Der FC Liverpool hat gegen Newcastle United im letzten Moment den nächsten Rückschlag im Titelkampf abwenden können. In der 98. Minute jagte der 20 Jahre alte Fábio Carvalho den Ball aus kürzester Distanz zum 2:1 in die Maschen und brachte die Anfield Road zum Beben. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Premier League)
Wilde Szenen nach Liverpool-Wahnsinn
Nach dem 9:0-Rekordsieg über Bournemouth am vergangenen Spieltag fuhr die Klopp-Elf am Mittwochabend zum zweiten Mal in dieser Saison einen Dreier ein. Zuvor blieb Liverpool dreimal sieglos und verlor so früh den Anschluss an Titelfavorit Manchester City. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Premier League)
Wilde Szenen nach Liverpool-Wahnsinn
Nach Carvalhos Treffer kam es zu wilden Szenen. Wie englische Medien berichten, mussten Mitglieder beider Bänke zurückgehalten wurden. Einer der Liverpooler Mitarbeiter, der von der Daily Mail als Andreas Kornmayer, Leiter der Fitness- und Trainingsabteilung, ausgemacht wurde, machte sarkastische Gesten. Ein Staff-Mitglied Newcastles warf einen Gegenstand - laut Daily Mail eine Flasche - in Richtung Liverpool-Bank.
An der Rudelbildung, bei dem wohl auch wichtige Spieler beider Vereine mitmischten, waren laut Daily Mail unter anderem Joel Matip, Darwin Nunez, Klopp-Assistent Pep Lijnders und von Newcastle Jason Tindall, Graeme Jones und Fabian Schar beteiligt.
Ex-Keeper Shay Given sagte in seiner Rolle bei BT Sport über das Spiel: „Jürgen sah wirklich so aus, als stünde er unter Druck. Er schien an der Seitenlinie nicht er selbst zu sein. Er war wirklich verärgert über alles - vielleicht ist es der Druck.“
Laut Daily Mail wurden sowohl Klopp als auch Newcastle-Trainer Eddie Howe zu den turbulenten Szenen befragt - beide betonten aber, sie hätten nichts gesehen, was sie kommentieren könnten, was darauf hindeutet, dass sie nichts von dem Vorfall mit der Flasche wussten.
Newcastle schimpft
Auf Seiten Newcastles sorgte die üppige Nachspielzeit - fünf waren angezeigt, das Tor fiel in der 90.+8 - für Ärger. „Es ist ein absoluter Witz, dass es so endet“, betonte Co-Besitzer Mehrdad Ghodoussi bei Twitter und fügte den Hashtag 98mins an.
Howe fügte an: „Ich hätte jemanden gebraucht, der mir das erklärt (warum es so viel Nachspielzeit gab, Anm. d. Red.). Ich hatte keine Ahnung. Es sah so aus, als würde der Schlusspfiff nie kommen.“
Klopp wiederum sprach von einer „perfekten Antwort“ auf Zeitspiel des Gegners: „Ich bin wirklich glücklich darüber und es gibt nichts mehr zu sagen. Das ist die beste Art, ein Fußballspiel zu gewinnen.“ Klub-Legende Jamie Carragher schrieb bei Twitter: „Das ist Karma für das ganze Zeitspiel!“
City überrollt Nottingham
Da die Citizens parallel Aufsteiger Nottingham Forest eindrucksvoll mit 6:0 überrollt hatten, beträgt der Rückstand auf die Skyblues weiterhin fünf Punkte, auf Spitzenreiter Arsenal, als einziges Premier-League-Team ohne Punktverlust, sind es sogar sieben Zähler.
Liverpool kontert Isak-Treffer
Dabei deutete noch in der ersten Hälfte viel auf eine Pleite der Reds hin. 70-Millionen-Euro-Neuzugang Alexander Isak schoss die Magpies in Führung (38.), zehn Minuten nach Wiederanpfiff erzielte der ehemalige BVB-Stürmer sogar das vermeintliche 2:0 (55.). Der Treffer wurde jedoch aufgrund einer Abseitsstellung aberkannt. (DATEN: Die Tabelle der Premier League)
Wenige Aktionen später ließ Roberto Firmino die Liverpool-Fans hoffen, als er eine Vorlage von Superstar Mohamed Salah eiskalt ausnutzte und ausglich. Das Team von Jürgen Klopp drängte in der letzten halben Stunde auf den Sieg und wurde schließlich belohnt. Am Samstag steht für die Reds das Merseyside-Derby auf dem Programm, wo es Liverpool mit dem noch sieglosen Everton zu tun bekommt.
Besser als die Reds und auch ManCity stehen die Gunners da, die beim 2:1 (1:0) gegen Aston Villa den fünften Sieg feierte und mit der makellosen Ausbeute von 15 Punkten Erster sind. Gabriel Jesus (30.), im Sommer von ManCity nach London gewechselt, und Gabriel Martinelli (77.) trafen entscheidend.
Pech hatte Nationalspieler Thilo Kehrer, dem Innenverteidiger unterlief beim 1:1 (0:1) seines neuen Teams West Ham United gegen Tottenham Hotspur ein Eigentor (34.).
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)