Vor 20 Jahren wurde Michael Owen Weltfußballer. Er war der letzte Engländer, der den Ballon d‘Or gewann. Anschließend folgte eine sportliche Talfahrt, die ihresgleichen sucht.
Owens traurige Geschichte
Im Interview mit der Daily Mail sprach der 42-Jährige über die Zeit nach dem Gewinn des Weltfußballertitels und die Rolle, die Verletzungen in seiner Karriere spielten.
Owen: Ballon d‘Or-Sieger mit 21
Nach dem Gewinn der angesehenen Trophäe strotzte der Engländer noch vor Zuversicht: „Mit 21 Jahren dachte ich definitiv, dass ich einen weiteren Ballon d‘Or gewinnen könnte“.
Doch Verletzungen machten ihm einen Strich durch die Rechnung. „Ich wusste nicht, dass mich Verletzungen so sehr behindern würden. Aber rückblickend hatte ich Angst, in Höchstgeschwindigkeit zu rennen“, erklärte Owen.
„Von 10 bis 17 Jahren gab es, glaube ich, niemanden, der besser war als ich. Ich habe mit 18 schon Tore bei der WM geschossen“, erinnert sich Owen. „Bis 21, also bis zum Ballon d‘Or, war ich sehr gut. Dann habe ich mir eine Verletzung zugezogen.“
Owen: „Hätte mir ein gebrochenes Bein gewünscht“
Im April 1999 riss sich Owen an der Elland Road die Kniesehne. Eine Verletzung, von der er sich nie richtig erholen konnte: „Ich wünschte, es wäre ein gebrochenes Bein gewesen. Für mich war die schlimmste Verletzung an der Kniesehne, weil man damals nicht operiert hat. Für den Rest meiner Karriere lief ich mit zwei Oberschenkelmuskeln in meinem rechten Bein und mit drei in meinem linken Bein herum. Das war mein absoluter Tiefpunkt.“
Eine Anekdote seines Vaters hat sich beim 42-Jährigen besonders eingebrannt: „Mein Vater sagt immer: ‚Du behauptest, du wärst mit 28 beschissen gewesen. Aber nach all den Verletzungen immer noch auf Top-Niveau zu sein... warum bist du so hart zu dir selbst?‘ Aber innerlich weiß ich, wie gut ich hätte sein können.“
Owen lief in seiner Karriere unter anderem für den FC Liverpool, Real Madrid, Newcastle United und Manchester United auf. Doch an seine einstige Form bei Liverpool konnte der Mittelstürmer nie wieder anknüpfen.