Erik ten Hag greift durch!

Der niederländische Coach von Manchester United rasierte vor dem Duell gegen den Erzrivalen FC Liverpool zwei United-Stars. Einer von ihnen: Cristiano Ronaldo!

Der 37-Jährige, der mit einem Abschied aus Manchester liebäugeln soll, stand vergangene Woche beim 0:4 gegen den FC Brentford noch in der Startelf, gegen die Reds saß der Portugiese beim 2:1-Erfolg gegen das Team von Jürgen Klopp fast die kompletten 90 Minuten auf der Bank. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Premier League)

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Ronaldo auf der Bank: Ten Hag mit Klartext

Als ten Hag vor Anpfiff nach dem Grund für Ronaldos Bankplatz gefragt wurde, wurde er bei Sky deutlich: „Wir wissen, dass Liverpool im Ballbesitz ein gutes Team ist. Du musst gegen sie pressen. Das muss man im Block machen“, betonte der 52-Jährige. Deshalb setzte ten Hag statt auf Ronaldo lieber auf Anthony Elanga, Marcus Rashford und Jadon Sancho vorne. (DATEN: Die Tabelle der Premier League)

Was ten Hag damit ausdrückt: Mit Ronaldo ist ein kollektives Pressing nicht oder nur schwerer möglich. Mit dieser Meinung steht der neue United-Coach nicht alleine da. „Ronaldo ist kein Pressingmonster“, urteilte auch schon sein Vorgänger Ralf Rangnick.

Auch Kapitän Harry Maguire saß gegen die Reds draußen, für ihn spielte Raphael Varane. „Varane ist ein sehr erfahrener Spieler, der alles in seiner Karriere gewonnen hat.“ Darüber hinaus betonte ten Hag, dass er „Beweglichkeit“ in der Viererkette haben will.

Ten Hag beweist goldenes Händchen

Und ten Hag behielt mit seinem knallharten Durchgreifen völlig recht: United war gegenüber den ersten beiden Partien überhaupt nicht wiederzuerkennen. Der englische Rekordmeister zeigte eine bärenstarke Vorstellung, war den Reds in fast jedem Punkt überlegen - auch in Sachen Intensität. Einzig mit dem Ballbesitz von über 70 Prozent hatte Liverpool statistisch die Nase vorn.

In der 16. Minute brachte Jadon Sancho United in Führung. Der Ex-Dortmunder vollendete einen mustergültig gespielten Angriff sehenswert. Sancho bekam den Ball im Strafraum, ließ Gegenspieler James Milner komplett ins Leere rutschen und schob cool ins kurze Eck ein.

Schon vorher hatte Elanga die Riesenchance zur Führung gehabt, der junge Schwede traf nach Vorlage von Bruno Fernandes allerdings nur den Pfosten.

Liverpool hatte gegen die hohe Intensität und Spielfreude der Red Devils riesige Probleme. In der 20. Minute verhinderte Joe Gomez mit letzter Mühe das mögliche 2:0 von Marcus Rashford.

Fernandes mit Fast-Eigentor

Auf der Gegenseite hatte United auch Glück, als Fernandes beinahe ein Eigentor erzielte (41.) Doch der Portugiese, der den Ball unglücklich aus kurzer Distanz auf das eigene Tor bugsierte, schoss Mitspieler Lisandro Martinez auf der eigenen Torlinie an.

Kurz nach dem Wiederanpfiff war Rashford dann nicht mehr zu halten. Der englische Nationalspieler lief nach einem Traumpass des eingewechselten Anthony Martial alleine auf das Tor von Alisson Becker zu und blieb eiskalt (53.)

In der Schlussphase wackelte der Sieg dann aber nochmal gehörig, als Mohamed Salah die Liverpooler mit seinem Kopfball-Abstauber nochmal heranbrachte (81.)

Fünf Minuten vor dem Ende durfte dann auch Ronaldo ran. Und am Ende mit seinen Teamkollegen jubeln.

„Dieser Sieg bedeutet uns sehr viel. Wir wussten, wie groß dieses Spiel ist, wir mussten heute einfach die Wende schaffen“, sagte Sancho nach seinem ersten Saisontor bei Sky: „Jetzt müssen wir das Momentum für die nächsten Wochen mitnehmen.“

Für United war es der erste Sieg im dritten Spiel, womit der Rekordmeister die Rote Laterne der Premier League abgaben. Für Liverpool ist der Horrorstart mit nur zwei Punkten aus den ersten drei Spielen perfekt.