Keine Woche vergeht, ohne dass Kylian Mbappé für Schlagzeilen sorgt.
Wie Mbappé Frankreich verliert
Nachdem diese lange Zeit meist positiv ausfielen, sind sie inzwischen immer häufiger von negativer Sorte. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Ligue 1)
Nun scheint es, dass es zum endgültigen Bruch mit Paris Saint-Germain kommen könnte. Die fünf Stunden vor dem wichtigen Champions-League-Spiel gegen Benfica verbreitete Nachricht aus seinem Umfeld, dass er PSG bereits im Januar verlassen möchte, hat die Vereinsspitze arg verärgert.
Aber nicht nur die Klub-Verantwortlichen sind zunehmend irritiert, Mbappés Diva-Verhalten frustriert auch viele Landsleute und PSG-Anhänger - und ruft sogar bei Frankreich-Legende Emmanuel Petit eine deutliche Reaktion hervor.
1998er-Weltmeister Petit von Mbappé genervt
„Kylian nervt nur noch“, sagt der Weltmeister von 1998 im Gespräch mit SPORT1. „Mich stört am meisten seine Kommunikation seit einigen Wochen. Er ist nur noch auf Konfrontationskurs ausgelegt. Es geht nur noch um ihn und er kümmert sich dagegen kaum noch um den sportlichen Aspekt. Das ist eine Art Eigentor.“
Am 21. Mai wurde Mbappé bei der Bekanntgabe seiner spektakulären Vertragsverlängerung um zwei Jahre (plus eine weitere Saison als Option) im heimischen Prinzenpark noch frenetisch gefeiert. Seitdem wirkt er in der französischen Hauptstadt jedoch alles andere als glücklich.
Ihm wurden absolute Top-Spieler wie Robert Lewandowski und Bernardo Silva als Neuzugänge versprochen. Auf diese wartet er bis heute vergeblich.
Mbappé bei PSG nicht auf seiner Wunschposition
Mbappé wollte als Flügelspieler eingesetzt werden, er muss sich aber unter Trainer Christophe Galtier mit der Rolle in der Sturmspitze begnügen. Am liebsten hätte er wohl auch gesehen, dass PSG Neymar verkauft, doch der Brasilianer ist nach wie vor ein Pariser und hat obendrein wieder seine Bestform erreicht.
„Es ist immer wieder die Rede davon, dass die Bosse Kylian einiges versprochen hätten, das nicht umgesetzt wurde, das gehört auch irgendwie dazu“, meint Petit. (DATEN: Die Tabelle der Ligue 1)
Der Ex-Profi hinterfragt Mbappés Reaktion: „Muss er dafür die Arbeit einstellen und schlecht gelaunt zum Training erscheinen? Er stellt sich über den Verein Paris Saint-Germain. Das geht ja nicht. Dass er zum bestbezahlten Spieler aller Zeiten geworden ist, ist ihm womöglich zu Kopf gestiegen. Er zeigt keinen Respekt vor seinem Arbeitgeber sowie vor seinen Mitspielern. Das kann man nur bedauern.“
Mbappé? „Er ist komplett abgehoben“
Beim 1:1 gegen Benfica wurde er von den meisten Fans noch von Pfiffen verschont - wohl auch, weil er seine Arbeit mit einem Treffer per Elfmeter erledigte.
Insgesamt spielte der 23-Jährige so, als wäre in den Stunden zuvor nichts passiert, was wiederum für ihn spricht. Dass er den Verein schon nach der WM im Winter verlässt, scheint ohnehin ausgeschlossen. Dafür ist ein Wechsel im kommenden Sommer inzwischen mehr als plausibel.
Doch was sagen die PSG-Fans dazu? „Diven sollte man keineswegs aufhalten, auch Spieler seiner Qualität nicht“, sagt PSG-Fan Jérôme, der seit 1994 eine Dauerkarte im Parc des Princes besitzt. „Kylian spaltet den Verein mehr denn je und er sorgt nun auch dafür, dass er von den europäischen Spitzen-Teams nicht mehr gefragt wird, weil er ständig meckert und für schlechte Stimmung sorgt. Er ist komplett abgehoben.“
Am Sonntag werden beim Topspiel gegen Olympique Marseille erneut alle Augen auf ihn gerichtet sein (Ligue 1: PSG - Olympique Marseille, So. ab 20.45 Uhr im LIVETICKER). Wettbewerbsübergreifend ist PSG seit drei Spielen sieglos und steht unter Druck - noch mehr nach dieser heftigen Woche.
Vor allem wegen Kylian Mbappé. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Ligue 1)