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FC Chelsea, Neil Bath - der Leiter der Akademie, die viele Stars formte

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FC Chelsea, Neil Bath - der Leiter der Akademie, die viele Stars formte

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Das ist Chelseas Millionenproduzent

Die Akademie des FC Chelsea ist eine der besten der Welt. Das war aber nicht immer so - hinter ihr steht vor allem ein Mann, Neil Bath.
Neil Bath hat Chelses Jugendakademie zu einer der begehrtesten Adressen der Welt geformt
Neil Bath hat Chelses Jugendakademie zu einer der begehrtesten Adressen der Welt geformt
© Getty Images
Die Akademie des FC Chelsea ist eine der besten der Welt. Das war aber nicht immer so - hinter ihr steht vor allem ein Mann, Neil Bath.

Als Neil Bath 1993 beim FC Chelsea anfing, erfüllte er sich gleich zwei Wünsche auf einmal: Er durfte für seinen Lieblingsklub arbeiten und außerdem Schuljungen das Kicken beibringen. 

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Der Engländer begann in Teilzeit als Jugendtrainer der untersten Altersgruppen bei den Blues. Zu dieser Zeit konnte niemand ahnen, dass er die Akademie rund um die Stamford Bridge bald zu einer der besten der ganzen Welt formen sollte.

Längst ist Bath Leiter der Jugendakademie, die zuletzt Talente wie Mason Mount, Tammy Abraham, Callum Hudson-Odoi und Reece James hervorbrachte. Mit Andreas Christensen machte ein weiteres Eigengewächs jüngst sein 100. Pflichtspiel für Chelsea. 

Talente im Wert von über 500 Millionen Pfund 

Bath wurde 2004 zum Leiter der Nachwuchsabteilung befördert. Es war die Zeit, in der die Verantwortlichen der Blues die Vision von einer erfolgreichen Akademie entwickelt hatten.

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Der Klub investierte eine bedeutende Summe in den Nachwuchsbereich und verlegte die Trainingseinrichtungen von Harlington nach Cobham, wo heute Jugend und Profis auf einem Gelände trainieren. 

"Es ist das, worauf wir 15 Jahre lang hingearbeitet haben, seit wir die Akademie 2004 umstrukturiert haben", verriet Bath 2019 auf der vereinseigenen Website: "Wir waren uns immer darüber im Klaren, dass es nicht unsere Aufgabe ist, Jahr für Jahr Jugendtrophäen zu gewinnen, sondern Spieler für Chelsea und die Premier League zu entwickeln und zu produzieren."

Das Ziel war von Beginn an klar definiert: "Wir mussten unsere Ambitionen hoch ansetzen, denn wir wollten die beste Fußball-Akademie der Welt sein und die erste Wahl für Spieler und Eltern."

Das erreichten Bath und sein Team. Es ist schwer in eine Zahl zu verpacken, welchen Wert seine Arbeit über die Jahre für die Blues hatte. SunSport geht aber davon aus, dass Bath Talente im Wert von über 500 Millionen Pfund entdeckt und entwickelt hat - also knapp 575 Millionen Euro.

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Der Markwert von Mason Mount wird beispielsweise auf 45 Millionen Euro beziffert (transfermarkt.de), der von Hudson-Odoi auf 35 Millionen. Hinzu kommen Spieler, die gar nicht für die Blues aufliefen.

Declan Rice ist ein solches Beispiel. Der 22-Jährige hat sich bei West Ham United einen Namen als eines der größten Talente des englischen Fußballs gemacht. Der defensive Mittelfeldspieler hatte Chelsea mit 14 Jahren verlassen, heute wollen ihn die Blues gerne zurückholen. Mittlerweile dürfte ein solcher Transfer aber vielleicht sogar im hohen zweistelligen Millionen-Bereich liegen. 

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Auf den Spuren der Busby Babes 

Auch wenn das Sammeln von Titeln nicht im Vordergrund stand, brachte Bath auch sportlichen Erfolg in den Jugendbereich der Blues. 

Im Jahr 2010 gewann Chelsea den FA Youth Cup zum ersten Mal seit 1961. Dann folgte eine echte Serie: 2012, 2014, 2015, 2016, 2017 und 2018 ging der FA Youth Cup ebenfalls in den Westen von London. 

Fünf Titel in Folge hatten in diesem Wettbewerb vorher nur die legendären Busby Babes von Manchester United in den 1950er Jahren erringen können - ein anderes Zeitalter. 

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Der vielleicht größte Erfolg von Bath ist aber vielleicht sein Ruf, der ihm bei den Spielern vorauseilt, mit denen er gearbeitet hat. 

Mount: "Eine Inspiration für uns alle"

Denn Bath gilt - seitdem er 1993 zu den Blues kam - als Trainer, der nicht nur an die Jugend glaubt, sondern auch ideal mit ihr umgehen kann. 

"Ich habe nichts als Lob über Neil zu sagen", adelte Mount kürzlich seinen früheren Mentor.

Mount kam gar nicht mehr aus dem Schwärmen heraus: "Er ist eine Inspiration für uns alle - für alle Akademiespieler, die hierher kommen. Ich habe in der Akademie angefangen, als ich sechs Jahre alt war, und er hat mir so viel geholfen. Die Art und Weise, wie die Akademie aufgebaut ist, die Art und Weise, wie wir arbeiten, wenn wir jünger sind, bringt uns in die richtige Form, um uns zu pushen und immer besser und besser zu werden. Die Siegermentalität, die er mitbringt, zeigt sich in jedem Spiel, das wir versuchen zu spielen und zu gewinnen, und es zeigt sich in der Jugendakademie, wie viele Trophäen wir gewonnen haben."

Abraham erklärte, dass die Zeit mit Bath die "besten Jahre seines Lebens" gewesen sein. "Er hat so viel Vertrauen in die Jungs und in mich gezeigt, und das ist es, was mich zu Chelsea gezogen hat", sagte der heute 23-Jährige: "Was sie hier in der Akademie für einen Job machen, das gibt es so nicht noch einmal." 

Bejubelter Talenteförderer bleibt bescheiden

Als Anerkennung für seine Arbeit über die letzten Jahr erhielt Bath im Sommer 2020 den Eamonn Dolan Award. Der Preis ist nach einem ehemaligen Akademieleiter von Reading benannt, der im Jahr 2016 an Krebs verstarb. 

Bei der Auszeichnung zeigte sich Bath gewohnt bescheiden und hob einmal mehr die Jugendspieler - denen er fast sein komplettes Berufsleben gewidmet hat - hervor: "Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich die Auszeichnung erhalten habe, aber ich nehme sie auch im Namen aller Mitarbeiter und Spieler des Vereins entgegen, weil dies eine Anerkennung für die Arbeit vieler Menschen ist. Ich bin sehr stolz, denn es ist eine Auszeichnung für die Entwicklung der Spieler." (Die Tabelle der Premier League)

In der Spielzeit 2019/20 war Baths Arbeit besonders deutlich geworden. Frank Lampard hatte acht Spieler eingesetzt, die aus der Akademie kommen - insgesamt wurden in der Spielzeit über 25 Prozent der Premier-League-Minuten der Blues von ehemaligen Akademiespielern absolviert - ein außergewöhnlicher Wert. 

Mittlerweile haben sich Spieler wie Mount, Abraham und Hudson-Odoi zum Gesicht des FC Chelsea entwickelt - gemeinsam mit anderen jungen Spielern wie Timo Werner und Kai Havertz.