Seit Timo Werner im Sommer 2020 von RB Leipzig zum FC Chelsea wechselte, tut sich der gebürtige Stuttgarter im Westen Londons schwer.
Was wird jetzt aus Werner?
In den 24 Monaten erzielte er lediglich zehn Premier-League-Treffer - für einen Spieler, der 64 Millionen Euro kostete, eine sehr schmale Ausbeute.
Kein Wunder, dass der Stürmer auf der Insel längst als teures Missverständnis gebrandmarkt ist. Werner wird zwar zugute gehalten, dass er sich für das Team häufig aufreibt, doch seine geringe Torgefahr kann auch der größte Einsatz nicht kaschieren.
Werner, der in der Bundesliga für Stuttgart und Leipzig im Schnitt noch alle 174 Minuten getroffen hatte, benötigt im Chelsea-Trikot mehr als die doppelte Zeit für ein Tor (389 Minuten).
Werner: „Ich denke, es lag auch viel an mir“
„Ich weiß, was ich kann, weil ich es in der Vergangenheit vielleicht 100-mal gemacht habe“, sagte Werner kürzlich bei Standard Sport. „Ich denke, es lag auch viel an mir, viel an meinem Kopf, um die Dinge vor dem Tor klarzumachen.“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Premier League)
Wie geht es nun für den deutschen Nationalstürmer weiter? Mit dem bevorstehenden Transfer von Raheem Sterling wird sich die Konkurrenzsituation für Werner verschärfen, selbst wenn Romelu Lukakus mit seiner Rückkehr zu Inter Mailand einen Platz im Sturm freimacht.
Sterling, für den die Blues 53 Millionen Euro an Manchester City überweisen sollen, käme mit einem ganz anderen Standing an die Stamford Bridge: Der 27-Jährige hatte in der vergangenen Saison zwar einen kleinen Leistungsknick, für 13 Premier-League-Treffer reichte es dennoch.
In der neuen Umgebung soll der blitzschnelle und trickreiche Sterling wieder zu alter Stärke finden - ob als Außen- oder Mittelstürmer. Mit Mason Mount und Kai Havertz könnte der englische Nationalspieler eine Dreierkette im Angriff bilden, die zumindest auf dem Papier beeindruckend erscheint.
Schreckt Werners Gehalt potenzielle Interessenten ab?
Und Werner? Der würde wahrscheinlich noch öfter auf der Ersatzbank Platz nehmen, als in den vergangenen beiden Jahren ohnehin schon.
Die große Frage, die sich also stellt: Bleibt der 26-Jährige trotz der widrigen Voraussetzungen bei den Blues? (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Premier League)
Das größte Problem: Bei einem Abgang müsste Werner größere Abstriche beim Gehalt machen, schließlich ist er mit geschätzten 16 Millionen Euro Jahresgage einer der Großverdiener beim Champions-League-Sieger 2021.
Kaum vorstellbar, dass ein anderer Klub dem Schwaben eine vergleichbare Summe bieten würde. Nach SPORT1-Informationen schließt Werner einen Wechsel dennoch nicht aus, weil er mit seinen Einsatzzeiten unter Trainer Thomas Tuchel nicht zufrieden ist.
Zuletzt berichtete Tuttosport über einen vermeintlichen Chelsea-Deal mit Juventus, bei dem Werner samt einer Ablösesumme von 25 bis 30 Millionen Euro nach Turin wechseln - und im Gegenzug Bayern-Flirt Matthijs de Ligt zu den Blues transferiert würde.
Ob bei Chelsea oder anderswo: Flick setzt auf Werner
De Ligt will jedoch unbedingt zum FC Bayern. Und spätestens mit der Ankunft von Angel di Maria in Turin dürfte sich das Gedankenspiel um Werner ohnehin erledigt haben.
Eine echte Spur lässt sich derzeit nicht ausmachen, so dass auch ein Verbleib beim FC Chelsea nicht auszuschließen ist. „Man muss weitermachen und das habe ich in zwei Spielzeiten gelernt. Es kann nicht immer bergauf gehen“, sagte Werner.
Immerhin: Dass Bundestrainer Hansi Flick bei der WM auf Chelseas Sorgenkind verzichten würde, wenn er auf der Bank schmort - dieses Szenario muss der Stürmer nicht befürchten. Werner ist für Katar gesetzt, ob als Chelsea-Spieler oder Stürmer eines anderen Klubs.
Und wer weiß - vielleicht erweist sich der designierte Sterling-Transfer sogar als Initialzündung für seinen Durchbruch im dritten Chelsea-Jahr.