Durch den ersten Premier-League-Titel für den FC Liverpool seit 30 Jahren hat sich Jürgen Klopp unsterblich gemacht. Kein Wunder, dass die Vergleiche mit den ganz großen Klublegenden gezogen werden. Für Steven Gerrard steht Klopp bereits auf einer Stufe mit diesen.
Reds-Legende adelt Klopp
"Die Institution Liverpool ist fast wie eine Religion - Menschen, die sich gegenseitig den Staffelstab überreichen, um den Liverpooler Weg fortzusetzen, der zurückführt zu Bill Shankly, Bob Paisley und Joe Fagan", erklärte der langjährige Liverpool in einer Dokumentation von Channel 4 in Kooperation mit der Erdinger Brauerei, für die Klopp Werbegesicht ist.
Gerrard: "Klopp einer der besten Trainer der Welt"
Die drei verstorbenen Trainer der Reds gewannen von 1963 bis 1984 zusammengerechnet insgesamt zehn englische Meistertitel und viermal den Europapokal der Landesmeister.
"Jürgen ist gekommen und hat den ganzen Druck, der auf einem der größten Klubs der Welt lastet, auf seine Schultern genommen, wilden, phänomenalen Fußball gespielt und Trophäen gewonnen. Er kam mit breiten Schultern, weil er wusste, dass er Erfolg haben würde", schwärmte Gerrard vom deutschen Trainer.
Der ehemalige Reds-Kapitän weiter: "Er steht auf der Liste der besten Liverpooler Trainer und besten Trainer der Welt. Fakt."
Als Spieler durfte sich Gerrard unter Klopp nie beweisen, er verließ die Reds wenige Monate vor Klopps Ankunft im Sommer 2015. Nach Beendigung seiner Karriere in den USA war der Champions-League-Sieger von 2005 einige Zeit als Jugendtrainer unter Klopp aktiv, bevor er 2018 den Cheftrainerposten der Glasgow Rangers übernahm. Nicht wenige sehen in ihm den Nachfolger Klopps.
Gerrard bleibt Meisterfeier fern
"Mit der Art und Weise, wie er die Menschen in Liverpool für sich gewonnen hat und wie er einer von ihnen wurde, hat er diesen ganz besonderen Meistertitel, einfach verdient", erklärte der 40-Jährige.
"Die Wärme und das Charisma und das Lächeln, wie Jürgen als Mensch, das ist seine Persönlichkeit. Doch keine Angst: Darunter verbirgt sich ein heftiger Antrieb, eine Siegermentalität". Klopp brächte die Spieler dazu, für ihn durch Wände gehen zu wollen. "Ich möchte ein Trikot anziehen und für ihn spielen und für ihn rennen und hart spielen - und das ist der Grund, warum die Spieler es für ihn tun", erklärte Gerrard.
Der Liverpooler Titelparty im Golfklub Formby blieb Gerrard trotz Einladung übrigens fern, obwohl diese nur wenige Kilometer von seinem Wohnort stattfand. "Ich wurde eingeladen, zu den Spielern zu gehen und bei ihnen zu sein, aber ich dachte, es wäre das Richtige, zu Hause bei meiner Familie zu sein und die Spieler feiern und sich amüsieren zu lassen", erklärte er.