Schlimme Szene im Finale des League-Cups zwischen dem FC Liverpool und dem FC Chelsea - und Jürgen Klopp tobte in seiner Coaching Zone!
So reagiert Klopp auf das Horror-Foul
Ryan Gravenberch ist beim dramatischen Triumph der Reds in der Verlängerung bereits nach einer knappen halben Stunde mit einer womöglich gravierenden Verletzung ausgeschieden. Nach der Partie war er auf Krücken unterwegs.
Nach dem Spiel machte Klopp seinem Ärger Luft. „Zwei Teams lieferten sich einen sehr harten Fight. Aber der Schiedsrichter hatte nicht das Niveau des Spiels“, sagte er. „Es war nicht einmal ein Foul?! Dann sagte mir der vierte Offizielle, ‚wir können keine Karte geben‘... Gute Idee. Diese Situation war klar für mich. Sie hatte alles, was es für eine Karte braucht.“
Bei Gravenberch hätten Röntgenaufnahmen keinen Bruch ergeben, erklärte Klopp. „Aber die Bänder haben etwas abbekommen. Das macht mich traurig.“
Eine genaue Diagnose über die Art und Schwere der Verletzung des 21-Jährigen lag zunächst noch nicht vor.
Der frühere Profi in Diensten des FC Bayern (21 Bundesliga-Spiele) war in der 23. Minute beim Stand von 0:0 von Gegenspieler Moises Caicedo an der Seitenlinie hart am linken Knöchel getroffen worden.
League Cup: Gravenberch böse gefoult und verletzt
Die Szene sah derart brutal aus, dass Liverpools am Saisonende scheidender Teammanager Klopp schon an der Seitenlinie in Rage geriet - zumal Schiedsrichter Christopher Kavanagh noch nicht mal eine Gelbe Karte zückte.
Dabei hätte das schwere Foul, bei dem sich Gravenberchs Fuß übel überstreckte, nicht nur nach Experten-Ansicht von Kommentator Marco Hagemann und Sebastian Kneißl vom übertragenden Streaming-Portal DAZN sogar mit einem Platzverweis geahndet werden können.
„Er macht keine Anstalten, den Ball blocken zu wollen. Er geht klar mit offener Sohle auf den Fuß“, so Kneißl, der auch nicht verstand, warum sich der VAR nicht einschaltete.
„Eine klare Rote Karte“ - auch Klopp tobt
„Für mich eine klare Rote Karte“, meinte der Ex-Profi, einst selbst bei Chelsea unter Vertrag.
„Ich kann verstehen, warum Jürgen Klopp so in Rage war. Caicedo hat nicht einmal hingesehen, als er das Foulspiel begangen hat. Das sah übel aus“, sagte Jamie Redknapp, ehemaliger Mittelfeldspieler von Tottenham Hotspur, bei Sky Sports UK.
Auch im Netz wurde das Foul vielfach diskutiert.
„Beim Abseits sucht der VAR die Millimeter und bei klaren roten Karten greift er nicht mal ein. Die Idee hinter dem VAR mag gut sein, in der Praxis scheitert er nur noch“, meinte bei X etwa User Jens, während Luke sagte: „Alter Schwede, der tritt dem gefühlt den Knöchel durch und der VAR sieht mal wieder nichts.“
So oder so: Caicedo kam ungeschoren davon, während es für Gravenberch ungeachtet minutenlanger Behandlung nicht weiterging.
Der Mittelfeldmann musste auf einer Trage vom Rasen des Wembley-Stadions befördert werden, wurde für Joe Gomez ausgewechselt.
Immerhin: Nach Abpfiff der Verlängerung, in der Virgil van Dijk kurz vor Schluss den einzigen Treffer erzielte, stand Gravenberch wieder an der Seitenlinie und fiel Klopp um den Hals.
Für Klopp bot sich auf seiner Abschiedstournee im Duell mit Chelsea die Möglichkeit, den ersten Saison-Titel einzufahren. Die Blues verlangten seinem Team alles ab, am Ende durfte der deutsche Coach jubeln.
Im Januar hatte der 56-Jährige überraschend bekanntgegeben, Liverpool zum Saisonende zu verlassen.
Ausgerechnet Caicedo schockt Liverpool
Eine schwere Blessur bei Gravenberch und dessen Ausfall möglicherweise auch in der Europa League im Achtelfinale gegen Sparta Prag könnte für Klopp schwer wiegen, der zudem noch den Titel in der Premier League und im FA Cup vor Augen hat.
Mit Blick auf das nahende Spiel im FA Cup gegen den FC Southampton sagte Klopp: „Für Mittwoch haben wir aktuell noch kein Team beisammen. Die Jungs, die heute reinkamen, können vielleicht wieder spielen. Der Rest wird am Montag behandelt. Irgendwie werden wir aber gegen Southampton wieder eine Mannschaft in Liverpool-Trikots auf den Rasen schicken können.“
Ironie des Schicksals, dass Gravenberch ausgerechnet von Caicedo schwer gefoult worden war.
Der Ecuadorianer hatte im Sommer lange auf Liverpools Wunschzettel gestanden, sich dann aber bei einer Ablösesumme von 133 Millionen Euro doch für einen Transfer vom FC Brighton zu Chelsea entschieden, wo er zum zweitteuersten Neuzugang der Blues-Geschichte avancierte.