Nur fünf Spiele hat Bruno Guimaraes für Olympique Lyon bislang absolviert. Und dennoch wird der 22-Jährige bereits als kommender Superstar der französischen Liga gefeiert.
Lyon gelingt unbemerkt Transfer-Coup
"Es gab sechs lange Monate ein Lyon ohne Bruno Guimaraes und jetzt ist da ein Neues, ein viel attraktiveres", titelte France Football nach dem Achtelfinal-Hinspiel der Champions League.
Dort hatte Lyon einen 1:0-Sieg gegen Juventus Turin gefeiert, das Rückspiel fiel der anrückenden Corona-Pandemie zum Opfer und wird Anfang August nachgeholt. Bereits zuvor war Guimaraes, der am 30. Januar von Athletico Paranaense nach Lyon wechselte, eingeschlagen wie eine Bombe.
Guimaraes als Transfer-Coup des Jahres
In den ersten drei Ligaspielen für Lyon wurde er jeweils als "Man of the Match" ausgezeichnet - und das, obwohl er erst mit Verspätung bei seinem neuen Klub angekommen war. Zuvor hatte der zentrale Mittelfeldspieler nämlich beim Olympia-Qualifikationsturnier für Brasiliens U23 gespielt und dabei als Kapitän überzeugt.
Der international anfangs nicht groß beachtete Wechsel wird mittlerweile als Transfer-Coup des Jahres gefeiert.
20 Millionen Euro zahlten die Franzosen für das Mittelfeld-Talent und stachen unter anderem Atlético Madrid aus. Doch wie gelang den Franzosen dieser Hammer-Transfer?
Ex-Spieler Juninho als Schlüsselfigur
Schlüsselfigur bei den Transferverhandlungen war wohl Juninho Pernambucano, Sportdirektor von Lyon und als Spieler weltweit bekannt für seine ausgefeilte Freistoßtechnik.
"Seit unserem ersten Kontakt war Juninho für mich und meine Familie transparent und erklärte das Projekt des Klubs und was sie für mich in Zukunft vorhatten. Dieser Ansatz spielte eine große Rolle bei meiner Entscheidung. Ich habe mich hier von Anfang an willkommen gefühlt", sagte Guimaraes im Interview mit Bleacher Report.
Anfang des Jahres schickten die Franzosen eine ganze Delegation von Offiziellen zum Olympia-Qualiturnier nach Kolumbien. Ziel war es, die anderen Interessenten wie den FC Arsenal, Atlético oder den FC Chelsea auszustechen. Guimaraes glänzte und zeigte herausragende Leistungen als Kapitän der jungen Mannschaft.
Blitzstart in Europa
Die Franzosen leisteten während des Turniers am meisten Überzeugungsarbeit und sicherten sich die Dienste des jungen Brasilianers. Juninho tönte schon direkt nach der Transfer-Bekanntgabe: "Wir werden Bruno zum besten zentralen Mittelfeldspieler der Welt machen."
Diese großen Vorschusslorbeeren bestätigte der Youngster nach seiner Ankunft in Frankreich Mitte Februar sofort - doch nun wird nicht mehr gespielt in der französischen Liga.
Barca soll Interesse haben
Der Saisonabbruch kam für den jungen Brasilianer zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Nachdem er sich so schnell ins Team einfinden konnte, fehlt ihm in den kommenden Wochen bis zum Restart der Champions League im August vor allem die Spielpraxis.
Gelingt es Guimaraes auch im weiteren Verlauf des Jahres, diese Top-Leistungen abzurufen, könnte es für Olympique Lyon schwierig werden, ihn zu halten. Bereits vor der Corona-Pause soll der FC Barcelona an die Tür geklopft haben.
Doch ein Transfer könnte teuer werden für die Katalanen. Der Vertrag des Brasilianers läuft bis 2024.