Es war eine turbulente Woche für den FC Chelsea - und es gibt keine Anzeichen dafür, dass der Klub in absehbarer Zeit zur Ruhe kommen wird.
„Ekelhaft“ - Gegenwind für Chelsea
Erst erklärte Boss Roman Abramowitsch seinen Rückzug vom operativen Geschäft, dann unterlagen die Blues auf dramatische Weise im Finale des EFL Cup gegen den FC Liverpool. Doch der Gegenwind, der den Verantwortlichen des Klubs entgegenweht, hat mit der Pleite im Elfmeterschießen nichts zu tun.
Der Grund dafür ist eine Erklärung, die Chelsea am Sonntag abgab, vor dem Anpfiff im Wembley Stadium. Darin ging es nicht um den Krieg in der Ukraine und um Abramowitsch. Mit 24 Worten war sie ungewöhnlich kurz. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Premier League)
„Die Situation in der Ukraine ist entsetzlich und verheerend. Die Gedanken des FC Chelsea sind bei den Menschen in der Ukraine. Alle Mitglieder des Vereins beten für den Frieden“, ließ der Klub aus London wissen.
Fußball-Fans gehen auf Chelsea los
Nach dem Wirbel um Abramowitsch, der als Freund von Russlands Präsident Wladimir Putin gilt und dem 2019 vom englischen Innenministerium vorgeworfen wurde, „in Verbindung mit dem russischen Staat und mit korrupten Aktivitäten“ zu stehen, wollte Chelsea offensichtlich etwas Feuer aus der Diskussion nehmen. Doch das scheint den Engländern nicht gelungen - ganz im Gegenteil.
„Drei Tage, um eine Erklärung mit 24 Wörtern zu veröffentlichen“, antwortete eine Person auf Twitter. Hintergrund ist, dass der Krieg in der Ukraine am Sonntag in den dritten Tag ging. „Mehr als nur erbärmlich“, schrieb ein anderer Fußball-Fan.
Dem wiederum schloss sich ein Anhänger an: „Das ist der erbärmlichste Versuch, das Gesicht zu wahren, den ich je gesehen habe. Ekelhafter Klub.“
Ein anderer Twitter-User störte sich daran, dass Chelsea von einer „Situation“ sprach. „Kommt schon und nennt es, was es ist. Es ist eine Invasion. Mach es besser Chelsea“, kommentierte dieser. Ein anderer schrieb: „Das ist wohl die sinnloseste Aussage überhaupt. Besser wäre es, gar nichts zu sagen.“
Für Aufregung sorgte auch, dass Chelsea mit keinem Wort Russland erwähnte.
Inzwischen steht die Stellungnahme allerdings womöglich in einem anderen Licht. Am Montag wurde bekannt, dass Abramowitsch offenbar an den Friedensgesprächen zwischen der Ukraine und Russland teilnimmt.
Ein Sprecher von Abramowitsch bestätigte, dass der Eigentümer des FC Chelsea von der ukrainischen Seite um eine Teilnahme an den Gesprächen gebeten worden war.
„Ich kann bestätigten, dass Roman Abramowitsch von der ukrainischen Seite kontaktiert und um Unterstützung gebeten wurde, um eine friedliche Lösung zu finden. Und seitdem versucht er, dabei zu helfen“, wird der Sprecher von der Nachrichtenagentur PA media zitiert. „Wenn man bedenkt, was auf dem Spiel steht, möchten wir um Verständnis bitten, dass wir weder die Situation noch seine Beteiligung kommentiert haben. Danke“, heißt es in dem Statement weiter.