Bye-bye, Premier League - jetzt geht alles ganz schnell:
Schweinsteiger: Neues Kapitel in den USA
Bastian Schweinsteiger verlässt den englischen Rekordmeister Manchester United und wechselt mit sofortiger Wirkung in die USA zu Chicago Fire.
Einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung Chicago Tribune bestätigte United am Dienstagvormittag.
"Traurig und dankbar"
"Ich bin traurig, dass ich so viele Freunde bei Manchester United verlassen muss", sagte Schweinsteiger.
"Aber ich bin auch dankbar, dass der Verein mir die Möglichkeit gegeben hat, die Herausforderung bei Chicago Fire anzunehmen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, ein neues Kapitel zu beginnen."
Medizincheck und Arbeitserlaubnis noch offen
Der Weltmeister hatte sich am Montag mit dem Verein aus der Major League Soccer (MLS) auf einen Transfer geeinigt, allerdings fehlen noch die medizinische Untersuchung und die Arbeitserlaubnis durch die US-Behörden.
In einer Video-Botschaft auf seinen sozialen Kanälen bedankte sich Schweinsteiger vor allem bei den Fans. "Ich wünschte sehr, dass ich mehr für euch hätte tun können, aber es war Zeit für mich für einen Wechsel", sagte er.
"Es macht mich sehr stolz, Teil der Mannschaft gewesen zu sein, die im Vorjahr den FA-Cup gewonnen hat. Ich bin sicher, dass Jose Mourinho und sein Team schon bald die Trophäen nach Manchester bringen wird und wünsche alles Gute."
Einer der zehn Topverdiener
Der 32 Jahre alte Mittelfeldspieler wird in den USA einen Einjahresvertrag erhalten und soll in dieser Zeit angeblich umgerechnet 4,2 Millionen Euro verdienen.
Beim englischen Rekordmeister, bei dem sein Vertrag noch bis 2018 gelaufen wäre, soll er allerdings sogar 14 Millionen Euro pro Jahr verdient haben.
Der Ehemann von Ex-Tennisstar Ana Ivanovic würde damit zu einem der zehn am besten verdienenden Spieler in der amerikanischen Profiliga aufsteigen. Darüber hinaus bestehe eine Option auf eine Verlängerung um mindestens ein Jahr.
Im Tribune wird Schweinsteiger zitiert: "In meiner Karriere habe ich stets versucht, eine positive Wirkung zu haben und dabei zu helfen, etwas Großes zu schaffen. Mein Wechsel zu Chicago Fire ist nichts anderes. Ich bin überzeugt von der Vision und der Philosophie des Klubs und möchte bei diesem Projekt helfen."
Klubchef Nelson Rodriguez wiederum erklärte: "Wir verpflichten einen Spieler, der auf höchstem Niveau Titel gewonnen hat - und das auf eine Art und Weise, die zu den Werten unseres Klubs passt."
Fire-Trainer Veljko Paunovic sagte über den früheren DFB-Team-Kapitän Schweinsteiger: "In der Kabine wird er ein herausragendes Beispiel für einen Champion sein. Er kann Aktionen kreieren wie nur wenige Spieler auf der Welt. Er sieht Dinge, die kein anderer sieht."
Vierter Weltmeister in der MLS
Schweinsteiger ist nach dem Spanier David Villa, dem Italiener Andrea Pirlo (beide New York City FC) und dem Brasilianer Kaka (Orlando City SC) der vierte Weltmeister in der Major League Soccer.
Je nachdem, wie schnell Schweinsteigers Visa-Antrag bearbeitet wird und wie der Medizintest verläuft, könnte der frühere Bayern-Profi bereits Mitte nächster Woche zu seinem neuen Team stoßen.
Die Transferperiode in der MLS geht noch bis zum 8. Mai.
Bei Chicago ist der Mittelfeldspieler der zweite Deutsche nach seinem ehemaligen Nationalmannschaftskollegen Arne Friedrich, der dort von März 2012 bis Juni 2013 gespielt hatte.
Nur vier Einsätze in dieser Saison
Schweinsteiger hatte bei Manchester unter Teammanager Jose Mourinho keine Chance auf einen Stammplatz. Nachdem der neue Coach ihn zu Saisonbeginn zum Reserveteam abgeschoben hatte, kämpfte sich der gebürtige Oberbayer allerdings wieder in den Profi-Kader.
Allerdings reichte es nur zu vier Einsätzen mit gerade mal 134 Minuten in dieser Spielzeit: Zweimal im FA-Cup sowie je einmal im League Cup und in der Europa League. In der Premier League blieb er dagegen außen vor.
In den beiden Jahren gewann United den FA-Cup und den League Cup.
Insgesamt erzielte er in 35 Einsätzen für die Red Devils zwei Tore und bereitete weitere drei vor. Lediglich zehnmal stand Schweinsteiger dabei in der Startelf.
Dennoch fand er zum Abschied sogar lobende Worte für Mourinho: "Ich habe es genossen, mit dem Manager, den Spielern und dem Stab zu arbeiten und wünsche allen das Beste für die Zukunft."
Der 121-malige Nationalspieler war 2015 vom FC Bayern für eine Ablöse von neun Millionen Euro in die Premier League gewechselt. Nach dem Halbfinal-Aus bei der EM 2016 hatte er seine Karriere im DFB-Team mit einem Abschiedsspiel gegen Finnland beendet.