Pierre-Emerick Aubameyang hat die hohen Erwartungen bei Olympique Marseille bisher nicht erfüllen können. Nur ein mickriger Liga-Treffer nach elf Spieltagen stehen als magere Bilanz auf seinem Konto. Die Konsequenz: Der Stammplatz des Gabuners wackelt immer mehr.
Ist seine Zeit vorbei?
Aubameyang, der auf dem Spielfeld immer noch große Probleme hat, sich der Philosophie von Trainer Gennaro Gattuso anzupassen, wurde sogar am Samstagabend nach der Nullnummer im heimischen Stade Vélodrome gegen Lille von den eigenen Fans bei seiner Auswechslung heftig ausgepfiffen.
Der ehemalige Stürmer von Borussia Dortmund lieferte erneut eine unspektakuläre Leistung ab, die weder das Spiel beeinflusste noch die Abwehr von Lille beunruhigen konnte. Durch seine mangelnde Effektivität und seine schwachen Leistungen reichte er bisher keineswegs an seinen Vorgänger Alexis Sánchez (mittlerweile bei Inter Mailand) heran - auch nicht, was das Ansehen bei den Fans betrifft.
„Wir alle erwarten mehr von ihm“
„Aubameyang braucht eine Weile, um sich in Marseille durchzusetzen, und die heißblütigen Anhänger haben selten Geduld“, sagte Ex-Marseille-Abwehrchef Alain Roche bei SPORT1. „Er hat nur ein Tor in der Meisterschaft geschossen. Er spielt, aber nur weil er einen Status genießt und weil er die Erfahrung hat. Aber wir alle erwarten mehr von ihm und da kommt bisher deutlich zu wenig.“
Auch der frühere Olympique-Stürmer Marc Libbra übte Kritik an Aubameyang: „Ich war der Erste, der bei seiner Unterschrift begeistert war. Aber er investiert zu wenig auf dem Rasen, er fordert zu selten den Ball. Diese Ungeduld des Anhangs ist völlig nachzuvollziehen. Es muss von ihm deutlich mehr kommen.“
Aktuell mache es „keinen großen Spaß, diese Mannschaft spielen zu sehen, und es stimmt, dass Aubameyang große Fragezeichen gibt, das Publikum täuscht sich nicht. Wenn es Aubameyang auspfeift, hat es meiner Meinung nach Recht“, sagte Libbra weiter.
Muss sich Aubameyang neu erfinden?
Dabei kennt Aubameyang die Ligue 1 eigentlich wie seine Westentasche, spielte für die LOSC Lille, die AS Monaco und die AS Saint-Étienne in der höchsten französischen Spielklasse.
Die Aufgaben werden indes nicht leichter. Mit seinen 34 Jahren muss Aubameyang sich vielleicht neu erfinden, um in Südfrankreich nicht endgültig unterzugehen, wie es einigen namhaften Vorgängern in Marseille ergangen ist - darunter etwa Arkadiusz Milik, Konstantinos Mitroglou oder Dario Benedetto.