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Ein Debakel, das nur die Spitze eines Eisbergs ist

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Ein Debakel, das nur die Spitze eines Eisbergs ist

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Nur die Spitze des Eisbergs

Das Debakel um Dani Olmo ist nicht die erste Negativschlagzeile des FC Barcelona in den vergangenen Jahren. Nur ein Symptom in einer Historie voller Misswirtschaft, doch was sind die Ursachen?
Spiel eins im Jahr 2025 für den FC Barcelona - und Spiel eins ohne Dani Olmo! Hansi Flicks Hoffnungen erfüllen sich nicht.
Das Debakel um Dani Olmo ist nicht die erste Negativschlagzeile des FC Barcelona in den vergangenen Jahren. Nur ein Symptom in einer Historie voller Misswirtschaft, doch was sind die Ursachen?

Die Causa Dani Olmo ist ein wahres Debakel für den FC Barcelona! Die Registrierung für den Spanier wurde durch Liga und Verband abgelehnt, Olmos Zukunft bei Barca ist weiterhin ungewiss. Zuletzt hatte der Verein verzweifelt versucht, seine VIP-Logen im noch nicht fertigen Camp Nou für gut 100 Millionen Euro zu verkaufen. Offenbar soll der Preis am Ende deutlich darunter gelegen haben.

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Das Beispiel Olmo ist nur das neueste einer Saga beim FC Barcelona, das seit Jahren finanziell mehr als angeschlagen ist, äußerst fragwürdig wirtschaftet und immer öfter in die negativen Schlagzeilen geriet.

Keine zehn Jahre ist es her, da schien der FC Barcelona am Zenit des europäischen Fußballs angekommen zu sein. Im Berliner Olympiastadion siegte Barca im Champions League Finale 2015 mit 3:1 gegen Juventus Turin und setzte sich die europäische Krone auf. MSN (Lionel Messi, Luiz Suarez, Neymar, Anm. d. Red.) wirbelten über den Platz, die Mannschaft holte mit Luis Enrique neben dem Henkelpott auch die Meisterschaft und den Pokal – und somit das Triple.

Wenige Jahre später stand der Verein mit 1,35 Milliarden Euro Schulden da. Im August 2021 veröffentliche Präsident Joan Laporta die Horrorzahlen – ein Ergebnis der Misswirtschaft vergangener Jahre. Die Hauptschuld sah Laporta bei seinem Vorgänger Josep Bartomeu.

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„Katastrophales Management“ unter Vorgänger Bartomeu

„Er hat kurzfristige Löcher gestopft, indem er den Verein langfristig verpfändet hat. Das hat uns ein dramatisches Erbe hinterlassen“, kritisierte er deutlich. Bartomeu habe „schreckliche Entscheidungen“ getroffen und „katastrophal“ gemanagt. 2014 übernahm der 61-Jährige – zunächst erfolgreich.

Der FC Barcelona fing unter seine Führung an, immens teure Transfers abzuwickeln, die den finanziellen Rahmen sprengten. Der schleichende Anfang eines Prozesses, der bis heute Auswirkungen auf den Verein hat.

Transfers wie Ousmane Dembélé oder Philippe Coutinho die zusammen 270 Millionen Euro kosteten, waren nur der Beginn. Dembélé wurde seiner hohen Ablöse nie gerecht, auch Coutinho konnte die hohen Erwartungen angesichts seiner Transfersumme nicht erfüllen und wurde Anfang 2020 an den FC Bayern verliehen. Ausgerechnet der Brasilianer traf beim 2:8-Desaster in der Champions League gegen seinen Ex-Verein doppelt.

Durch die ausgebrochene Corona-Pandemie brachen Barca wichtige Einnahmen weg, teils mussten Gehälter gekürzt werden, um finanzielle Engpässe zu entlasten.

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All das wurde erst im Oktober 2020 öffentlich. Zu dieser Zeit musste der damalige Präsident Bartomeu zurücktreten, der monatelang im Zentrum diverser Kritiken stand und eigentlich wiedergewählt werden sollte.

Auch Nachfolger steht in der Kritik

Ein knappes halbes Jahr später wurde Laporta als Nachfolger gewählt. Nur einen Monat darauf strebte der FC Barcelona unter der Führung des 62-Jährigen gemeinsam mit elf anderen europäischen Schwergewichten die Gründung der „Super League“ an. Bekanntermaßen klappte dies nicht, die finanziellen Erträge, die sich Laporta erhoffte, blieben aus.

Längst sehen die Fans auch Laporta keinen Deut besser als seinen Vorgänger, äußern scharfe Kritik an ihm. Am Sonntag forderten Gegner Laportas seinen sofortigen Rücktritt, um „Platz für neue Ideen und Leute mit mehr Energie zu machen.“ Sollten die Forderungen nicht erfüllt werden, drohten die Oppositions- und Meinungsgruppen mit einem Misstrauensantrag.

Nicht nur gewaltige Ablösesummen, sondern vor allem hohe Gehälter verschärften die finanzielle Krise der Katalanen. 2021 sollen sich die Lohnkosten auf 617 Millionen Euro belaufen haben, dies entspreche 103 Prozent der Einnahmen.

Im Sommer desselben Jahres konnten die Neuzugänge nur deshalb registriert werden, da Gerard Piqué und weitere Spieler auf Teile ihres Gehalts verzichteten. Einnahmen erzielten die Blaugrana durch eigene Transfers kaum. Viele Spieler verloren drastisch an Marktwert und wurden für Bruchteile der ursprünglichen Ablöse wieder verkauft.

Barca: Verlust von absoluter Vereinslegende

Im August folgte der Super-GAU: Lionel Messi, seit 21 Jahren im Verein und das Gesicht des FC Barcelona, verkündete unter Tränen den Abschied von seinem Kindheitsverein. Messi musste den Verein verlassen, da sein auslaufender Vertrag nicht verlängert werden konnte. Barcelona konnte es sich schlichtweg nicht mehr leisten, ihren Superstar zu halten.

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Sogar der Vorschlag umsonst zu spielen, soll im Raum gestanden haben. „Niemand bat mich, kostenlos zu spielen, aber gleichzeitig waren die Worte des Präsidenten unangemessen. Es tat weh, weil ich nicht glaube, dass es nötig war, das zu sagen“, dementierte der Argentinier damals. Enttäuscht ging „La Pulga“ zu Paris St. Germain.

Anstatt aus den Fehlern vergangener Tage zu lernen, kaufte Barca weiter fleißig ein und häufte seinen Schuldenberg weiter an. Es kamen unter anderem Stars wie Pierre-Emerick Aubameyang oder Ferran Torres.

Millionen-Deal mit riesigem Streaminganbieter

Um sich aus der finanziellen Not zu befreien, verkauften die Katalanen unter anderem TV- und Namensrechte. Mehrere Hundert Millionen Euro sollen so auf die Konten des spanischen Giganten geflossen sein.

Das prominenteste Beispiel war wohl der Deal mit dem Musik-Streamingdienst Spotify 2022. Das schwedische Unternehmen fungiert seitdem als Trikot- und Trainingssponsor. Auch die Namensrechte des Camp Nou sicherte sich Spotify, seitdem heißt das größte Stadion Europas offiziell „Spotify Camp Nou“. Barcelona soll für den Deal insgesamt über 250 Millionen Euro bis 2026 erhalten.

Wie es scheint, bringen alle Versuche bis heute nicht das gewünschte Ergebnis. Aufgrund fehlender finanzieller Sicherheit in der kommenden Saison, lehnte der Verband die Registrierung Olmos ab.

In den nächsten Tagen soll eine Entscheidung gefällt werden. Unklar ist, wie der einstige Riese des europäischen Fußballs, der vor gut einem Jahrzehnt noch an der Spitze Europas thronte, sich in Zukunft – besonders wenn es um Geld geht – aufstellen will.