Zinédine Zidane? José Mourinho? Joachim Löw?
PSG geht völlig neuen Weg
Christophe Galtier wird neuer PSG-Trainer. Eine dicke Überraschung, nachdem sich die Verantwortlichen mit Mauricio Pochettino und dessen Stab nach zähen Verhandlungen doch noch auf eine Vertragsauflösung einigen konnten.
Ein Jahr, nachdem die Pariser einen großen Namen nach dem anderen verpflichten konnten (Messi, Ramos, Donnarumma, Wijnaldum, Hakimi), soll die Transferpolitik eine völlig andere werden. Weg mit dem Spektakel, her mit einer schlagkräftigen Truppe, die als Einheit agieren soll.
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„Wir wollen kein Bling Bling mehr, keine Show“, behauptete PSG-Boss Nasser Al-Khelaifi vor wenigen Tagen in einem L‘Équipe-Interview. „Wir wollen ein Team, das sich zerreißt, das sich mit dem Verein und den Fans stark identifiziert.“
Nach dem bitteren Aus im Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League bei Real Madrid am 9. März war es lange ruhig um die Vereinsspitze, nachdem Nasser Al-Khelaifi einige private Probleme in Doha zu regeln hatte.
Team statt Stars: Neue Ära für PSG
Hinter den Kulissen verriet Katar-Staatsoberhaupt Tamin bin Hamad Al Thani, dass er sich radikale Veränderungen rund um und in der Mannschaft wünscht. (NEWS: Alles zum Transfermarkt im SPORT1-Transferticker)
Kaum war die Ligue-1-Saison am 21. Mai mit der Meisterfeier im Prinzenpark abgeschlossen, wurde Sportdirektor Leonardo mit sofortiger Wirkung entlassen. Für den Brasilianer wurde der Portugiese Luis Campos installiert.
Das war der größte Wunsch von Kylian Mbappé, als er seinen Vertrag in der französischen Hauptstadt um drei weitere Jahre verlängerte: Beide arbeiteten 2016/17 sehr erfolgreich in Monaco zusammen, als das Team aus dem Fürstentum Meister wurde.
Auch wenn vor allem der Name Zidane an der Seine heiß diskutiert wurde, galt Galtier als Campos‘ Ziel Nummer eins. Zusammen holten sie im Mai 2021 mit dem OSC Lille sensationell die Meisterschaft. Nun wollen sie nicht nur wieder Meister werden, sondern auch den lang ersehnten Henkelpott gewinnen.
Galtiers Erfolgsrezept für die Königsklasse
Um dem Hauptziel deutlich näher zu kommen, werden in diesem Sommer wohl keine besonders namhaften Akteure zu PSG wechseln. Stattdessen kommen Ergänzungsspieler, um das Mittelfeld zu verstärken (Vitinha hat bereits unterschrieben, Ex-Bayer Renato Sanches soll folgen, ebenso Seko Fofana von Racing Lens).
Im Gegensatz zu seinem Vorgänger will Galtier die Dreierkette in der Abwehr durchsetzen. Dazu soll der Slowake Milan Skriniar von Inter Mailand verpflichtet werden.
In der Offensive wird das Thema Neymar wohl den ganzen Sommer heiß bleiben. Die Verantwortlichen wollen ihn nach diversen Eskapaden und zahlreichen Verletzungen verkaufen.
Der Brasilianer besteht allerdings auf seinem lukrativen Vertrag, der sich gerade automatisch bis Juni 2027 verlängert hat. Bei PSG soll Neymar etwa 36 Millionen Euro netto pro Saison einstreichen.
Im Sommer steht der Ausverkauf an
„Wenn die Spieler bescheidener und besonnener ihren Job angehen, werden die Chancen auf den Champions-League-Triumph sicher größer sein“, meint Ex-PSG-Star Bernard Lama. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Ligue 1)
„Die Fans wollen nicht nur klangvolle Namen, sondern auch Spieler, die eine Top-Einstellung an den Tag legen und die in entscheidenden Momenten die Erwartungen erfüllen. Dementsprechend finde ich den neuen Weg der Bosse vernünftig und klug“, lobt der ehemalige Torhüter.
Damit mehr Ruhe in die Katakomben des Trainingsgeländes am Camp des Loges einkehrt, muss Campos bis zum 1. September noch mindestens ein halbes Dutzend Spieler verkaufen. Dazu zählen unter anderem Mauro Icardi, Idrissa Gueye, Leandro Paredes - und Julian Draxler. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Ligue 1)