Bei Borussia Dortmund haben sie womöglich noch immer schlaflose Nächte, wenn der Name Antony fällt.
Antony: Koste es, was es wolle
Im vergangenen November unterlagen die Schwarz-Gelben in der Champions League mit 0:4 bei Ajax Amsterdam, und es war damals vor allem der junge Angreifer aus Brasilien, der für kollektive Schwindelgefühle sorgte. „Welch eine Nacht“, schwärmte Antony selbst. (DATEN: Die Tabelle der Premier League)
Spätestens seit diesem Abend dürfte offensichtlich sein, was der nunmehr 22-Jährige zu leisten imstande ist. Und vermutlich weiß es keiner besser als Erik ten Haag.
Der hat Antony zwei Jahre lang bei Ajax trainiert, und nun, da er Teammanager von Manchester United ist, wollte er den lange als unverkäuflich deklarierten Flügelstürmer unbedingt nachholen. Koste es, was es wolle.
Enttäuschter Schreuder: „Es geht nur noch ums Geld“
Kosten wird Antony, der schon seit Februar seinen festen Willen zu einem Wechsel bekundet hatte, eine Ablöse von 84 Millionen Pfund, umgerechnet 100 Millionen Euro.
„Es geht nur noch ums Geld, das ist traurig. Aber so ist die Welt“, sagte Alfred Schreuder, einst Hoffenheim, dann der „Co“ von ten Haag, nun dessen Nachfolger als Cheftrainer. „Ich kann“, ergänzte er, „solche Dinge nicht gutheißen.“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Premier League)
Immerhin hat Ajax ein gutes Geschäft gemacht. Im Sommer 2020 hatte der niederländische Rekordmeister den damaligen Teenager für vergleichsweise läppische 15 Millionen Euro vom FC Sao Paulo geholt. Seine Bilanz seitdem: 57 Spiele, 18 Tore und 11 Vorlagen in der Eredivisie, 11 Spiele, 4 Tore und 6 Vorlagen in der Champions League. Und zwischendurch mit Brasilien auch Olympiasieger 2021 in Tokio.
Antony ist nun die fünfte Neuverpflichtung von ten Haag in diesem Sommer und die zweitteuerste der Klubgeschichte für Manchester United nach Paul Pogba, der 2016 für 93 Millionen Pfund (damals 105 Millionen Euro) von Juventus Turin kam.
Er werde, versicherte der Brasilianer, „Ajax immer im Herzen tragen“. Was man halt so sagt, wenn es am Ende doch nur ums Geld geht. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Premier League)