Die AS Monaco hat drei der vergangenen vier Ligaspiele gewonnen, nur im Duell bei Paris Saint-Germain gab es eine 0:2-Niederlage.
Machtkampf! Warum Kovac gehen musste
Unter Trainer Niko Kovac zog das Team ungeschlagen als Gruppenerster trotz harter Konkurrenz mit PSV Eindhoven und Real Sociedad San Sebastian ins Achtelfinale der Europa League ein, im nationalen Pokal mischen die Monegassen ebenfalls noch mit.
Das denkbar knappe Aus in der Champions-League-Qualifikation gegen Donezk hatte er damit ausgebügelt.
Zweitbesten Punkteschnitt der Vereinsgeschichte
Es sind Statistiken, die die Entlassung von Kovac in Monaco unverständlich machen. Der Kroate hatte mit einem Punkteschnitt von 1,95 den zweitbesten der Vereinshistorie, wobei Spitzenreiter Claudio Ranieri (2,06) das Team ein Jahr in Liga zwei betreute. Die vergangene Spielzeit beendete Monaco auf Rang drei und als Pokalfinalist.
Kovac hatte das Team im Sommer 2020 auf Platz neun übernommen, in dieser Saison liegt Monaco zum Abschluss der Hinserie nur noch vier Punkte hinter den Champions-League-Rängen.
Laut französischer L‘Équipe soll das Band zur Mannschaft dennoch zerrissen, der Führungsstil „quasi-militärisch“ gewesen sein. Vor allem die jungen Spieler hatten damit – so die Sportzeitung – offenbar ihre Probleme.
Kovac wehrte sich gegen Eingriffe von Paul Mitchell
Wie SPORT1 weiß, gab es das Zerwürfnis allerdings auf anderer Ebene. Kovac wollte sich diesmal wehren und nicht, wie zu Zeiten beim FC Bayern München, zu viel reinreden lassen in seine Arbeit.
Sportdirektor Paul Mitchell, der aus dem Red-Bull-Stall entstammt und ebenfalls im Sommer 2020 in Monaco seine Arbeit aufnahm, hatte ihm mit James Bunce einen Performance-Manager vor die Nase gesetzt.
Bunce wollte Kovac nach SPORT1-Informationen in Sachen Trainingssteuerung und Intensität in dessen Arbeit reinreden. Dies ließ der ehemalige Bayern-Coach aber nicht mit sich machen.
Weiter erfuhr SPORT1, dass das Team unverändert geschlossen hinter Kovac stand. Die Punkteausbeute jedenfalls gab ihm recht, der Erfolg gegen Topteam Stade Rennes (Platz vier) war ein Ausrufezeichen.
Dazu passt auch ein Bericht des französischen Hörfunksenders RMC. Demnach habe die Mannschaften aus den sozialen Netzwerken von der Entlassung erfahren. Der Zeitpunkt der Trennung kam überraschend, hatte der Coach zuvor noch das Training geleitet.
Tchouaméni und Aguilar blühten unter Kovac auf
Unter Kovac feierten Aurélien Tchouaméni und Ruben Aguilar ihr Debüt bei der französischen Nationalmannschaft, Torhüter Radoslaw Majecki beim polnischen Nationalteam. Es fand also eine von Vereinsseite gewünschte Weiterentwicklung einzelner Profis statt.
Dennoch endete die Zeit im Fürstentum nach nur eineinhalb Jahren mit einem Paukenschlag. Kovac zeigte sich darüber enttäuscht, aber nicht überrascht. Zu groß waren die Risse in der Zusammenarbeit mit den Vereinsbossen.
Diese Querelen sorgten am Ende dafür, dass er seinen bis 2023 datierten Vertrag nicht erfüllen wird.