Es ist eine Trennung, die wehtut - vor allem Charly Musonda. Und gegen die das frühere belgische Ausnahmetalent nach wie vor hoffnungsvoll ankämpft.
Trauriger Abgang eines Supertalents
Dass er den FC Chelsea am Saisonende verlassen soll, hat bei Musonda emotional tiefe Spuren hinterlassen, Tränen inbegriffen.
„Mein Ziel war es immer, für Chelsea zu spielen, und ich habe immer gesagt, dass ich entweder gehen werde, weil ich nicht gut genug bin, oder wenn man mir sagt, dass ich gehen muss“, sagte Musonda bei The Beautiful Game Podcast.
Der einstige Shootingstar des RSC Anderlecht, vor seinem Wechsel zu den Blues auch von Manchester City, Manchester United, dem FC Arsenal und FC Barcelona heftig umworben, erklärte dabei, wie ihm Chelseas Ex-Torhüter und heutiger Technischer Direktor Petr Cech im August in einem „schwierigen Gespräch“ vermittelt habe, dass es keine Vertragsverlängerung geben werde.
Charly Musonda über Trennung beim FC Chelsea
„Nach dem Telefongespräch habe ich geweint, weil ich schon eine Weile dabei war. Selbst jetzt wird es noch einige Zeit dauern, bis ich damit zurechtkomme“, so der 25-Jährige. (Tabelle der Premier League)
Musondas Abgang an der Stamford Bridge kommt indes nicht ganz unerwartet: Immer wieder hatten den Mittelfeldspieler Knieprobleme außer Gefecht gesetzt.
Erst im September hatte er nach 770 Tagen Leidenszeit sein Comeback in Chelseas U23 gegeben, war zwischenzeitlich auch an Real Betis Sevilla, Celtic Glasgow und Vitesse Arnheim abgegeben worden.
Bei Chelsea keine Rolle mehr zu spielen, stößt bei Musonda neben Enttäuschung auch auf Unverständnis.
Er habe „alles getan, was ich konnte, ich habe so hart gearbeitet, wie ich konnte, um fit zu werden, um in der Vorbereitung ein Teil der ersten Mannschaft sein zu können, was ich auch war und ich war sehr glücklich darüber.“
Noch immer Hoffnung auf Happy End - wegen Tuchel
Umso mehr schleuderten ihn die bisher nur zwei Einsätze in der Premier League 2 zurück auf den Boden der Tatsachen.
Bemerkenswert zudem: Musonda glaubt nach wie vor ein Happy End - auch wegen Thomas Tuchel. (NEWS: Alles zur Premier League)
Der deutsche Trainer habe ihm in einem guten Gespräch gesagt: „‚Hör zu, es liegt nicht an mir. Die Vertragsgespräche sind etwas anderes.‘“
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„Ich kann der letzte Mann im Kader sein. Ich trainiere hart, baue mich im Grunde durch das Training auf, spiele mit der U23, werde wieder fit und dann sehen wir weiter“, so Musondas Argumentation in dem Podcast.
Die Saison sei lang, es gebe viele Spiele, und er forderte „nicht einmal, dass ich in diesen Spielen beginne, ich habe nur gesagt, dass ich 15, 20 Minuten hier und da spielen könnte.“ (SERVICE: Ergebnisse und Spielplan)
Tuchel habe „das verstanden“, klammert sich Musonda an die Einflussmöglichkeiten des früheren Coachs von Borussia Dortmund und Paris Saint-Germain.
Gehaltshalbierung - und ein Musonda-Vorschlag
Irritierend jedoch: Chelsea habe Musonda offenbar vorgeschlagen, seinen Vertrag im Falle einer Gehaltshalbierung doch um ein Jahr zu verlängern - was der Belgier dann aber ausschlug.
„Es geht nicht ums Geld“, begründete Musonda, der in 52 Partien für die Londoner (inklusive U21 und U23) acht Tore erzielte. „Entweder bin ich gut genug, um für Chelsea zu spielen, oder ich bin nicht gut genug, um für Chelsea zu spielen.“
Er schlage deshalb vor: „Ich werde dieses Jahr buchstäblich umsonst spielen, und wenn es gut läuft, können wir nächstes Jahr darüber (eine Vertragsverlängerung, Anm. d. Red.) reden.“
Spannende Frage, ob sich Chelsea darauf tatsächlich noch einlässt ...