Home>Int. Fußball>Ligue 1>

"Der hat einfach eine unfassbare Qualität"

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

„Eine unfassbare Qualität“

Ousmane Dembélé schießt den VfB Stuttgart mit dem ersten Dreierpack seiner Königsklassen-Karriere beinahe eigenhändig aus dem Turnier. Selbst deutsche Nationalspieler applaudieren, aber die Frage bleibt: Weshalb nicht immer so?
PSG-Trainer Luis Enrique erklärt, weshalb der Ex-Dortmunder Ousmane Dembele vor dem Champions-League-Duell gegen Arsenal aus dem Kader gestrichen wurde. Laut dem Coach gab es keinen Streit zwischen ihnen.
Benjamin Zügner
Ousmane Dembélé schießt den VfB Stuttgart mit dem ersten Dreierpack seiner Königsklassen-Karriere beinahe eigenhändig aus dem Turnier. Selbst deutsche Nationalspieler applaudieren, aber die Frage bleibt: Weshalb nicht immer so?

Von einer „Schande von Stuttgart“ war im Vorfeld der Champions-League-Partie zwischen dem VfB Stuttgart und Paris Saint-Germain (1:4) die Rede, von einem vermeintlichen Nichtangriffspakt und einer Einigung auf ein Remis, das beiden Teams den Einzug in die Playoffs ermöglicht hätte.

{ "placeholderType": "MREC", "placement": "rectangle", "placementId": "rectangle" }

Nur einer schien davon nichts mitbekommen zu haben: Ousmane Dembélé. Nicht nur schnürte der Franzose den ersten Königsklassen-Dreierpack seiner Karriere, auch übertraf er dadurch bereits jetzt, im Januar, seinen persönlichen, wettbewerbsübergreifenden Torrekord (16) innerhalb einer Saison.

Ousmane Dembélé spielt bei Paris Saint-Germain
Ousmane Dembélé spielt bei Paris Saint-Germain

„Der hat einfach eine unfassbare Qualität. Der ist nicht umsonst einige Male in seiner Karriere für hunderte Millionen gewechselt“, musste DFB-Nationalspieler Maximilian Mittelstädt in der Mixed Zone nach der Partie neidlos anerkennen. Simpel ausgedrückt: Dembélé hat dem VfB in allerhöchster Kunstform die Grenzen aufgezeigt.

Champions League: Dembélé beeindruckt PSG-Coach Enrique

Das dritte Tor glich tatsächlich einem Kunstwerk, das museumswürdig daherkam: Eingeleitet mit einem Hackenpass durch die Beine von VfB-Innenverteidiger Jeff Chabot, abgeschlossen per sehenswertem Schlenzer ins lange Eck.

{ "placeholderType": "MREC", "placement": "rectangle", "placementId": "rectangle2" }

Auch PSG-Coach Luis Enrique bestätigte seiner Nummer 10 die Ausnahmeleistung: „Ousmane durchläuft eine wunderbare Phase. Er ist ein anderer Spieler, ein Spieler, dem wir immer vertraut haben, der im Moment außergewöhnlich ist, bei jedem Tor. Und das ist immer eine hervorragende Nachricht.“

Die Historie der 10 bei Paris ist eine große: Neymar trug sie oder Zlatan Ibrahimovic. An diesem besonderen Abend rechtfertigte Dembélé seinen Platz in der Riege – und ließ seinen spanischen Trainer kaum mehr aus der Schwärmerei herauskommen: „Bradley (Barcola, Anm. d. Red.) hat ein überragendes Spiel gemacht, Ousmane brennt im Moment bei jedem Tor. Er bricht gerade seine eigenen Rekorde, was Tore angeht. Das ist fantastisch.“

Zauberei gegen Stuttgart, Gelb-Rot gegen Bayern

Zur Wahrheit gehört aber auch: Dembélé rangiert nach wie vor zwischen Zaubermomenten und Totalausfällen. Gegen den FC Bayern handelte sich der inzwischen 27-Jährige eine völlig unnötige Gelb-Rote Karte ein, L’Équipe bescheinigte ihm damals einen „Albtraum-Abend“, die AS sprach gar davon, Dembélé sei ein Desaster.

Zudem stand der beidfüßige Offensivmann in der laufenden Spielzeit bereits fünfmal aus sportlichen Gründen gar nicht im Kader. Wie also soll es weitergehen mit dem 135-Millionen-Mann, der beim FC Barcelona nach diversen sportlich dunklen Stunden mit einem Minus von 85 Millionen nahezu vom Hof gejagt wurde?

{ "placeholderType": "MREC", "placement": "rectangle", "placementId": "rectangle3" }

„Wir haben einen Stil, wir haben eine PSG-DNA, wir spielen Fußball“, präsentierte sich Nasser Al-Khelaifi, Präsident der teils aus katarischem Staatsfonds finanzierten Edeltruppe, zufrieden. Was er damit sagen wollte: Die Mischung macht’s.

Dazu gehören Youngster wie Barcola, der den deutschen Nationalspieler Josha Vagnoman aus der MHP-Arena auf den nicht weit entfernten Wasen ins Kettenkarussell schickte, so schwindelig schien dem Rechtsverteidiger zeitweise. Selbst Trainer Sebastian Hoeneß musste gestehen: „Er weiß selbst, dass er nicht seinen besten Tag hatte.“

Und zur PSG-Mischung zählen Routiniers wie Dembélé, der mit 27 Jahren und über 400 Profispielen nicht mehr als auszubildender Filigrantechniker gelten darf.

„Wenn er sich zu einem Typen entwickelt, der von nun an Tore schießen kann, dann wirst du einen Spieler von internationaler Klasse haben, was wir bislang noch nicht hatten“, analysierte RMC-Journalist Daniel Riolo: „Er ist derjenige, der die anderen verbessert, der große Spieler von PSG.“