Thilo Kehrers Rückkehr in die Ligue 1 ist in Frankreich diskret abgelaufen. Doch eineinhalb Jahre nachdem der 27-malige deutsche Nationalspieler Paris Saint-Germain in Richtung West Ham United verließ, werden ab sofort seine Leistungen bei der AS Monaco unter die Lupe genommen.
DFB-Star: Neuer Glanz durch Hütter?
Sein Abschied im Sommer 2022 nach vier Saisons aus der französische Hauptstadt geschah durch die Hintertür.
Bei PSG kam er so gut wie nie über die Reservistenrolle hinaus, obwohl ihn besonders Thomas Tuchel durch seine Vielseitigkeit schätzte. Doch der ehemalige Schalker scheiterte an der harten Konkurrenz. Sobald er eine Chance bekam sich, von Anpfiff an zu zeigen, konnte er nie richtig überzeugen.
Nun will er nach mehr als durchwachsenen 18 Monaten bei den Hammers wieder an seine Top-Form anknüpfen und mit aller Macht darum kämpfen, bei der Heim-Europameisterschaft einen Platz im Kader von Julian Nagelsmann zu bekommen. Doch dafür wird Kehrer mächtig Gas geben müssen, auch weil das Team von Trainer Adi Hütter in dieser Saison nicht international dabei ist.
„Kehrer bringt viel Erfahrung mit“
Nach der Hinrunde stehen die Monegassen auf Platz drei der Ligue1 und wollen unbedingt zurück in die Champions League. „Klar liegt Kehrers größte Stärke darin, dass er in der Abwehr flexibel einsetzbar ist“, meint Ex-PSG-Verteidiger Alain Goma bei SPORT1. „Auch die Tatsache, dass der Druck im Fürstentum deutlich niedriger ist, als in Paris sollte dafür sorgen, dass er nun sein Potenzial einfacher ausschöpfen kann. Daran glaube ich fest und er kann in Monaco eine tragende Rolle spielen.“
Kaum 48 Stunden nach seiner Leihe zu Monaco ließ ihn Hütter gleich bei der ersten Hauptrunde der Coupe de France beim RC Lens von Beginn an auflaufen. Sofort zeigte der gebürtige Schwabe eine solide Leistung und trotz einiger Stellungsfehler gewann er auf der linken Seite der Dreierkette viele Zweikämpfe.
„Kehrer bringt viel Erfahrung mit, die Monaco noch stärker machen sollte“, urteilte der ehemalige französische Nationalstürmer Loic Rémy, heute Experte beim öffentlichen Sender France Télévisions.
„Diese Elf schien mir in der Hinrunde in manchen Szenen zu naiv, aber mit einer Portion mehr Routine kann Monaco unter anderem durch die Leihe von Kehrer die Saison unter den ersten Drei beenden.“ Am Samstagnachmittag könnte der Deutsche gegen Stade Reims sein Comeback in der Ligue 1 feiern.