Als Sergio Ramos in der Nachspielzeit der ersten Hälfte hochstieg und per Kopf das 2:0 für PSG erzielte, hätte der man beinah meinen können, alles sei wieder wie früher. (Bericht: PSG-Bosse haben genug von Neymar)
Ist Ramos wieder der Alte?
Sergio Ramos – dieser unermüdliche Kämpfer, mit den langen, zu einem Zopf gebundenen Haaren, ganz in Weiß gekleidet, Ángel Di María mit einem Lächeln in die Arme fallend, nachdem jener ihm den Ball so präzise aufgelegt hatte. Auch mit Achraf Hakimi feierte er seinen Treffer.
Klingt wie die gute alte Zeit bei Real Madrid, oder? (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Ligue 1)
Ramos in Elf des Spieltags
Was so klingt – und auch durchaus so ausgesehen hatte –, ist in Wahrheit ein bisschen anders: Ramos spielt bei PSG, stand am Mittwochabend beim 3:0-Auswärtssieg über Angers SCO sogar in der Startelf und erzielte sein zweites Tor für die Pariser – und eben nicht für jene Königlichen, die ihm so lange Heimat gewesen waren.
„Ein echter Leader auf dem Feld“, schwärmte die L‘Équipe am Donnerstag über Ramos‘ vierten Liga-Einsatz von Beginn an und nahm ihn gleich mal – und übrigens zum ersten Mal – in die Elf des Spieltags auf. (Bericht: Neymar tobt nach Kritik)
Tatsächlich hatte der 36-Jährige nach langer Leidenszeit endlich das geboten, was die Pariser sich schon seit seiner Verpflichtung gewünscht hatten: Kampfkraft, Energie, den Willen zum Sieg, auf allen Ebenen, hinten wie vorne – und manchmal eben auch diese Torgefahr, die für den Gegner dann kaum noch zu verteidigen ist.
„Froh über einen Sieg, der uns dem Titel einen Schritt näher bringt, und über meinen Treffer. Flying high“, schrieb Ramos nach dem Spiel auf Instagram.
Ramos will bleiben
Bei allem Hochgefühl bleibt nur die Frage: Ist das nicht zu spät, jetzt, da die Saison fast vorbei ist? (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Ligue 1)
Der Innenverteidiger, dessen Vertrag bis 2023 läuft und der wegen einer schwierigen Wadenverletzung fast das ganze Jahr ausgefallen war, würde gerne in Paris bleiben, mindestens noch für die kommende Spielzeit.
Im Interview mit Amazon Prime erklärte er sogar, „noch vier bis fünf Jahre auf hohem Niveau“ spielen zu wollen – dann aber sich nicht mehr bei PSG, das ihn vielleicht schon im Sommer abgeben wird.
Nach Informationen von L‘Équipe ist ein Verbleib in Paris, das lediglich einen Punkt von der zehnten Meisterschaft entfernt ist, „nicht so sicher“. (DATEN: Die Tabelle der Ligue 1)
Das Positive für Ramos: Noch sind es fünf Spieltage in Ligue 1 – fünf Spieltage, um zu beweisen, dass er noch der Alte ist.
Jener Alte aus Madrid-Zeiten.