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Saido Berahino: Die verrückte Karriere des "Hattrick-Vaters"

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Saido Berahino: Die verrückte Karriere des "Hattrick-Vaters"

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Der irre Weg des "Hattrick-Vaters"

Von Afrikas Armut zum Europameister und Dreifach-Vater: Saido Berahino ist erst 25, hat aber bereits ein turbulentes Leben hinter sich. SPORT1 erzählt seinen Werdegang.
Fußballprofi Saido Berahino sorgt für Schlagzeilen außerhalb des Platzes. Der Skandalprofi erwartet nun drei Kinder. Das Besondere: Diese sind von drei verschiedenen Frauen.
Filip Knopp
Von Afrikas Armut zum Europameister und Dreifach-Vater: Saido Berahino ist erst 25, hat aber bereits ein turbulentes Leben hinter sich. SPORT1 erzählt seinen Werdegang.

Fußballer, die für Schlagzeilen sorgen, gibt es reichlich. Einen zweiten Saido Berahino gibt es aber nicht. Ganz sicher.

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Dem Angreifer von Stoke City ist im Sommer ein besonderer Hattrick gelungen - allerdings nicht auf, sondern neben dem Fußballplatz.

30. Mai: Berahinos Verlobte Stephania Christoforou bringt den gemeinsamen Sohn Costa zur Welt.

15. Juli: Eine Krankenschwester, Jugendfreundin von Berahino, gebärt ein Mädchen. Nach Informationen der Sun ist die Vaterschaft des 25-Jährigen unbestritten.

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17. Juli: Die Tochter des amerikanischen Models Chelsea Lovelace erblickt das Licht der Welt. Der Vater heißt wieder: Saido Berahino.

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Binnen nur sieben Wochen wurde er stolze dreimal Vater. So turbulent Berahinos Gegenwart verläuft, so bewegt ist auch seine Vergangenheit.

Kindheit zwischen Armut und Gewalt

Berahino kam 1993 in Burundi, einem der ärmsten Länder überhaupt zur Welt und erlernte das Einmaleins des Fußballs auf der Straße zwischen Armut und Gewalt. Mit einem aus Plastik und Stoff zusammengebastelten Ball. Zu groß war die finanzielle Not seiner Familie.

Aufgewachsen ist er zum Großteil ohne seinen Vater. 1997 kam dieser in einem Bürgerkrieg ums Leben.

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Später, im Jahr 2003, trennten sich vorerst auch die Wege zwischen ihm und seiner Mutter. Sie war in England als Einwanderin aufgenommen worden, Berahino jedoch kam dort in ein Heim. Mittels eines DNA-Tests musste erst geklärt worden, ob er wirklich der leibliche Sohn seiner Mutter ist. Das Ergebnis der Untersuchung lautete: Ja, er ist es.

West Bromwich erkennt Berahinos Talent

Nachdem Berahino - er war gerade mal zehn - zwei Jahre fernab seiner Familie gelebt hatte, zog er wieder zu ihr. In Birmingham wurden sie heimisch. In seiner Freizeit tat Berahino nichts lieber, als Fußball zu spielen. Mittlerweile auf einem Rasen, mit einem Lederball.

Weil Birmingham keine halbe Stunde entfernt ist, hielten die Scouts von West Bromwich Albion auch dort nach Talenten Ausschau - und entdeckten Berahino.

Ihn selbst hatte das zunächst gar nicht wirklich interessiert. Trotz seines Kindheitstraums eines Tages als Fußballprofi viel Geld zu verdienen.

Berahino kannte von den englischen Klubs eben nur die zu jener Zeit größten: Manchester UnitedFC ChelseaFC ArsenalFC Liverpool. Fan war er von den "Red Devils".

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U17-Europameister mit England

Letztlich streifte er sich aber das Trikot von West Brom über. Das war 2010. Er entwickelte sich in der Jugend der "Baggies", avancierte zum U17-Nationalspieler Englands und nahm als solcher an der Europameisterschaft 2010 teil.

Berahino gewann das Turnier mit den Briten. Der Mittelstürmer wurde auf der Insel bereits als neuer Jermaine Defoe gehandelt und bekam dementsprechend den Spitznamen "Defoe" verpasst.

Er war erst 17, als der eingebürgerte Zentralafrikaner 2011 bei West Brom seinen ersten Profivertrag unterzeichnete.

Berahino sorgt für zahlreiche Eskapaden

Dann begann jedoch die Zeit, in der Berahino vornehmlich außerhalb des Platzes für Schlagzeilen sorgte.

Er prügelte sich mit Mitspieler James Morrison, weil er sich wegen eines Fehlers, der zu einem Gegentor führte, nicht entschuldigt hatte. Zudem wurde er wegen Trunkenheit am Steuer bei 170 km/h zu einer Geldstrafe von 5000 Pfund, einem einjährigen Fahrverbot und einer sechsmonatigen Haftstrafe verdonnert. Zu allem Überfluss war auch noch ein Video im Umlauf, das ihn unter dem Einfluss von Lachgas zeigte.

Der Stürmer wurde verliehen - und das gleich dreimal. Northampton Town, FC Brentford und Peterborough United hießen seine Stationen in den Jahren 2011 und 2012.

Nach seiner Rückkehr gelang Berahino in der Premier League dennoch der Durchbruch. Auch das bescherte ihm am Ende einen Vertrag bis 2017.

Von West Brom zu Stoke City

Ein halbes Jahr vor Vertragsende nahm er nach 121 Einsätzen und 36 Treffern für West Brom innerhalb der zweiten Liga Englands bei Stoke City eine neue Herausforderung an. 13,5 Millionen Euro war er den "Potters" wert - und fiel schell in Ungnade, weil er kurz nach seiner Verpflichtung positiv auf Ecstasy getestet und acht Wochen gesperrt wurde.

Auch sportlich konnte er die Ablösesumme zunächst keineswegs rechtfertigen. In seiner Premieren-Saison für Stoke traf Berahino in 13 Spielen kein einziges Mal und machte lediglich mit schlechten Trainingsleistungen auf sich aufmerksam. Erst vor vier Wochen gelang es ihm im EFL-Cup gegen Huddersfield seine unglaubliche Durststrecke von 912 Tagen, umgerechnet 918 Spielminuten oder 48 Spiele ohne Treffer zu beenden. Eine Woche später debütierte er für sein Heimatland Burundi in der Nationalmannschaft und war direkt erfolgreich.

Vater soll Berahino Kraft geben

Am vergangenen Wochenende gelangen ihm gegen die Blackburn Rovers ein Tor und eine Vorlage. Die ersten Schritte sind gemacht, Berahinos Vater, der bereits aus dem Leben geschieden ist, soll der Antrieb dafür sein, die ins Stocken geratene Karriere endgültig wieder auf Vordermann zu bringen.

"Ich tue das alles für ihn. Ich weiß, dass er mir vom Himmel aus zuschaut. Er wird begeistert sein. Gott führt mich auf meinem Weg und achtet auf mich. Mein Vater ist einer der Engel, die glücklich sind und lachen", sagt Berahino.

Er selbst wird in diesem Leben wohl kein Engel mehr werden.