Romelu Lukaku sollte das neue Aushängeschild in der Offensive von Chelsea werden. Verständlich, der Sturmtank hatte zuvor bei bei Inter Mailand 64 Tore in 95 Spielen erzielt.
Chelseas 400-Millionen-Fluch
Ein Jahr später die Ernüchterung. Lukaku kommt bei den Blues bisher überhaupt nicht in Tritt, musste meist auf der Bank Platz nehmen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Premier League)
Das Ende des 29-Jährigen bei Chelsea scheint besiegelt, eine Rückkehr nach Italien zu Inter steht so gut wie fest.
Der Belgier reiht sich in eine Liste mit prominenten Vorgängern ein, die allesamt als große Sturmhoffnung verpflichtet wurden und letztendlich scheiterten.
Ein Phänomen, das wie ein unüberwindbares Trauma wirkt, ein nicht zu gewinnender Kampf.
Chelsea und spanische Stürmer - Das passt einfach nicht
Fernando Torres
Der bekannteste Vorgänger Lukakus, der den Erwartungen bei den Blues nicht gerecht werden konnte, ist Fernando Torres. Der Spanier wechselte im Jahr 2011 für die damalige Rekordablöse von 58,50 Millionen Euro von Liverpool an die Stamford Bridge. Der damals 27-Jährige galt als einer der besten Stürmer der Welt, der dem Kader der Blues seinen Stempel aufrücken sollte.
Doch „El Nino“ wurde seiner Transfersumme nie gerecht, für Chelsea traf er in keiner seiner drei Spielzeiten zweistellig. In 110 Premier-League-Partien erzielte er gerade einmal 20 Tore.
Álvaro Morata
Sein Landsmann Álvaro Morata, der im Jahr 2017 für 66 Millionen Euro von Real Madrid verpflichtet wurde, traf in der Premier League sogar noch weniger das Tor (16 Treffer in 47 Premier-League-Spielen).
Immerhin benötigte er fast nur ein Drittel der Spiele wie Torres. Bedenkt man jedoch die hohe Ablöse, ist auch diese Torquote für einen Stürmer seines Kalibers eindeutig zu niedrig.
Diego Costa
Deutlich treffsicherer vor dem Tor war Diego Costa. In vier Jahren erzielte der spanische Nationalspieler 52 Tore in der Premier League (89 Spiele). Eine ordentliche Quote.
Umso unverständlicher, dass der damalige Chelsea-Trainer Antonio Conte (kam 2016 zu den Blues) nicht mehr mit dem 33-Jährigen plante. Es entwickelte sich sogar eine regelrechte Schlammschlacht zwischen Spieler und Verein.
Am Ende erzwang Costa einen Wechsel zu seinem alten Verein Atlético Madrid. 60 Millionen Euro mussten die Los Colchoneros nach London überweisen.
Champions-League-Sieger: Doch (noch) nicht die erhoffte Verstärkung
Olivier Giroud
Nicht ganz so viel gekostet hat Olivier Giroud. Im Jahr 2018 verschlug es den Franzosen vom FC Arsenal zehn Kilometer weiter an die Stamford Bridge. 17 Millionen Euro überwiesen die Blues an den direkten Nachbarn aus London. (DATEN: Die Tabelle der Premier League)
Auch er konnte sich nie richtig durchsetzen. 17 Tore in der Premier League in 75 Spielen sprechen eine eindeutige Sprache.
Dennoch darf er sich Champions-League-Sieger nennen, von der Bank aus sah er den letztjährigen Triumph seiner Kollegen gegen Manchester City.
Timo Werner
Einer, der bei dem Sieg in der Königsklasse sogar auf dem Platz stand ist Timo Werner. Der deutsche Nationalspieler durfte immerhin 66 Minuten absolvieren, blieb jedoch ohne Tor. Wie so oft in seinen zwei Chelsea-Jahren. Magere zehn Treffer stehen nach 56 Premier-League-Partien auf der Habenseite des 26-Jährigen.
Doch Werner ist im Gegensatz zu seinen hier aufgelisteten Kollegen im Vorteil. Der ehemalige Spieler von RB Leipzig steht noch bis 2025 bei den Blues unter Vertrag. Somit hat er noch ausreichend Zeit, um seine Torflaute zu durchbrechen.
Chelsea: Kein Händchen für belgische Talente
Michy Batshuayi
Auch Michy Batshuayi könnte seinen Tordrang bei Chelsea noch einmal unter Beweis stellen. Der belgische Stürmer kehrt nach diversen Leihen (u.a. BVB) diesen Sommer wieder an die Stamford Bridge zurück.
Fraglich, ob er diesmal eine große Rolle spielen wird. Vor dem Tor versagten ihm oftmals die Nerven. In 48 Spielen in der höchsten englischen Spielklasse traf er acht Mal ins Tor. Zu wenig für einen Mann, der einst 39 Millionen Euro an Ablöse gekostet hat.
Romelu Lukaku
Romelu Lukaku heuerte schon einmal im zarten Alter von 18 Jahren bei Chelsea an. Im Jahr 2011 überwiesen die Blues 15 Millionen Euro nach Anderlecht, um ihn ein erstes Mal zu verpflichten.
Nach einer erfolglosen ersten Saison (8 Premier-League-Partien, kein Tor) wurde der Stürmer innerhalb der Liga erst zu West Bromwich und dann zum FC Everton ausgeliehen.
Nach ordentlichen Leistungen entschieden sich die Toffees den bulligen Angreifer fest zu verpflichten. Chelsea kassierte immerhin 35 Millionen an Ablöse.
Große Namen - aber längst über den Zenit
Radamel Falcao, Gonzalo Higuain, Alexandre Pato, Samuel Eto‘o, Didier Drogba
Bei diesen Spielern hatte die Blues eine etwas andere Herangehensweise. Wohlwissend, dass alle ihre besten Tage schon hinter sich hatten, entschied der Londoner-Klub sich dafür, die ehemaligen Superstars als Backup zu verpflichten.
Dennoch bestand Hoffnung, dass zumindest einer der Akteure noch einmal zu alter Form findet. Klappte nicht ganz so gut, nur Eto‘o konnte mit 12 Toren in 35 Spielen noch glänzen.
Auch die Rückholaktion von Didier Drogba im Jahr 2014 wurde nicht zur ersehnten Lovestory. Der inzwischen 44-Jährige, der sich mit seinem Elfmetertor im Champions-League-Finale 2012 gegen die Bayern unsterblich machte, absolvierte zwar 28 Spiele in der Premier League, allerdings weniger erfolgreich als zu seiner Glanzzeit. Ganze vier Tore waren seine Ausbeute.
Über 400 Millionen Euro investierte Chelsea in seine glücklosen Offensivakteure. Eine Summe, die manch einem Blues-Anhänger Kopfschmerzen bereiten dürfte.