Thomas Tuchel hatte gerade mit dem FC Chelsea die Minikrise durch einen 3:1-Sieg bei Aston Villa beendet, da redete sich der deutsche Trainer der Blues förmlich in Rage.
Tuchel redet sich in Rage
Unverantwortlich sei es, dass seine Mannschaft trotz der Umstände antreten musste, polterte der deutsche Coach bei Sky Sports.
„Den Job haben wir erledigt, aber wir sind trotzdem wütend. Wir haben verletzte Spieler und müssen gegen ein Team ran, das keine internationalen Verpflichtungen hat. Das wird uns irgendwann auf die Füße fallen“, sagte Tuchel.
Im Villa-Park war seine Elf In der 28. Minute durch ein Kopfball-Eigentor von Reese James in Rückstand geraten, ehe Jorginho in der 34. Minute mit einem Foulelfmeter ausglich,
Tuchel: „Vielleicht haben wir einen großen Fehler begangen“
In der zweiten Hälfte stellte der frühere BVB-Coach um und brachte Romelu Lukaku für Trevoh Chalobah - mit Erfolg. Zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff versenkte der Belgier eine Flanke von Callum Hudson-Odoi mit dem Kopf zum umjubelten 2:1 für die Gäste.
Für Lukaku, der nach überstandener Corona-Erkrankung erstmals wieder auf dem Platz stand, war es der erste Treffer seit dem 11. September. Und dennoch war Tuchel alles andere als begeistert, weil er den belgischen Stürmerstar unter normalen Umständen nicht gebracht hätte.
„Lukaku war heute der Game-Changer, aber wissen wir, ob wir die Verantwortung hatten, ihn ins Spiel zu bringen? Wir waren alle mal zehn Tage mit einer Erkältung im Bett - da würde ich nie im Leben ein Match im Villa-Park spielen.“
Einmal in Fahrt gekommen, legte der 48-Jährige nach: „Vielleicht haben wir einen großen Fehler begangen, Lukaku so früh nach seiner Corona-Erkrankung zu bringen - nämlich nach zwei Trainingseinheiten. Sie haben uns spielen lassen, deswegen sind wir heute angetreten, aber das kann nicht der richtige Weg sein.“
Tuchel fordert fünf Wechsel
Tuchels Wut wird durch den Umstand verstärkt, dass in der Premier League weiterhin nur drei Wechsel erlaubt sind.
„Fünf Wechsel wurden wegen Corona eingeführt, ganz Europa darf fünf Mal wechseln, nur wir nicht. Ganz Europa hat einen Winterpause, nur wir spielen durch. Die Spieler sind die Leidtragende. Jetzt haben wir neue Verletzungen und es wird nicht stoppen. Das kann es gar nicht.“
Das bittere Fazit des Chelsea-Coaches: „Leute an irgendwelchen grünen Tischen haben dies entschieden. Es ist wie es ist. aber ich bin sehr besorgt.“
City bleibt sechs Punkte vorne
Immerhin holten die Blues, die unter anderem auf die Corona-erkrankten Timo Werner und Kai Havertz verzichten mussten, trotz der widrigen Bedingungen drei ganz wichtige Punkte.
Chelsea bot sich nach Lukakus Treffer bis zum Schlusspfiff noch mehrmals die Chance auf das dritte Tor, doch erst in der Nachspielzeit versenkte Jorginho erneut einen Strafstoß zum 3:1-Endstand.
In der Tabelle bleiben die Blues sechs Zähler hinter City, das einen wilden 6:3-SIeg gegen Leicester feierte, auf Platz 3. An Tuchels Stimmung änderte dies aber nichts.