Als zweiter Verein knackte Leeds United in diesem Sommer die Summe von 100 Millionen Euro für Transferausgaben. Einzig allein der Premier League-Sieger Manchester City gab im aktuellen Transferfenster schneller mehr Geld für Neuzugänge aus.
Ein 100-Millionen-Plan für Europa
Mit den Verpflichtungen von Brendan Aaronson, Marc Roca, Darko Gyabi, Tyler Adams, Rasmus Kristensen und Luis Sinisterra, die die „Peacocks“ für insgesamt 105,6 Millionen Euro in den Norden Englands lotsten, will Leeds United nach einer verkorksten Saison die internationalen Ränge angreifen.
Rettung erst am letzten Spieltag
Dabei schien die Zielsetzung für die neue Saison lange Zeit eine völlig andere zu werden. Leeds kämpfte bis zum letzten Spieltag der vergangenen Saison gegen einen Abstieg aus der Premier League.
Trainer Jesse Marsch, der im Februar nach einem glücklosen halben Jahr in Leipzig für Leeds-Aufstiegstrainer Marcelo Bielsa übernahm, rettete mit den Nordengländern durch einen 2:1-Auswärtssieg beim FC Brentford den Klassenerhalt.
In der kommenden Spielzeit wollen die „Peacocks“, bei denen auch der deutsche Nationalspieler Robin Koch unter Vertrag steht, unbedingt wieder an ihre erste Premier League-Saison 2020/21 anknüpfen, als man mit sensationellen 59 Punkten den neunten Platz belegte.
Unter Bielsa, der den Klub 2020 in die Premier League geführt hatte, gelang die beste Saison eines Aufsteigers seit der Saison 2000/01, die der damalige Aufsteiger Ipswich Town mit 66 Punkten auf Platz fünf beendete.
Klub-Boss leitet Transferoffensive ein
Jetzt will auch Leeds ganz oben mitspielen. Für den Angriff auf die europäischen Plätze leitete Klub-Manager Victor Orta eine große Transferoffensive ein.
Die Salzburg-Youngster Brendan Aaronson und Rasmus Kristensen, die Cheftrainer Jesse Marsch noch aus seinen Tagen als Coach des Giganten aus Österreich kennt, wurden für geschätzte 42 Millionen Euro verpflichtet. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Premier League)
Der US-Amerikaner Aaronson soll das offensive Mittelfeld der Engländer verstärken, der dänische Rechtsverteidiger Kristensen die Flügel absichern.
Sinisterra ersetzt Herzstück Raphinha
Mit der Verpflichtung von Luis Sinisterra, der für knapp 30 Millionen Euro von Feyernoord Rotterdam nach Leeds wechselt, haben die „Peacocks“ schon vor dem Abgang des brasilianischen Flügelstürmers Raphinha zum FC Barcelona einen ganz wichtigen Ersatz verpflichtet.
Raphinha stellte in den vergangenen zwei Jahren das Herzstück der Leeds-Offensive dar und geht für geschätzte 55 Millionen Euro zu den Katalanen, die bekanntlich auch noch Robert Lewandowski vom FC Bayern holen wollen.
Leeds hingegen musste mit dem Verlust von Mittelfeldstar Kalvin Phillips einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Der englische Nationalspieler wird in der kommenden Spielzeit für die Citizens aus Manchester auflaufen, denen die Dienste des 26-Jährigen satte 52 Millionen Euro Ablöse wert sind.
Roca und Adams wechseln nach Leeds
In Leeds sollen zwei ehemalige Bundesliga-Profis das Loch schließen, die das abgewanderte Zweikampfmonster hinterlässt.
Mit Marc Roca hat United durchaus einen zentralen Mittelfeldspieler verpflichtet, der den Zweikampf sucht und gute physische Eigenschaften mitbringt.
Für den Spanier, der in den vergangenen zwei Spielzeiten beim FC Bayern München unter Vertrag stand, überwies der Klub zwölf Millionen Euro an die Münchner. Dabei könnten noch bis zu fünf Millionen Euro an Bonuszahlungen zum deutschen Rekordmeister fließen.
Roca erhofft sich in England deutlich mehr Spielzeit als in seiner Zeit in München, wo er sich nicht durchsetzen konnte. Die wird er aller Voraussicht auch bekommen, schließlich klafft durch den Abgang von Phillips eine große Lücke im Mittelfeld.
Konkurrenz wird Roca unter anderem von Tyler Adams bekommen, der RB Leipzig für rund 20 Millionen Euro nach dreieinhalb Jahren verlassen hat.
Leeds-Trainer Marsch kennt den US-Amerikaner noch gut aus Leipzig-Zeiten, weiß also genau, weshalb er die 23-jährige Laufmaschine unbedingt in seinem Team haben wollte.
Robin Koch schwärmt von Adams
Nationalspieler Robin Koch, der 2020 für 13 Millionen Euro vom SC Freiburg in die Premier League wechselte, freut sich besonders auf seinen zukünftigen Teamkollegen aus Leipzig.
„Gerade Tyler hat in der Bundesliga bei RB Leipzig schon oft gezeigt, was er drauf hat. Er ist ein top Spieler und was ich auf die ersten Tage sagen kann, auch ein top Typ. Er und auch die andere Neuzugänge verstärken unser Team enorm“, sagte Koch der Bild.
In der Sommerpause hat Leeds United bisher einiges dafür getan, eine zweite Saison im Keller abzuwenden. Wofür es am Ende in einer unglaublich stark besetzten Premier League reichen wird, bleibt abzuwarten. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Premier League)