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Ligue 1: Darum erinnert Kovac' Aus bei AS Monaco an Ende beim FC Bayern

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Ligue 1: Darum erinnert Kovac' Aus bei AS Monaco an Ende beim FC Bayern

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Kovac-Aus erinnert an Bayern-Zeit

Die AS Monaco trennt sich nach eineinhalb Jahren von Trainer Niko Kovac. Das Aus des Kroaten weckt Erinnerungen an sein Ende beim FC Bayern.
Für Kevin Volland läuft es bei der AS Monaco in dieser Saison noch nicht rund. Trotzdem wurde er für das DFB-Team nachnominiert. Für Niko Kovac stand er in der Vergangenheit auch zurecht im Kader.
Die AS Monaco trennt sich nach eineinhalb Jahren von Trainer Niko Kovac. Das Aus des Kroaten weckt Erinnerungen an sein Ende beim FC Bayern.

Dieses Aus sorgt für Verwunderung.

Die AS Monaco stellt den früheren Bayern-Trainer Niko Kovac frei, SPORT1 kann entsprechende Meldungen französischer Medien vom Freitagabend bestätigen. Nur die offizielle Vermeldung fehlt noch.

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Der Kroate selbst ist enttäuscht von der Entscheidung der Monegassen, aber nicht sonderlich überrascht. (BERICHT: Machtkampf! Warum Kovac gehen musste)

Das letzte Kapitel in Monaco weckt unweigerlich Erinnerungen an sein Aus beim deutschen Rekordmeister. Wieder muss der 50-Jährige nach rund eineinhalb Jahren die Koffer packen, einmal mehr geht es bei den Gründen nicht nur um sportliche Ergebnisse.

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Bei Bayern holte Kovac im ersten Jahr das Double, in Monaco verlor er zuletzt nur eines der letzten elf Spiele - und das gegen Übermacht PSG.

Kovac führt Monaco zunächst auf Platz drei

Wie schon beim FCB hatte der ambitionierte Trainer, dessen Vertrag eigentlich noch bis 2023 lief, eine starke erste Saison mit der AS Monaco absolviert: Platz drei in der Ligue 1 berechtigte den Klub zur Teilnahme an den Playoffs zur Champions League. Vor seinem Amtsantritt hatte Monaco die Spielzeit auf dem neunten Rang beendet.

„Wir wollen hier das Maximum dessen erreichen, was möglich ist“, hatte der Kroate bei seiner Vorstellung im Sommer 2020 angekündigt. Sein Ziel sei es „Monaco wieder an die Spitze der Ligue 1 zu bringen“.

Sätze, die sich mit den Zielen des Traditionsklubs decken. Im gleichen Sommer hatten die Verantwortlichen mit Paul Mitchell einen erfahrenen Manager ans Mittelmeer gelockt. Der neue Sportdirektor war zuvor in anderen Positionen unter anderem erfolgreich für Tottenham und Leipzig tätig gewesen.

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Mit zusätzlichen Investitionen in den Kader wollte Monaco das Auf und Ab der vergangenen Jahre beenden - innerhalb von zwei Jahren hatte der Klub 2017 die Meisterschaft gewonnen und 2019 den 17. Platz belegt. Das langfristige Ziel der Monegassen: Eine Top-Adresse im europäischen Fußball werden.

Monaco verpasst Qualifikation zur Champions League

Jedoch sorgte schon die im August verpatzte Qualifikation zur Königsklasse, als Monaco in den Playoffs knapp an Donezk scheiterte, bei den Vereinsbossen für Beunruhigung. Dafür zogen die Monegassen in der Europa League souverän ins Achtelfinale ein.

Ist der Klub in der Liga aktuell so weit von der Spitze entfernt, um die Trennung von Kovac zu rechtfertigen?

Als Sechster mit 29 Punkten aus 19 Spielen blieb Monaco hinter den Erwartungen zurück. Allerdings beträgt der Abstand auf Platz zwei auch nur vier Punkte. Erst kurz vor Weihnachten schlug das Kovac-Team den Dritten Stade Rennes. Lediglich Spitzenreiter PSG ist mit 17 Zählern Vorsprung enteilt.

Das Team um Torhüter Alexander Nübel und Angreifer Kevin Volland hatte sich zuletzt gesteigert. Vor der Winterpause siegte Monaco in drei der letzten vier Ligapartien. Das spielte insbesondere für Vereinsbesitzer Dimitri Rybolovlev aber keine Rolle mehr, ebenso wenig die Tatsache, dass Kovac nach der Vorsaison von der Presse noch als Trainer des Jahres ausgezeichnet wurde.

Zwist zwischen Kovac und Bossen

Nach SPORT1-Informationen liegen die Gründe für die Trennung von Kovac auch weniger auf dem Rasen. Der Ex-Bayern-Coach hatte sich gegen den Einfluss des Vorstands auf seine tägliche Arbeit gewehrt.

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Sportdirektor Mitchell hatte mit James Bunce einen sogenannten Performance-Manager installiert. Dieser wollte Kovac nach SPORT1-Informationen in Sachen Trainingssteuerung und Intensität reinreden. Das wiederum ließ der ehemalige Bayern-Coach aber nicht mit sich machen.

Verlor Kovac den Rückhalt der Mannschaft?

L‘Équipe berichtet zudem von Problemen mit der Mannschaft. So soll es hinter den Kulissen zwischen Kovac und den Spielern nicht ganz so reibungslos gelaufen sein. Der 50-Jährige habe den Rückhalt innerhalb der Mannschaft verloren.

Weiter hieß es, die Monaco-Profis würden seine „quasi-militärische“ Führung und seine verworrenen Taktik-Anweisungen bemängeln. Auch die Verantwortlichen um Rybolovlev und Vizepräsident Oleg Petrov sollen deshalb geglaubt haben, dass Kovac einen Großteil der Kabine nicht mehr erreichen würde.

Zudem wurde dem Trainer zur Last gelegt, dass sich die Spieler individuell zuletzt nicht mehr weiterentwickelt hätten, zum Beispiel im Falle der Talente Aurélien Tchouaméni und Benoît Badiashile.

Letztlich musste Kovac wieder gehen.

Bayern-Profi: „Respekt vor Kovac war von Anfang an weg“

Ein ähnliches Schicksal hatte ihn in München ereilt, wo er nicht nur über ein 1:5 gegen Ex-Klub Frankfurt, sondern auch über die fehlende Unterstützung von Teilen der Kabine stolperte.

Dafür sorgte Kovac zum Beispiel, als er Thomas Müller als Notnagel abstempelte. Unabhängig davon ging die Autorität des Trainers offenbar sogar schon in den ersten Wochen seiner Bayern-Zeit flöten.

Im Sommer 2018 verbot Kovac einigen Spielern in der Vorbereitung in Miami einen nächtlichen Ausflug - doch diese ignorierten die Anweisung, organisierten über die WhatsApp-Gruppe „Miami Nights“ ihre Feier. Kovac bekam das mit, sagte jedoch im Anschluss nichts dazu. „Der Respekt vor Kovac war damit von Anfang an weg“, zitierte Bild-Reporter Christian Falk in seinem Buch einen Bayern-Spieler.

In Monaco stand das Team nun allerdings nach SPORT1-Informationen geschlossen hinter Kovac, entscheidend waren die Risse in der Zusammenarbeit mit den Vereinsbossen.

Zweimal raus nach WM-Finale und Pokal-Coup

Unabhängig davon, was nun der entscheidende Faktor für Kovacs aktuelles Aus war, bleibt nun auch die Frage, wie sich das auf seinen Ruf auswirkt.

Nachdem er Eintracht Frankfurt sensationell zum Pokalsieg gegen Bayern führte, endet nun bereits zum zweiten Mal in Serie seine Tätigkeit deutlich vor Vertragsende.

Und das nicht ganz geräuschlos.