Dem spanischen Spitzenklub FC Barcelona droht ein juristisches Nachspiel. Sportlich hat das Team von Hansi Flick in La Liga eigentlich seine Tabellenführung ausgebaut - am Donnerstag gewann man das Nachholspiel gegen CA Osasuna auch ohne fehlende und geschonte Superstars souverän mit 3:0 (2:0).
Protest! Barca muss um Sieg bangen
Der Vorsprung auf Rivale Real Madrid beträgt zehn Spieltage vor Saisonende nun drei Punkte. Nicht nur eine Verletzung von Dani Olmo trübte jedoch die Stimmung - zudem hat Osasuna am Freitag auch offiziell Protest eingelegt!
Barca-Gegner legt Protest ein
Der Klub aus Pamplona hat bei der Wettbewerbskommission des spanischen Fußballverbands (RFEF) Beschwerde wegen unzulässiger Aufstellung von Iñigo Martínez eingereicht.
In einer offiziellen Erklärung beruft sich Osasuna auf Artikel 5 des Anhangs I der FIFA-Regularien zum Status und Transfer von Spielern.
Dort ist geregelt, wann ein Spieler in seinem Verein wieder auflaufen darf, nachdem er Länderspiele trotz Nominierung verletzt verpasst hat.
Ärger um Barca-Verteidiger
„Wenn ein Spieler trotz Berufung nicht an der Nationalmannschaft teilnimmt oder aufgrund einer Verletzung aus ihr ausscheidet, darf er fünf Tage nach dem letzten Spiel des internationalen Fensters nicht für seinen Verein spielen, es sei denn, der nationale Verband gibt den Spieler ausdrücklich frei“, heißt es in dem Artikel.
Spanien hat am Sonntag gegen die Niederlande gespielt. Das Viertelfinale der Nations League lag also nur vier Tage zurück.
Laut der offiziellen Erklärung Osasunas hatte der spanische Verband am 17. März bekannt gegeben, dass Martínez aufgrund einer „internen Parameniskitis im rechten Knie“ aus dem Kader gestrichen wurde.
Der Klub argumentiert, dass er damit nicht spielberechtigt gewesen sei, da die vorgeschriebene Wartezeit nicht eingehalten wurde.
Was war los bei Martínez?
„Osasuna behauptet, dass Martínez, der aus medizinischen Gründen aus dem spanischen Kader ausgeschlossen wurde, im gestrigen Spiel nicht spielen konnte. Folglich hat der Verein Berufung eingelegt, in dem er sich verpflichtet, seine Rechte zu verteidigen, einen fairen Wettbewerb zu wahren und gleiche Bedingungen für alle Teilnehmer zu gewährleisten“, heißt es in einer offiziellen Mitteilung.
Martinez hatte sich vor den Länderspielen gegen Atlético am Knie verletzt und reiste deshalb nicht zur spanischen Auswahl.
Olmo verschießt, trifft und verletzt sich dann
Ferran Torres (11.), Dani Olmo per Elfmeter (21.) und Robert Lewandowski (77.) trafen für die Katalanen. Vor der Partie gab es im Olympiastadion eine emotionale Schweigeminute für Teamarzt Carles Miñarro Garcia, der kurz vor dem ursprünglichen Spieltermin am 8. März verstorben war.
Anderthalb Wochen nach dem emotionalen 4:2-Sieg bei Atlético Madrid war Flick zu personellen Wechseln gezwungen. Lewandowski nahm nur auf der Bank Platz, der Brasilianer Raphinha und Ronald Araujo (Uruguay) fehlten nach ihren Länderspielen in Südamerika gar komplett.
Doch Barca lieferte auch ohne Bestbesetzung von Beginn an, Torres verwandelte eine Flanke von Alejandro Balde zur Führung. Dann wurde es kurios: Osasuna-Keeper Sergio Herrera holte Olmo von den Beinen, der Gefoulte trat selbst an und scheiterte mit seinem Elfmeter zunächst am Spanier.
Weil Jon Moncayola vor seiner Rettungsaktion im Anschluss aber zu früh in den Sechzehner gestartet war, durfte Olmo ein zweites Mal ran - und schickte Herrera diesmal in die falsche Ecke.
Wenige Minuten später ging der Ex-Leipziger ohne Gegnereinwirkung zu Boden und musste angeschlagen ausgewechselt werden (28.). „Ich bin sehr stolz auf meine Spieler. Das Spiel war nicht der beste Tag, um es zu spielen. Wir haben mit der Verletzung von Dani Olmo teuer bezahlt“, sagte der deutsche Trainer. Flick rechnete vor, dass Olmo wohl zwei Wochen ausfallen wird.
Der Favorit blieb auch nach Olmos Aus dran, erarbeitete sich zahlreiche gute Möglichkeiten, doch erst der eingewechselte Lewandowski sorgte per Kopf für die endgültige Entscheidung. Ob diese drei Punkte Bestand haben werden, muss nun die Wettbewerbskommission entscheiden.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)