Ansu Fati steht beim FC Barcelona am Scheideweg. Der 22-Jährige gehört seit seiner Leihrückkehr im vergangenen Sommer nicht zu den Spielern, auf die Trainer Hansi Flick setzt, weshalb er kaum auf dem Spielfeld steht. Die Entwicklung des ewigen Talents gerät immer mehr ins Stocken.
Einstiges Supertalent am Scheideweg
Der Flügelspieler ist in der laufenden Saison nur in acht Spielen zum Einsatz gekommen und sammelte in diesen 187 Minuten – dabei stand er nur genau einmal in der Startelf. Insgesamt steht er bei vier Liga-, drei Champions-League- sowie einem Pokaleinsatz.
Flick berichtet von Gespräch mit Fati
Deutlicher kann Flick seinem Schützling nicht klarmachen, dass er nicht mehr gebraucht wird. Auf der Pressekonferenz nach dem 4:1-Sieg gegen den FC Sevilla wurde der Deutsche Anfang Februar auf Fati angesprochen, weil dieser zum wiederholten Male nicht im Kader gestanden hatte, obwohl er eigentlich fit war.
Flick erklärte dazu: „Ich habe mich sehr ehrlich mit ihm unterhalten. Es ist nicht so, dass du mit dem Trainer sprichst und ab dem nächsten Tag alles anders ist.“
Jedoch fügte er hinzu: „Er ist auf einem wirklich guten Weg. Er macht es gut und ist nah dran. Das ist das Wichtige. Ich habe viele Situationen von ihm gesehen, als er auf einem Top-Level war. Dieses Level versuchen wir wieder zu erreichen. Es ist ein harter Job für uns, auch für ihn. Er macht es aber gut und ist nah dran.“
Fati ohne Perspektive in Barcelona
Diese Worte klangen damals hoffnungsvoll - doch sechs Wochen später hat sich an Fatis Rolle nichts verändert. Er stand mehrmals nicht im Kader und durfte sich wettbewerbsübergreifend nur dreimal auf die Bank setzen – eingewechselt wurde der 22-Jährige dabei nie.
Wie die Marca berichtet, hatte es bereits während der Wintertransferperiode ein offenes Gespräch zwischen Flick und Fati gegeben. In diesem soll Flick seinem Schützling sogar zu einem Wechsel geraten haben, damit seine Entwicklung weitergeht, da es perspektivisch bei Barca weiterhin schwer für ihn werden würde.
Fatis üppiges Gehalt als Problem?
Dazu kam es allerdings nicht. Zwar sollen einige internationale Klubs Interesse am Flügelspieler gezeigt haben, doch dieser lehnte stets ab.
Wie die spanische Zeitung erfahren haben will, liegt das unter anderem auch an Fatis üppigem Gehalt. Erst 2021 verlängert er um sechs Jahre bis 2027. Dabei soll im Vertrag verankert sein, dass er jährlich mehr Geld verdient. Beginnend mit sechs Millionen Euro und weiterführend mit acht, zehn, zwölf und 14 Millionen.
Sehr viel Geld für jemanden, der keine Rolle mehr bei einem Verein spielt. So sehen es auch die Barca-Verantwortlichen, die genau deshalb einen Abgang Fatis forcieren sollen.
Verlängert Barca trotzdem mit Fati?
Eben jenes üppige Gehalt könnte Barca im Sommer dann erneut bei möglichen Neuverpflichtungen einbremsen. Aus diesem Grund sollen die Katalanen jetzt tatsächlich überlegen mit dem einstigen Juwel zu verlängern.
Was im ersten Moment völlig absurd klingt, könnte für Barca doch lukrativ sein und für das Gehaltsgefüge Spielraum bringen. Wie die Zeitung Sport berichtet, gibt es sogar schon ein Beispiel aus dem Jahr 2022 mit Samuel Umtiti. Damals verlängerte man mit dem Franzosen bis 2026 und deckelte so sein üppiges Gehalt.
Mit dem neuen Fati-Vertrag könnte Barcelona das Gehalt dann erneut auf einen längeren Zeitraum verteilen und sich so für jedes Jahr etwas Gehalt freischaufeln. Fati würde das gleiche Geld bekommen, wie bisher, doch Barca hätte dennoch pro Saison mehr Gehalt bis zu Obergrenze frei.
Konkret könnte das Modell nach Angaben der Zeitung so aussehen: Aktuell stehen Fati bis 2027 noch 26 Millionen Euro für zwei Jahre zu. Barca könnte - ähnlich wie bei Umtiti - den Vertrag um weitere drei Jahre bis 2030 verlängern und die 26 Millionen auf fünf statt auf zwei Jahre aufteilen.
Um dieser Verlängerung zuzustimmen, müsste Fati natürlich noch eine Summe X zusätzlich bekommen, doch Barca hätte anschließend mehr Gehaltsspielraum.
In einem ähnlichen Stil gelang es Barca schon sowohl das Gehalt von Umtiti als auch im vergangenen Sommer von Clement Lenglet (verlängerte bis 2027) zumindest auf dem Papier zu drücken.
Kommt es im Sommer zum Wechsel?
So oder so muss Fati im Sommer aber eine wichtige Entscheidung treffen, denn Flick wird das Traineramt bei Barca sehr wahrscheinlich weiter ausüben, weshalb sich an seinem Standing aller Voraussicht nach nicht allzu viel ändern wird.
Egal ob der Spanier seinen Vertrag verlängert oder nicht - es könnte so oder so zu einer erneuten Leihe kommen, wie in der vergangenen Saison. Seinerzeit war der 22-Jährige in die Premier League zu Brighton & Hove Albion ausgeliehen und absolvierte wettbewerbsübergreifend 36 Pflichtspiele.
Entscheidet er sich trotzdem wieder für einen Verbleib bei den Katalanen, könnte seine Karriere noch mehr in Schieflage geraten.