Olympique Marseille rüstet aktuell gewaltig auf - und greift dafür tief in die Tasche. Für den Brasilianer Gerson bezahlte der französische Klub satte 25 Millionen Euro und machte damit die zweitteuerste Neuverpflichtung der Vereinsgeschichte perfekt.
PSG-Erzrivale macht Transferansage
Lediglich Dimitri Payet, für den Marseille 2017 29,5 Millionen Euro auf den Tisch legte, kostete mehr.
Marseille gibt am meisten Geld aus
Es ist offensichtlich: Marseille will in der neuen Saison wieder oben angreifen. Nachdem der Klub in der Saison 2019/20 einen starken zweiten Platz erreicht hatte, musste sich Marseille in der vergangenen Spielzeit mit Platz fünf zufriedengeben - und verpasste beinahe die internationalen Plätze.
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Dank Neutrainer Jorge Sampaoli, der im März übernahm, konnte sich der Traditionsverein jedoch auf die Europa-League-Ränge retten. Von den letzten acht Ligaspielen ging lediglich eines verloren.
Für einen Angriff in der neuen Saison nimmt Marseille nun ordentlich Geld in die Hand. Mit bisher 36,5 Millionen Euro an Ausgaben in diesem Transfersommer liegt Marseille mit Abstand auf Platz eins in der Ligue 1 - eine Ansage an Klubs wie Überraschungsmeister OSC Lille, die AS Monaco und allen voran den ungeliebten Erzrivalen PSG aus der französischen Hauptstadt.
Zum Vergleich: Paris Saint-Germain hat bisher lediglich 16 Millionen Euro ausgegeben. Ebenfalls bemerkenswert: Ganze elf Vereine haben in der Ligue 1 bislang überhaupt kein Geld in neue Spieler investiert.
Der Klub aus Südfrankreich startete dagegen einen wahre Transferoffensive. SPORT1 stellt die Transferpläne des Traditionsvereins vor.
US-Talent aus Barcelona soll Offensive ankurbeln
Der Brasilianer Gerson soll einer der absoluten Wunschspieler von Trainer Sampaoli gewesen sein. Der 24-Jährige versuchte sein Glück in Europa bereits 2016 bei der AS Rom, konnte sich dort aber nicht durchsetzen und kehrte schließlich in seine Heimat zu Flamengo zurück.
Dort etablierte er sich als Leistungsträger und wurde 2019 und 2020 mit dem brasilianischen Traditionsklub Meister. Nun wagt Gerson einen zweiten Anlauf in Europa.
Doch damit nicht genug: Auch der Transfer von Flügelstürmer Konrad de la Fuente und die feste Verpflichtung des BVB-Leihspielers Leonardo Balerdi sind bereits offiziell.
Der 19 Jahre alte de la Fuente war in der vergangenen Saison Stammspieler in der Reserve des FC Barcelona und kam in 22 Einsätzen auf zehn Torbeteiligungen. Der talentierte US-Amerikaner kostet die Südfranzosen 4 Millionen Euro und hat einen Vertrag über fünf Jahre unterzeichnet.
Beim BVB gescheitert - in Marseille gesetzt
Olympique Marseille machte zudem die feste Verpflichtung von Balerdi fix. Der argentinische Innenverteidiger spielte bereits in der vergangenen Saison in Südfrankreich und entwickelte sich zu einem echten Leistungsträger. Der 22-Jährige wurde im Juli 2020 vom BVB verliehen, da er sich im Ruhrpott nicht durchsetzen konnte und lediglich acht Einsätze für die Profis absolvierte.
Bei Marseille stellte er jedoch seine Qualitäten unter Beweis - und wurde nun fest gebunden. (Bericht: Das Ende eines Dortmunder Millionen-Missverständnisses)
Am Sonntag gab der Verein außerdem bekannt, Cengiz Ünder auf Leihbasis von der AS Rom zu verpflichten.
Die Leihgebühr für den türkischen Nationalspieler beträgt 500.000 Euro, zudem ist eine nicht näher definierte Kaufverpflichtung über 8,4 Millionen Euro im Vertrag verankert, die unter bestimmten Bedingungen greift. Ünder war bereits in der vergangenen Saison an Leicester City verliehen, kam dort jedoch nicht wie gewünscht zum Zuge.
Marseille hat weitere Spieler auf dem Zettel
Trotz der vier bereits fixen Transfers geht die Transferoffensive aber offenbar munter weiter.
Marseille soll kurz vor der Verpflichtung eines weiteren Spielers der AS Rom stehen, die Leihe von Keeper Pau López in den nächsten Tagen bekanntgegeben werden. Der Spanier absolvierte in der vergangenen Saison 21 Ligaspiele für den Serie-A-Klub. López spielt in den Planungen des neuen Roma-Trainers José Mourinho aber offenbar keine Rolle mehr, da dieser angeblich lieber seinen portugiesischen Landsmann Rui Patrício verpflichten will.
Zudem soll es nur eine Frage der Zeit sein, bis die Transfers der beiden Arsenal-Spieler Mattéo Guendouzi und William Saliba in trockenen Tüchern sind und Marseille diese bekanntgibt.
Guendouzi war in der vergangenen Saison an Hertha BSC verliehen und kehrte vorerst zum FC Arsenal zurück. Dort soll der französische Mittelfeldspieler jedoch keine Zukunft mehr haben. Laut dem französischen Reporter Mohamed Toubache-Ter steht nun eine Leihe mit Kaufpflicht im Raum - diese könnte bei rund elf Millionen Euro liegen.
Auch Saliba soll offenbar Teil des neuen Olympique Marseille werden. Der Franzose wechselte 2019 für 30 Millionen Euro zum FC Arsenal - zu seinem Debüt für die Gunners kam er seitdem aber nicht. Stattdessen wurde der Innenverteidiger zuerst an seinen Jugendverein AS Saint-Étienne und anschließend an OGC Nizza verliehen.
Cuisance kehrt vorerst zum FC Bayern zurück
Dort war Saliba gesetzt und kam in 22 Ligaspielen zum Einsatz. Laut dem amerikanischen Sportportal The Athletic wird der langjährige französische Juniorennationalspieler nun für ein Jahr nach Marseille verliehen.
OM hat sich damit also bereits vier Spieler für die neue Saison gesichert, drei weitere sollen in den kommenden Tagen vorgestellt werden.
Nicht zum neuen Team gehören wird dagegen Bayern-Leihgabe Michael Cuisance. Der Franzose war in der vergangenen Saison an OM ausgeliehen, konnte sich dort aufgrund durchwachsener Leistungen aber nicht durchsetzen.
Marseille verzichtete nun darauf, die Kaufoption in Höhe von 18 Millionen Euro zu ziehen. Trotz 23 Einsätzen in Ligaspielen wurde der 21-Jährige im Laufe der Saison immer unwichtiger und kam am Ende nur noch selten zum Einsatz.
Cuisance wird damit vorerst zum FC Bayern zurückkehren.