Übernahmen durch ausländische Investoren werden in der Fußballwelt tendenziell eher kritisch gesehen. Doch nicht so beim englischen Erstligisten Newcastle United: Seit der Verkauf des Vereins an ein saudisches Konsortium in trockenen Tüchern ist, kennt die Freude beim derzeitigen Abstiegskandidaten keine Grenzen.
Newcastle-Profi äußert sich zum Hype
Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: Kurz nach der Vertragsunterzeichnung versammelten sich hunderte Fans am St. James‘ Park und feierten den Deal ausgelassen - Szenen, die man sonst wohl nur bei dem Gewinn einer Meisterschaft erwarten würde.
Unter die Feiernden hätte sich auch gerne Mittelfeldspieler Jonjo Shelvey gemischt, wie er jüngst zugab. (SERVICE: Alles Wichtige zur Premier League)
„Diese Szenen außerhalb des Stadions waren unglaublich. Ich wollte runterfahren und selbst ein Bier mittrinken“, ließ der 29-Jährige wissen und zeigte sich von der Reaktion der Newcastle-Anhänger begeistert: „Diese Reaktion im Stadion ist einmalig. Die Fans haben in der Vergangenheit viel gelitten und ich glaube, was wir gesehen haben, war ein Ablassen von Frustration und Erleichterung darüber, dass der Deal endlich zustande gekommen war. Das ist auch ein Verdienst der Fans.“
Shelvey will um Stammplatz kämpfen
Shelvey war der erste aktive Spieler, der sich zum Umbruch bei Newcastle United äußerte. Dabei will sich der 29-Jährige trotz drohender Top-Transfers bei seinem Verein durchsetzen: „Mein Vertrag läuft noch 18 Monate, also liegt es an mir, den Verantwortlichen zu zeigen, worum es mir geht. Ich muss dafür sorgen, die Nummer eins auf meiner Position zu sein, es geht um meine Karriere.“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Premier League)
Zwar sei auch er aufgeregt, möchte aber versuchen, die Chance zu ergreifen, die sich durch den Wandel ergibt. Das Gleiche gilt für seinen Klub, dem er mit den zu erwartenden Millionen Großes zutraut.
„Ich verstehe, was die Fans wollen - sie wollen Mbappé und Messi. Ich kann nur sagen, dass das nicht über Nacht kommt, wir müssen realistisch sein. Ich verstehe, dass man nicht sofort so viel ausgeben kann, und es wird ein langer Prozess sein, aber es ist einer, den dieser Verein und die Fans verdient haben. Dieser Verein kann jetzt alles erreichen, was er will, der Himmel ist die Grenze“, erklärte Shelvey und mahnte zur Geduld in Tyneside.
Denn die Realität sieht bei Newcastle aktuell noch ganz anders aus: Tabellenplatz 19 und magere drei Punkte aus sieben Spielen stehen aktuell zu Buche. Der Verein muss schnell zurück in die Erfolgsspur, weiß auch der ehemalige englische Nationalspieler: „In erster Linie müssen wir in der Premier League bleiben. Der Januar wird ein wichtiger Monat für den Verein sein.“ (DATEN: Die Tabelle der Premier League)
Es warten also entscheidende Wochen auf die Magpies, Mannschaft und Verein werden versuchen müssen, die Euphorie nun auch auf den Platz zu bringen.