK Thessaloniki raus - und überstanden sogar die Vorrunde mit Athletic Bilbao, Hertha BSC und Zorya Lugansk. (DATEN: Die Tabelle der Premier League)

Im Sechzehntel-Finale endete Östersunds‘ Traum letztlich beim FC Arsenal, obgleich die Potter-Truppe im Emirates Stadium sogar mit 2:1 gewonnen hatte. Diese Top-Leistung honorierten selbst die Gunners-Anhänger mit Standing Ovations.

Und all dies mit einer Mannschaft, die zu größten Teilen in Schwedens zweiter Liga zusammengestellt wurde. Aber Potter zog seinen modernen und attraktiven Offensiv-Fußball auch als Außenseiter rigoros durch. So hatte Östersunds auch bei Arsenal mehr Ballbesitz, was viel aussagt über seine Spiel-Philosophie!

Das macht den neuen Chelsea-Trainer aus

Nach der fulminanten Erfolgsgeschichte mit Östersunds stand Potter plötzlich auf der Insel in den Notizbüchern einiger Klubs, obwohl er keinerlei Trainererfahrung in UK vorzuweisen hatte. Swansea City erhielt 2018 beim jungen und ehrgeizigen Coach den Zuschlag.

Ein Jahr später schon ging es eine Liga höher. Premier League! Brightons Bosse hatten sich in den flexiblen Taktik-Fuchs und erfolgreichen Spieler-Entwickler verguckt, der eine Mannschaft ohne allzu ausufernde Transferausgaben aufbauen kann und schönen Offensiv-Fußball spielen lässt.

In der englischen Hafenstadt setzte er sich unermüdlich für einen attraktiven Spielstil wie auch schon in Östersunds und Swansea ein. Ohne Rücksicht auf die Konsequenzen verlangte Potter von seinen Spielern, dass sie sich an seine Vorgaben halten.

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Selbst auf engstem Raum erwartet der 47-Jährige von seinen Spielern, dass sie nach einem Pass suchen. Reihe Z auf der Tribüne steht nicht in Potters Spielbuch. Vertraue deinen eigenen Fähigkeiten, vertraue deinen Mitspielern, vertraue dem Prozess. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Premier League)

Diejenigen, die eng mit ihm zusammengearbeitet haben, sagen, das wertvollste Kapital liege in seiner Kommunikation mit den Spielern. Er vereinfacht diese und seine Anweisungen sind klar und prägnant.

Brighton-Insider: „Es gibt nie einen Fehlpass, alles geschieht mit Absicht“

Auch seine taktische Planung soll erschreckend präzise sein. Nichts geschieht aus dem Stegreif, alles ist methodisch. „Es gibt nie einen Fehlpass, alles geschieht mit Absicht“, sagte ein Brighton-Insider der Daily Mail. „Er beobachtet das Spiel zwei Pässe vor allen anderen.“

Potter schickt seine Mannschaft zwar meist in einem 3-4-2-1-System auf den Rasen, doch während des Spiels und während den Partien ist er bekannt dafür, die Formationen zu ändern, ohne dass es dem Spiel seines Teams Abbruch tut.

Denn die Grundidee ist immer dieselbe: Seine Truppe soll den Gegner dominieren - am besten mit viel Ballbesitz. Doch der Brite kann auch anders - und wenn nötig - die gegnerische Mannschaft mit ausgefeilten und einstudierten Kontern überrumpeln. Flexibilität ist Trumpf. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Premier League)

Der Lohn seiner Mühen und seines Mutes: In der vergangenen Spielzeit stellte er trotz namhafter Abgänge wie Ben White (FC Arsenal) mit Brighton neue Vereinsrekorde bei den Punkten (51) und der Tabellenposition (9.) auf, schlug ManUnited, Arsenal und Tottenham.

Auch diese Saison verließen in Marc Cucurella (Chelsea), Yves Bissouma (Tottenham), Neal Maupay (Everton) und Leo Östigard (SSC Neapel) wieder mehrere Leistungsträger die Seagulls, doch die Potter-Truppe fing das ohne große Probleme auf und steht nach sechs Spieltagen mit vier Siegen auf Rang 4 der Premier League.

Diese Gefahr lauert auf Potter bei Chelsea

Kein Wunder also, dass Chelsea nun Nägel mit Köpfen machte und für Potter tief in die Tasche griff: Zwischen 14 und 24 Millionen Euro soll Brighton für ihn erhalten, berichten englische Medien.

Fraglich ist aber, wie Potter an der Stamford Bridge funktionieren wird. In der englischen Küstenstadt profitierte der 47-Jährige von der soliden Struktur und dem ruhigen Umfeld. Die Abstimmung zwischen der Personalbeschaffung und der Spielphilosophie hat ihm die optimale Plattform geboten, um eine Mannschaft in Brighton nach seinem Gusto zu formen.

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Es gibt aber keine Garantie, dass er bei Chelsea die gleichen Bedingungen vorfinden wird. Wie bei jedem Jobwechsel wird es eine Zeit der Anpassung geben - die vielleicht wichtigste Frage ist, wie er mit einigen der profiliertesten Fußballer und deren großen Egos umgeht.

In Brighton ist Potter die wichtigste Person im Verein gewesen - zumindest, was den Fußball betrifft. Die Spieler haben das respektiert. Bei Chelsea gibt es womöglich Spieler, die glauben, dass sie wichtiger sind als der Trainer.

Wie er mit dieser Situation umgeht, könnte über Erfolg oder Misserfolg seiner Amtszeit entscheiden.