Nach dem Saison-Aus von Manuel Neuer rückt Alexander Nübel auch hierzulande wieder in den Fokus. Der 26 Jahre alte Keeper, seit eineinhalb Jahren vom FC Bayern an die AS Monaco ausgeliehen, ist einer der Kandidaten für die Neuer-Nachfolge in der kommenden Rückrunde. (Neue Details zu Neuers Ski-Unfall)
Experte: „Klare Defizite“ bei Nübel
Doch wie wird Nübel in Frankreich gesehen? SPORT1 wirft einen Blick auf die Leistungen des früheren Schalke-Torwarts.
Sicher ist: Die Winterpause kam für Nübel am 13. November zum absolut richtigen Zeitpunkt.
Beim letzten Punktspiel mit den Monegassen beim Süd-Derby gegen Olympique Marseille (2:3) gab der deutsche Schlussmann keine gute Figur ab. Beim entscheidenden Freistoß von OM-Kapitän Dimitri Payet kam Nübel zu spät aus seinem Kasten, sodass der Ball an ihm vorbeiflutschte. Dadurch gab Monaco nach 2:1-Führung die Partie noch aus der Hand.
Nübel - das hat die Hinrunde bewiesen - hat auch eineinhalb Jahre nach seinem Wechsel an die Côte d‘Azur noch keine Konstanz in seinem Spiel.
Mal sind seine Leistungen weltklasse, wie beim 1:0-Sieg bei Roter Stern Belgrad in der Europe-League-Gruppenphase. Mal sind sie unerklärlich, wie bei der 0:4-Pleite bei Trabzonspor, als er bei einem Abschlag seinen Mitspieler Malang Sarr traf und dadurch der Ball in seinem Tor landete.
„Er wirkt lahm, unsicher und limitiert“
Eine Slapstick-Szene, die um die Welt ging. „Und das soll der künftige Nachfolger von Manuel Neuer beim FC Bayern werden?“, fragte Ex-PSG-Keeper Jérome Alonzo damals beinahe empört bei einer Live-Sendung bei L‘Équipe TV und ergänzte. „Auf mich macht er keinen besonders guten Eindruck. Er wirkt lahm, unsicher und technisch ist er eher limitiert.“
In den französischen Medien wurde er immer wieder als Flop tituliert. Die Sportzeitung L‘Équipe gibt ihm im Durchschnitt vier von zehn möglichen Punkten. Heißt übersetzt: unzureichend!
In der französischen Liga war er auch alles andere als fehlerfrei, insbesondere beim Heimspiel gegen Racing Club de Lens (0:2) am 21. August, als er mehrfach patzte: Ein Abschlag landete direkt in den Füßen des gegnerischen Stürmers, der knapp am linken Pfosten vorbeizielte.
Bei der nächsten Gelegenheit flutschte der Schuss von Ignatius Ganago an Nübels Hüfte vorbei - wieder sah der gebürtige Paderborner schlecht aus. Auch beim Gastspiel in Troyes (2:1) zeigte er erneut Unsicherheiten.
Bayern müsste Ablöse zahlen
„Auf der Linie ist Alexander Nübel bärenstark“, meint Alonzo nun bei SPORT1. „Aber beim Rauslaufen trifft er oft die falsche Entscheidung: Entweder, weil er zu spät rauskommt oder ganz auf seiner Linie bleibt. Auch technisch wirkt er nicht sicher. In diesen Bereichen hat er klare Defizite, die er schleunigst beheben sollte.“
Nun wird viel über seine Zukunft spekuliert.
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Dass ihn Monaco, wo er unter dem belgischen Trainer Philippe Clément trotz seiner schwankenden Leistungen weiterhin hohes Ansehen genießt, bereits in diesem Winter nach München ziehen lässt, um beim Rekordmeister Manuel Neuer zu ersetzen, erscheint fraglich. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Erstens, weil die Monegassen einen sofortigen Ersatz benötigen würden, und die hohen Ziele in der Ligue 1 und Europa League (nächste Runde gegen Bayer Leverkusen) gefährdet wären.
Sicher ist nur: Sollte Monaco doch noch gewillt sein, Nübel in den kommenden Tagen gehen zu lassen, müssten die Bayern eine Ablöse zahlen.