Das lange Warten hat ein Ende! Nottingham Forest hat es tatsächlich geschafft: Nach 23 Jahren Erstliga-Abstinenz sind die Tricky Trees zurück in der Premier League.
Das 200-Millionen-Märchen
Seit dem Abstieg in der Saison 98/99 ist ihnen das nicht mehr gelungen. Nachdem die Mannschaft von Trainer Steve Cooper mit nur einem Punkt aus sieben Spielen in die Saison gestartet war - eine unglaubliche Leistung.
Am Sonntagabend gewann Nottingham das Championship-Playoff-Finale gegen Huddersfield Town im altehrwürdigen Wembley-Stadion mit 1:0 und folgt damit dem FC Fulham und dem AFC Bournemouth in die erste Liga.
Nottingham steht jetzt vor einem wahren Geldregen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Premier League)
200 Millionen! Nottingham zurück in der Premier League
Denn: Der Aufstieg in die Premier League über die Championship-Playoffs bringt nicht nur einen Imagegewinn für Nottingham mit sich, sondern garantiert auch einen erheblichen finanziellen Zustrom.
Das Aufstiegs-Finale für die Premier League ist nämlich das lukrativste Duell im Weltfußball. Der Gewinn des Endspiels ist dabei von entscheidender Bedeutung. Der Sieger kassiert der Sports Business Group von Deloitte zufolge sage und schreibe 200 Millionen Euro - eine schier unglaubliche Summe!
Aber wie kommt es dazu? Die Premier League erneuerte im Mai letzten Jahres ihren 5,5-Milliarden-Euro-Vertrag mit Sky Sports, BT Sport und Amazon und verfügt über ähnlich lukrative Vereinbarungen im Ausland, einschließlich eines 2,4-Milliarden-Euro-Vertrags über sechs Jahre mit NBC in den USA.
So viel Geld bekommt der Premier-League-Aufsteiger
Insgesamt werden die Einnahmen der besten Liga der Welt aus der Übertragung im In- und Ausland in den nächsten drei Spielzeiten mehr als 12 Milliarden Euro betragen.
Die finanzielle Ausgangslage sorgt dafür, dass auch der Aufsteiger mehr als fürstlich entlohnt wird. Dabei setzen sich die 200 Millionen Euro wie folgt zusammen: Der geschätzte Betrag der Einnahmen aus Sponsoring und Fernsehgeldern, der über drei Jahre ausgezahlt wird, beträgt 105 Millionen Euro.
Dazu kommen noch einmal 95 Millionen Euro an Fallschirmzahlungen, eine finanzielle Absicherung, die die Vereine bekommen, sollten sie innerhalb eines Jahres wieder den Gang in die Zweitklassigkeit antreten müssen.
Übersteht Nottingham die erste Saison in der Premier League, können sie sogar mit weiteren hohen Einnahmen rechnen.
Der finanzielle Rahmen steht also, aber die größte Herausforderung erwartet Nottingham erst noch: Spiele gegen Weltklasse-Teams wie Manchester City und FC Liverpool überstehen und den Klassenerhalt sichern.
Doch daran dachten die Spieler nach ihrem großen Triumph erstmal nicht. Der Jubel war grenzenlos, der Aufstieg nach 23 Jahren beeindruckend.
Eigentor von Chelsea-Leihgabe tütet Aufstieg ein
Ein Eigentor von Chelsea-Leihgabe Levi Colwill (43.) entschied das Spiel im Wembley-Stadion.
In einem intensiven Duell gewann Nottingham durchaus verdient, hatte allerdings auch Glück: Huddersfields Harry Toffolo wurde im gegnerischen Strafraum am Fuß getroffen, trotz Überprüfung durch den Video-Assistenten blieb der Elfmeterpfiff aber aus.
Der Klub aus Nottingham hatte 1978 die englische Meisterschaft gewonnen und war auf internationalem Parkett noch erfolgreicher: 1979 und 1980 gewannen die Tricky Trees den Europapokal der Landesmeister. 1999 stieg der Verein dann aber letztmals aus der Premier League ab.
Eklat im Halbfinale
Im Halbfinale gegen Sheffield United hatte es jedoch noch einen großen Skandal gegeben.
Nachdem Nottingham das Spiel im Elfmeterschießen mit 3:2 gewonnen hatte, wurde der verletzte Sheffield-Kapitän Billy Sharp bei dem anschließenden Platzsturm von Fans körperlich attackiert.
Ein Fan rannte auf den Spieler zu und verpasste ihm mit voller Wucht einen Kopfstoß.
Der Verein sollte alles daran setzen, solche Gewalttaten der Fans, auch im Hinblick auf die bevorstehende Premier-League-Saison, zu unterbinden.