Das dürfte Ralf Rangnick überhaupt nicht gefallen haben.
Rangnick erntet scharfe Kritik
Der Trainer von Manchester United musste nach der 0:1-Heimpleite gegen die Wolverhampton Wondererers ein gellendes Pfeifkonzert über sich ergehen lassen.
Seine Mannschaft zeigte eine desolate Leistung und rutscht nach der fünften Heimniederlage in dieser Saison auf den siebten Tabellenplatz ab.
Rangnick steht in der Kritik
Besonders die Auswechslung des Fan-Lieblings Mason Greenwood erhitzte die Gemüter. Die Anhänger von Manchester United quittierten die Auswechslung des Engländers mit Pfiffen und Unverständnis in Richtung Rangnick. (DATEN: Tabelle der Premier League)
Nach dem Spiel waren nicht nur die Fans der Red Devils enttäuscht, auch von zahlreichen Experten musste sich Rangnick Kritik anhören.
Der ehemalige englische Nationalspieler und Liverpool-Star Jamie Redknapp warf dem 63-Jährigen nach dem Spiel Ideenlosigkeit vor.
„Er geht in das Spiel mit einer 4-2-2-2 Formation, die einfach nicht funktioniert. Wenn du hier Trainer bist, musst du die richtigen Spieler für dein Spiel haben. Es kommt einem so vor, als ob er sich ein System ausdenkt, da war keine wirkliche Identität oder Idee, wie sie spielen wollen“, sprach Redknapp bei Sky Klartext.
Redknapp sieht die größten Probleme besonders im Mittelfeld der Red Devils: „Wenn du dir die anderen Mannschaften wie Manchester City anschaust, siehst du, dass sie alle die Kontrolle über das Spiel im Mittelfeld haben. Diese Mannschaften sind zurzeit einfach besser, weil sie miteinander und füreinander spielen. Bei United sehe ich zu viele Spieler, die nur für sich selbst spielen.“ (NEWS: Alles zur Premier League)
Auch United-Verteidiger Luke Shaw legte nach der bitteren Niederlage den Finger in die Wunde. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir als Team aufgetreten sind. Wir hatten das Gefühl, dass wir sehr kämpfen mussten.“
Shaw forderte aus diesem Grund für die nächsten Spiele: „Wir müssen die Intensität erhöhen. Wir müssen aggressiver sein und mehr Motivation mitbringen.“
Redknapp hält Entscheidung für Rangnick für einen Fehler
Ralf Rangnick war Anfang Dezember des vergangenen Jahres bei United angetreten, um den Verein mittelfristig wieder in die richtige Spur zu führen.
Für Redknapp ein Fehler des Klubs: „Warum hat der Verein nicht versucht, Antonio Conte zu verpflichten, als er die Chance dazu hatte? Sie bräuchten jemanden wie ihn. So wie Rangnick im Moment arbeitet, wird er keine weiteren zwei Jahre bekommen. Wenn er hierbleiben will, dann muss er einige Entscheidungen treffen.“
Antonio Conte soll Anfang September ein heißer Kandidat für den Trainerposten bei Manchester United gewesen sein.
Die United-Bosse hielten aber an ihrem damaligen Trainer Ole Gunnar Solskjaer fest, und der Italiener unterschrieb bei Tottenham Hotspur.
United hat „neben Ronaldo keinen herausragenden Spieler“
United-Legende Paul Ince ging mit den Red Devils ebenfalls hart ins Gericht und bemängelte fehlende Qualität im Kader.
„Ich sehe neben Ronaldo keinen herausragenden Spieler. Bruno Fernandes und Marcus Rashford sind nicht mehr, was sie mal waren. Sie haben kein überragendes Team“, sagte der 54-jährige bei Sky.
Ince sieht die Gründe für das schlechte Auftreten des Rekordmeisters aber nicht allein bei den Spielern: „Wenn man Thomas Tuchel, Pep Guardiola oder Jürgen Klopp sieht, sieht man die Anforderungen, die sie an die Spieler stellen. Das ist es, was bei United fehlt.“
Auch die United-Legenden Gary Neville und Paul Scholes äußerten sich zur schwachen United-Leistung.
Während Scholes die Leistung Uniteds als einen „S*** Witz“ bezeichnete, drückte sich Neville auf Twitter zurückhaltender, aber ebenso deutlich aus.
Auf Twitter schrieb der 46-jährige: „Es ist nicht gut. Das ist es wirklich nicht!“
Rangnick: „Ich wusste vorher, was mich erwartet“
Rangnick selbst zeigte sich auf der Pressekonferenz nach dem Spiel selbstkritisch.
„Wir müssen anerkennen, dass sie (die Wolverhampton Wanderers, Anm.d.Red.) einfach die bessere Mannschaft waren. Besonders in der ersten Halbzeit hatten wir große Probleme ihr Spiel zu unterbinden. Wir haben in unserem Spiel zu viele einfache Ballverluste gehabt.“
Rangnick sprach zudem von einer „frustrierenden ersten Halbzeit“ und ergänzte: „Heute hat man wieder gesehen, welche Probleme wir haben und dass es für uns noch ein langer Weg ist.“
Seinen Job sieht er der ehemalige Leipziger derweil nicht in Gefahr: „Ich wusste vorher, was mich erwartet und dass es keine einfache Aufgabe werden wird. Das ist auch der Grund, warum sie mich für den Job ausgewählt haben.“