In seiner Heimat gilt Kylian Mbappé als heilig.
Mbappé? „Nase voll von diesen Stars“
Doch seit Montag ist die Stimmung durchaus gekippt.
Die Nachricht, dass Mbappé die einjährige Option in seinem Vertrag bei Paris Saint Germain nicht ziehen und spätestens seinen Verein im Sommer 2024 verlassen mag, sorgt für mächtig Irritationen und Ärger.
„Ehrlich gesagt habe ich die Nase voll von all diesen Stars, die dermaßen empfindlich sind, erklärte Christophe Dugarry, der 1998 mit der Equipe tricolore Weltmeister wurde und heute Experte beim Radio-Sender RMC Sport tätig ist.
„Kylian sollte aufhören mit seinem Ego“
„Man kann seinen Vorstand ja anrufen und das intern regeln statt einen Brief zu schreiben - ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, an dem die französische Nationalmannschaft beisammen ist. Das ist ungeschickt, das ist alles andere als stilvoll“, so Dugarry weiter.
Der ehemalige französische Nationalspieler fügte hinzu: „Kylian sollte aufhören mit seinem Ego. Er muss doch nicht bei jeder Gelegenheit so ein Theater machen, nur weil er einen Werbespot nicht abgesegnet hat, oder er mit der sportlichen Entwicklung seines Vereins unzufrieden ist, oder wieder im Mittelpunkt stehen will.“
Scheinbar wolle sich der Ausnahme-Stürmer jedoch „um alles kümmern. Vom Marketing, von der Kommunikation, er wählt den Sportdirektor, er wählt die künftigen Neuzugänge, mit denen er spielen will und plötzlich entscheidet er, wann er weg möchte. Das passt alles nicht.“
„PSG immer mehr von seinem Verhalten verärgert“
„Von Kylian ist zu oft die Rede“, sagt auch Alain Giresse, der zwischen 1974 und 1986 47 Mal für les Bleus auflief. Auf der einen Seite sei es nachzuvollziehen angesichts Mbappés Status als begnadeter Fußballer, er sich einiges erlauben dürfe.
„Aber“, fügt Giresse hinzu, „ich höre immer öfter, dass die Anhänger von PSG immer mehr von seinem Verhalten verärgert und auch enttäuscht sind.“
Auch die Pariser Verantwortlichen haben Mbappés verbale Störfeuer mittlerweile satt.
Ärger um Mbappé gab es in den vergangenen Monaten schließlich reichlich. Im Januar erst hatte der 24-Jährige PSG bereits verlassen wollen, weil er mit der sportlichen Entwicklung alles andere als zufrieden war.
Erinnerungen an Vorjahres-Wirbel mit Real Madrid
Im April wiederum gab es Ärger, als der Verein ohne seine Erlaubnis mit Mbappé für Dauerkarten warb. Ganz abgesehen vom monatelangen Transfer-Poker im vergangenen Jahr, als Mbappé bereits beim auch nun Blut witternden Real Madrid schien, dann aber doch von einem Transfer absah und bei den Parisern mit großem Pomp verlängerte.
„Er will selbst immer alles bestimmen, er will stets das letzte Wort haben und er stellt sich über den Verein“, meint Ex-Nationalspieler Manuel Amoros gegenüber SPORT1.“
Für Amoros ist die Sache klar: „Das kann nicht lange gut gehen. Es wird zur Trennung kommen, weil man schon längere Zeit nicht mehr auf derselben Wellenlänge liegt.“