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"Haaland verbreitet Angst": Pascal Groß schwärmt von ManCity-Star

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"Haaland verbreitet Angst": Pascal Groß schwärmt von ManCity-Star

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Groß: „Haaland verbreitet Angst“

Der ehemalige Bundesliga-Profi Pascal Groß hat sein Glück in der Premier League gefunden. Bei SPORT1 spricht er ausführlich über seine Zeit in Brighton und gewährt Einblicke in den englischen Fußball.
Erling Haaland sorgte mit seinem akrobatischen Treffer für den Sieg gegen seinen Ex-Verein Borussia Dortmund. Aber auch beim BVB sorgte er schon für spektakuläre Treffer...
Der ehemalige Bundesliga-Profi Pascal Groß hat sein Glück in der Premier League gefunden. Bei SPORT1 spricht er ausführlich über seine Zeit in Brighton und gewährt Einblicke in den englischen Fußball.

Von Ingolstadt in die Premier League: Pascal Groß ist dieser Schritt 2017 gelungen. Er wechselte damals nach dem Abstieg mit den Schanzern zu Brighton Hove & Albion - und hat es nie bereut.

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Im SPORT1-Interview spricht der 31-Jährige unter anderem über die bisherige Zeit bei den Möwen, seinen Ex-Trainer Graham Potter, der kürzlich Nachfolger von Thomas Tuchel beim FC Chelsea wurde und Superstürmer Erling Haaland.

SPORT: Herr Groß, wie haben Sie und das Team den Tod der Queen wahrgenommen?

Pascal Groß: Es war und ist ein riesiges Thema. Das konnte man schon daran sehen, dass die Premier League die Spiele abgesagt hat. Das passiert normalerweise nicht so schnell. Daran sieht man, wie groß der Respekt ihr gegenüber ist. Jetzt gibt es einige Änderungen im Königshaus, da sind wir alle gespannt, wie der neue König das alles machen wird. Aber mehr betrifft uns das ja nicht, wir zollen der königlichen Familie aber natürlich 100 Prozent Respekt.

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Groß: Erfolgreich unter dem Radar

SPORT1: Jetzt wird es sportlich. Sie sind im sechsten Jahr bei Brighton Hove & Albion, sind 2017 nach dem Abstieg mit dem FC Ingolstadt in die Premier League gewechselt. Sie haben dort gleich Fuß gefasst, warum laufen Sie aber in Deutschland immer noch unter dem Radar?

Groß: Ja, das ist leider so. Es ist nicht einfach, hier über Jahre konstant zu spielen. Doch mir ist es gelungen. Ich bin jetzt im sechsten Jahr in Brighton, das ist eine lange Zeit. In Ingolstadt war es toll, aber der FCI hat schon damals nicht die mediale Aufmerksamkeit erhalten. Schon in der Bundesliga war es da sehr ruhig. Nach zwei Jahren 1. Liga mit dem FCI habe ich den Schritt ins Ausland gewagt, doch so richtig hat das keiner mitbekommen. Es wäre sicher anders, wenn ich sieben, acht Jahre in der Bundesliga gespielt hätte. Deshalb laufe ich in Deutschland etwas unter dem Radar. Aber das ist okay für mich.

SPORT1: Ihre Entscheidung in die Premier League zu wechseln, ist voll aufgegangen.

Groß: Ja, und darüber bin ich auch froh und dankbar. Das hätten mir wenige zugetraut. Jeder Wechsel ins Ausland birgt immer mehr Risiken, als wenn man innerhalb einer Liga wechselt. Oft weiß man erst hinterher, ob das alles passt. Bei mir ist es gut gegangen. Es ist ein kleines Märchen. Ich habe mit das zugetraut und ganz bewusst diese Entscheidung getroffen. Das hat mir extrem geholfen. Ich bin sehr offen an dieses Abenteuer rangegangen und habe versucht, mich vom ersten Tag an anzupassen. Ich wollte sofort alles aufsaugen, viel lernen und mich voll und ganz einbringen. Wenn man so einen großen Schritt geht, muss man auch offen für alles Neue sein. Die Premier League ist mein Zuhause geworden.

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Groß: „Wäre nicht am Boden zerstört“

SPORT1: Wie sehr lebt der Traum Nationalmannschaft noch in Ihnen? Oder muss es gar nicht mehr sein?

Groß: Man kann in der Nationalmannschaft und in der Premier League spielen. (lacht) Es ist doch eine ganz einfache Geschichte. Ich kann in meinem Klub nur so gut spielen, dass es alle mitbekommen. Auch der Nationaltrainer. Ich mache kein Hehl daraus, dass es ein Lebenstraum wäre, Deutschland zu vertreten. Ich bin stolz, Deutscher zu sein. Aber ich sehe es auch realistisch. Ich wäre nicht am Boden zerstört, wenn es nicht passieren würde, dass die Nationalmannschaft ein Thema werden würde. Ich bin stolz auf meine Karriere. Da brauche ich nicht den Adler auf der Brust. Ich will mich weiter verbessern und glaube, dass ich ein besserer Fußballer geworden bin wie noch vor einem Jahr.

SPORT1: Hat sich der Bundestrainer mal bei Ihnen gemeldet?

Groß: Nein, leider nicht.

SPORT1: Kommen wir zu einem anderen Trainer. Wie sehr hat Sie der Rauswurf von Thomas Tuchel bei Chelsea überrascht?

Groß: Das war schon sehr überraschend. Er war total erfolgreich mit Chelsea, hat mit dem Klub Titel gewonnen. Zuletzt gab es sicher eine kleine Delle in der Zusammenarbeit. Aber es geht leider oft zu schnell, dass ein Trainer dann gehen muss. Tuchel hat einen Top-Job gemacht.

SPORT1: Wird das Trainergeschäft immer irrer?

Groß: Schon, obwohl nicht jeder Verein gleich durchdreht. Manchmal wäre es von Vorteil, wenn die Verantwortlichen in den Klubs etwas mehr die Ruhe bewahren würden und den Weg zusammen mit dem Trainer länger gehen wollen. Und nicht gleich in der ersten negativen Phase nicht mehr an das gemeinsame Ding glauben. Bestes Beispiel ist hier Freiburg und Christian Streich. Es geht leider oft viel zu schnell. Kontinuität ist auf Dauer immer gewinnbringend. Ich weiß nicht, wie viele Vereine erfolgreich sind, nachdem dort öfter der Trainer gewechselt wurde.

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Vertrauen in Potters Qualitäten

SPORT1: Ihr Ex-Trainer Graham Potter ist jetzt Tuchels Nachfolger bei Chelsea. Wie schwer wird das für ihn?

Groß: Leicht wird es sicher nicht. Ich traue Graham aber sehr viel zu. Er ist ein Top-Trainer, der taktisch und im Zwischenmenschlichen sehr gut ist. Aber natürlich ist es nochmal eine Nummer größer bei Chelsea. Es zählen nur die nackten Ergebnisse. Da werden die Leute schneller unruhig. Ich bin gespannt, wie Graham mit den vielen Stars umgeht. Ich drücke ihm für die neue Aufgabe ganz fest die Daumen.

SPORT1: War es auch für Sie überraschend, dass er der Nachfolger von Tuchel wurde?

Groß: Ja. Es war eine Überraschung für uns. Es ging alles rasend schnell. Innerhalb von ein, zwei Tagen war Graham nicht mehr unser Coach. Dass irgendwann der Tag kommen und er ein Angebot von einem absoluten Topverein annehmen würde, dessen waren wir uns schon bewusst.

Wer wird Potter-Nachfolger?

SPORT1: Der neue Trainer in Brighton ist Spielertrainer.

Groß: Es ist etwas kompliziert. (lacht) Der U21-Trainer, sein Co-Trainer und Adam (Lallana, d. Red.) haben das jetzt erstmal übernommen. Im Moment ist Adam leider verletzt, befindet sich aber auf dem Weg der Besserung. Wir brauchen ihn weiter als Spieler und er hilft uns in der täglichen Arbeit mit seiner Anwesenheit aber sehr, dass wir weiter hart arbeiten können. Es waren aufregende Tage. Wir müssen weiter unser Level beibehalten und dürfen jetzt nicht nachlassen. Wir haben jetzt drei Wochen kein Spiel, das ist nicht so leicht. Es kam viel zusammen: der Tod der Queen, der Abgang des Trainers und die Spielabsage gegen Crystal Palace. Wir probieren so gut wie möglich weiterzuarbeiten. Anfang Oktober geht es dann gegen Liverpool weiter.

SPORT1: Warum wurde die Partie gegen Crystal Palace abgesagt?

Groß: Weil es einen Zugstreik geben wird. Und die Polizei hat da Angst, dass es zu Problemen kommen könnte, weil es eine Art Derby ist. 70 Prozent der Fans kommen bei uns immer mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

SPORT1: Wer wäre Ihr Wunschtrainer als Potter-Nachfolger?

Groß: Das ist eine schwere Frage. Eins steht fest: Es ist ein sehr attraktiver Job in Brighton. Der neue Trainer wird ein Team übernehmen, das absolut stark ist und eine hohe Qualität besitzt. Wir halten im Team zusammen und es herrscht einfach ein guter Spirit. Wir sind aktuell Vierter und es muss für jeden Trainer reizvoll sein, bei uns Trainer zu sein. Ich hoffe, dass jemand kommt, mit dem wir unseren erfolgreichen und positiven Weg weitergehen.

Groß: „Haaland ist absolute Weltklasse“

SPORT1: Lassen Sie uns auch über Erling Haaland sprechen, der in der Champions League gegen Borussia Dortmund wieder seine Klasse gezeigt hat. Wie haben Sie ihn in den ersten Wochen in der Liga wahrgenommen?

Groß: Haaland verbreitet Angst, was seine unglaubliche Torquote angeht. In der Liga hat er schon zehn Mal getroffen. Es ist nicht einfach, gegen ihn zu spielen. Erling spielt natürlich in einer absoluten Top-Mannschaft der Liga. Seine Präsenz, Körpergröße und Geschwindigkeit sind unglaublich. Er hat voll eingeschlagen. Mit seinem unbedingten Willen, Tore zu schießen, ist er einzigartig. Haaland ist absolute Weltklasse. Was soll ich anderes sagen?

SPORT1: War der Hype um ihn manchmal zu viel?

Groß: Nein. Jeder wollte ihn haben und der Hype um ihn ist absolut gerechtfertigt. Was bei ihm seine Klasse zeigt, ist, dass er in Dortmund und jetzt auch bei ManCity die Erwartungen schon am Anfang bestätigt hat. Was mich an ihm auch begeistert, ist seine positive Körpersprache.

Zwischen Traum und Realität

SPORT1: Wollen Sie nicht auch mal in der Champions League oder bei einem absoluten Top-Klub spielen? Und sagen Sie bitte nicht ‚Ich schaue von Spiel zu Spiel‘.

Groß: (lacht) Ich schaue von Spiel zu Spiel. Wir gehen in Brighton einen guten Weg. Ich bin ein normaler, bodenständiger Typ. Und ich bin glücklich, wo ich jetzt bin. Die Champions League ist ein Traum, aber man muss auch schauen, was einem wichtig ist. Vielleicht stimmt der Alltag in einem anderen Verein nicht und bei Brighton stimmt einfach alles für mich. Ich stehe für Konstanz, der Verein hat mir viel gegeben und ich will noch einiges erreichen.

SPORT1: Wollen Sie nicht mal unter Jürgen Klopp spielen?

Groß: Ich habe Riesenrespekt vor Jürgen Klopp. Er ist ein Trainer, zu dem jeder aufschaut. Was er in seinen Klubs leistet, ist atemberaubend. Aber auch da bin ich realistisch. Ich denke, das wird nicht passieren.