In Pep Guardiola arbeitete es nach dem Abpfiff. Zunächst beglückwünschte der Coach von Manchester City seinem Gegenüber von Crystal Palace Patrick Vierira noch emotionslos zum 0:0.
Verliert Guardiola die Nerven?
Pep Guardiola sorgt beim 0:0 von Manchester City gegen Crystal Palace für Aufsehen. Verliert der Trainer einmal mehr die Nerven in der entscheidenden Phase einer Saison?
Pep Guardiola sorgt beim 0:0 von Manchester City gegen Crystal Palace für Aufsehen. Verliert der Trainer einmal mehr die Nerven in der entscheidenden Phase einer Saison?
Doch als Guardiola dann auf Palace-Keeper Vicente Guaita traf, da entlud sich die Enttäuschung über den nächsten Rückschlag im Titelrennen der Premier League.
Wild gestikulierend diskutierte Guardiola mit dem Mann, der ein Hauptgrund für das Remis war. Immerhin hatte Guaita mit zahlreichen Glanzparaden einen City-Sieg verhindert. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Premier League)
Guardiola lässt Gündogan, Jesus, Sterling schmoren
Worum es bei der lebhaften Auseinandersetzung ging, sagte er nicht. Nur, dass er „ihm zu einer unglaublichen Leistung und seinen Paraden gratulierte“.
Schon vor der Szene hatte Guardiola für Verwirrung gesorgt. Denn trotz des drohenden Unentschiedens hatte der Spanier keine einzige Einwechslung vorgenommen und alle Stars auf der Bank schmoren lassen.
Dabei hatten unter anderem Gabriel Jesus, Ilkay Gündogan und Raheem Sterling dort gesessen und vergeblich gewartet.
Später gab der Coach seinen Kritikern dann mit seiner Begründung für das Remis neues Futter. Er sagte: “Die Art und Weise, wie wir gespielt haben, war erstaunlich in einem schwierigen Stadion mit einem nicht schlechten Rasen.“ (DATEN: Die Tabelle der Premier League)
Guardiola warnte vor „Nervensäge“ Liverpool
Zwischenzeitlich hatte Manchester City bereits wie der kommende Meister ausgesehen. Doch das Punktepolster schmolz zuletzt immer weiter.
Der FC Liverpool verkürzte durch das 2:0 gegen Brighton den Rückstand auf vier Zähler und kann durch einen Sieg im Nachholspiel gegen Arsenal am Mittwoch bis auf einen Zähler an die Citizens herankommen.
„Es sind noch viele Spiele zu spielen, wir müssen noch viele Spiele gewinnen. Aber so wie wir gespielt haben, gibt es keinen Grund zur Sorge“, sagte Guardiola nüchtern.
Überraschend kommt die Aufholjagd von Liverpool für ihn ohnehin nicht. Immerhin war es der Katalane, der bereits vor vielen Wochen warnte.
„Sie waren in den vergangenen Spielzeiten unsere größten Rivalen und sind immer da - eine richtige Nervensäge, die immer da ist“, beschrieb der Coach die Reds Anfang des Jahres.
Zerdenkt Guardiola wichtige Spiele?
Als Jürgen Klopp erklärte, dass er die Meisterschaft abgeschrieben hat, mahnte Guardiola noch mehr. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Premier League)
„Ich glaube ihm einfach nicht. Es ist alle möglich und er denkt das Gleiche, sonst wäre er nicht der Wettkämpfer, der er ist. Beide Mannschaften haben in den letzten Jahren gezeigt, dass sie eine unglaubliche Serie von Siegen in Folge erreichen können. Beide könnten 16, 17 Siege in Folge einfahren“, fügte der 51-Jährige an.
Er behielt Recht. Liverpool hat nun acht Mal in Serie gewonnen und letztmals am 2. Januar Punkte liegen gelassen.
Offenbar haben die Reds bereits viel Druck auf Guardiola aufgebaut, der nun um seinen nächsten Titel fürchtet.
In der Vergangenheit hatte der Startrainer beim FC Bayern und bei ManCity vor allem in der Champions League immer wieder taktisch danebengegriffen und damit das Ausscheiden seiner Teams mit beeinflusst.
„In K.o.-Spielen achtet Pep sehr auf die Gegner und ihre Stärken. Er ist immer ein wenig hin- und hergerissen zwischen extremer Aufmerksamkeit und Respekt für die Stärken des Gegners und dem Festhalten an seinen Überzeugungen“, erklärte Ex-Spieler Thomas Müller bei The Athletic.
Zerdenkt Guardiola nun also erneut wichtige Spiele und gefährdet damit die Meisterschaft?