Home>Int. Fußball>Ligue 1>

Ligue 1: Girondins Bordeaux muss in der 3. Liga neu starten - Lizarazu und Micoud urteilen hart

Ligue 1>

Ligue 1: Girondins Bordeaux muss in der 3. Liga neu starten - Lizarazu und Micoud urteilen hart

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Bordeaux-Ruin! Lizarazu gnadenlos

Girondins Bordeaux ist aus der Ligue 1 nicht wegzudenken – normalerweise. Nach einer Katastrophen-Saison steht der Klub vor einem Scherbenhaufen und einem Neuanfang in der Drittklassigkeit.
Pure Enttäuschung bei Girondins Bordeaux
© undefined
Girondins Bordeaux ist aus der Ligue 1 nicht wegzudenken – normalerweise. Nach einer Katastrophen-Saison steht der Klub vor einem Scherbenhaufen und einem Neuanfang in der Drittklassigkeit.

Stade Briochin, US Avranches, US Concarneau, FC Versailles oder Paris 13 Atlético. Das sind ein paar Beispiele von Mannschaften, auf die Girondins Bordeaux in der kommenden Saison in der National 1, der dritten französischen Liga, treffen wird.

{ "placeholderType": "MREC" }

Am Dienstag hat der Liga-Verband (LFP) entschieden, dass der sechsmalige französische Meister und Absteiger aus der Ligue 1 in der nächsten Spielzeit in der dritthöchsten Spielklasse antreten muss. Die Verantwortlichen konnten die geforderten 20 Millionen Euro nicht ausgleichen und somit die Kriterien der LFP nicht erfüllen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Ligue 1)

Der Klub wird zwar Berufung einlegen, um das komplette Desaster zu vermeiden, aber ohne Garantien auf einen erfolgreichen Abschluss. Bordeaux, 2009 zum letzten Mal Meister, gehört seit einem Jahr dem spanisch-luxemburgischen Geschäftsmann Gérard Lopez, der in der Vergangenheit unter anderem als Formel-1-Rennstallbesitzer in Erscheinung getreten war sowie bis Anfang 2021 als Boss von OSC Lille.

Vor allem in den 80er-Jahren gehörte Girondins mit drei Meistertiteln zu den erfolgreichsten französischen Klubs und spielte unter anderem in der Saison 1985/86 ein episches Halbfinale im Europapokal des Landesmeister gegen Juventus Turin mit Stars wie Jean Tigana, Alain Giresse und Dieter Müller sowie Aimé Jacquet als Trainer.

{ "placeholderType": "MREC" }

Lizarazu: Verein schon lange in einem „Krankenzustand“

Zwei Legenden des Klubs und Ex-Bundesliga-Spieler machen sich mächtig Sorgen um ihren einstigen Verein. Johan Micoud und Bixente Lizarazu zeigen sich alles andere als optimistisch mit Blick auf die kommenden Jahre. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Ligue 1)

„Der Verein ist seit vielen Jahren in einem Krankenzustand“, erklärt der Ex-Münchner Lizarazu bei SPORT1. „Wie soll er aus diesem Schlamassel überhaupt rauskommen? Wenn man in der Schule schlechte Noten bekommt, muss man das Jahr anschließend wiederholen. Im Fußball ist es nicht anders.“

„Liza“, der nach wie vor eine Stunde Autofahrt von Bordeaux entfernt lebt, bei Saint-Jean-de-Luz im Baskenland, ist von diesem Niedergang alles andere als überrascht. „Seit vielen Jahren vermisse ich eine gewisse Kontinuität an der Vereinsspitze. Es gab zu vielen Eigentümerwechsel, zu oft neue Bosse und Wechsel im Trainerstab. Im Endeffekt hat Bordeaux keinen anderen Weg verdient.“

Absehbares Chaos

2018 verkaufte der TV-Sender M6 Girondins an GACP (US Fonds), der dann an King Street (US-Investmentfonds) weiterverkaufte und schließlich an Gérard Lopez.

{ "placeholderType": "MREC" }

Micoud schlägt eine ähnlich raue Tonart wie Lizarazu an. Der heutige TV-Experte bei L‘Équipe TV urteilt: „Langsam, aber sicher, hat sich die Gesamtlage auf allen Ebenen im Verein verschlechtert. Man hat das heutige Chaos kommen sehen“, sagt der französische Meister von 1999 mit den Girondins.

Micoud führt aus: „Es herrscht zu viel Unruhe, und kein Mensch ist in der Lage, eine gute und vielversprechende Lösung zu finden, um den Verein wieder auf Vordermann zu bringen. Das Ergebnis ist ein extrem negatives Image für den Klub. Früher konnten wir alle an einem Strang ziehen. Davon ist heute gar nichts mehr zu sehen.“ (DATEN: Die Tabelle der Ligue 1)

Warum versucht nicht ein ehemaliger Spieler, dem Verein finanziell zu helfen, dazu einen klaren Plan hinzulegen und wieder für deutlich mehr Stabilität zu sorgen? „Das höre ich oft“, entgegnet Lizarazu. „Aber so einfach läuft es sicher nicht. Der Eigentümer entscheidet am Ende, welche Marschrichtung ausgewählt wird. Außerdem ist es in Frankreich selten der Fall, dass ehemalige Spieler wichtige Positionen bei einem Fußball-Klub übernehmen, wie es zum Beispiel der FC Bayern München seit Jahrzehnten erfolgreich tut.“