Olympique Marseille hat ein chaotisches „Derby des Olympiques“ gegen Olympique Lyon mit 3:2 (0:0) für sich entschieden und dabei allen Widrigkeiten getrotzt.
Chaos-Partie! Marseille jubelt im Derby
Marseille erwischte einen denkbar schlechten Start: Innenverteidiger Leonardo Balerdi sah bereits in der ersten Minute die Gelbe Karte und beging kurze Zeit später direkt das nächste Foul. Keine fünf Minuten stand der Argentinier auf dem Platz, ehe ihn Schiedsrichter Benoit Bastien mit Gelb-Rot vom Platz stellte. Seit der Datenerhebung konnte in der Ligue1 noch nie ein Team gewinnen, dass so früh einen Spieler verlor.
De Zerbi beschwert sich
Aber auch bei Lyon lief nicht alles glatt. Alexandre Lacazette scheiterte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte (45.+7) vom Elfmeterpunkt. Marseille-Coach Roberto de Zerbi sah eine Minute später noch die Gelbe Karte wegen Meckerns.
In der zweiten Halbzeit ging es dann mit dem Toreschießen los - aber so richtig. Erst brachte Duje Caleta-Car Lyon in Führung (53.), doch die Gäste aus Marseille drehten die Partie durch Tore von den beiden Einwechselspielern Pol Lirola (69.) und Ulisses Garcia (82.) trotz Unterzahl.
In der Schlussphase wurde es dann so richtig chaotisch. Rayan Cherki erzielte den späten Ausgleich (90.+3) und Schiedsrichter Bastien verteilte noch drei weitere Gelbe Karten - unter anderem an Cherki, der beim Torjubel sein Trikot auszog und wegschmiss.
Und dann das absolute Highlight der Partie: In der fünften Minute der Nachspielzeit fasste sich Marseille-Neuzugang Jonathan Rowe ein Herz, zog am Rande des gegnerischen Sechzehners ab und knallte den Ball ins rechte untere Eck - ein Traumtor gleichbedeutend mit dem 3:2-Endstand.
Marseille punktgleich mit PSG
„Ist das Wahnsinn! Marseille mit einem lange nicht mehr bekannten Killer-Gen“, schwärmte Kommentator Stefan Galler bei DAZN.
Durch den Sieg schließt Marseille zu Paris Saint-Germain auf und steht in der Tabelle - punktgleich (13) mit Hauptstadtklub - auf Rang 2. Lyon weilt mit lediglich vier Punkten auf Platz 14.