Um Paul Gascoigne ranken sich etliche Gerüchte, Mythen und Legenden.
Als Gascoigne den Teambus crashte
Schließlich war der heute 53-Jährige nicht nur einer der begabtesten Fußballer seiner Zeit sondern auch neben dem Platz immer für Schlagzeilen gut - wenn auch nicht immer ganz freiwillig.
"Bei Gazza kam dann Gefahr auf, wenn ihm langweilig wurde oder wenn er einen Streich spielen wollte", erklärte nun ein ehemaliger Wegbegleiter in einem neuen Buch zu dem schillernden Lebemann. In "Our Gazza: The Untold Tales" sprechen etliche ehemalige Mitspieler, Trainer und Funktionäre über das Genie mit dem unersättlichen Appetit für Schabernack.
Unter ihnen auch Bryan Robson, der Gascoigne beim FC Middlesbrough zwischen 1998 und 2000 trainierte - und sich in dem Buch an eine denkwürdige Aktion des früheren Offensivspielers erinnerte.
"Eines Tages beim Training entschied er sich, in den Mannschaftsbus zu springen und eine Spritztour zu machen. Es endete damit, dass er ihn geschrottet hat", erzählte Robson, selbst ehemaliger Profi unter anderem bei Manchester United. Es habe sich um einen brandneuen Bus gehandelt, den der Klub gerade erst gekauft hatte.
Gascoigne wollte nur schnell auf ein paar Pferderennen wetten
"Gazza konnte nicht widerstehen, weil er so neu war und diesen lieblichen Geruch eines neuen Fahrzeugs hatte. Er hatte vor, zu den ansässigen Buchmachern zu fahren und ein paar Wetten zu platzieren - aber er ist nicht mal vom Trainingsgelände gekommen", meinte Robson weiter. Stattdessen sei er "kopfüber in einen großen Stein" gefahren.
Er habe bei der Verpflichtung des berühmt-berüchtigten Kickers bereits befürchtet, dass dieser etwas aushecken werde: "Aber ich denke nicht allzu viele Trainer mussten je einen Spieler bestrafen, weil er den Mannschaftsbus gecrasht hat."
Der verursachte Schaden soll in Höhe von mehreren tausenden Pfund gelegen haben. Mindestens, wie ein damaliger Middlesbrough-Spieler erzählte. "Es muss eine Billiarde gekostet haben, weil der Bus mehr oder weniger mit allem ausgestattet war, was man sich ausdenken konnte", sagte Paul Merson.
"Gazza hat sich in die Hosen gemacht"
Gazza habe gesehen, dass die Schlüssel noch im Zündschloss gesteckt hatten und die Gelegenheit beim Schopf ergriffen. Mit dem bekannten Ende. Die Seite des Buses sei so beschädigt gewesen, dass man die Türen zum Stauraum für die Trikotkoffer nicht mehr habe öffnen können. Für die nächsten Spiele musste ein Ersatzbus besorgt werden.
"Gazza hat sich in die Hosen gemacht. Es wurde viel Wirbel um den neuen Bus gemacht, als der Klub ihn gekauft hat. Und Gazza hat in geschrottet, bevor das Team jemals die Straße erreicht hat", erklärte Merson. Gascoigne musste für den Schaden aufkommen und zudem für zwei Wochen auf Gehalt verzichten.
Klub und Trainer vergaben dem Faxenmacher aber dann letztlich doch recht schnell - vor allem weil er eben auch ein fantastischer Fußballer war.