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"Feind in deinem Bett": Legende mit Bayern-Makel

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"Feind in deinem Bett": Legende mit Bayern-Makel

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Legende mit Bayern-Makel

Bei Real Madrid ist Carlo Ancelotti der erfolgreichste Trainer der Vereinsgeschichte. Einzig beim FC Bayern München wurde er nicht glücklich – auch aufgrund einer rätselhaften Personalentscheidung.
2016 kam der zweimalige Weltklubtrainer Carlo Ancelotti zum FC Bayern. Er sollte das Guardiola-Erbe verwalten, verlor aber Teile der Mannschaft. Eine missglückte Episode in einer schillernden Trainerkarriere.
Bei Real Madrid ist Carlo Ancelotti der erfolgreichste Trainer der Vereinsgeschichte. Einzig beim FC Bayern München wurde er nicht glücklich – auch aufgrund einer rätselhaften Personalentscheidung.

Carlo Ancelotti ist seit Mittwoch der erfolgreichste Trainer in der Geschichte von Real Madrid. Nach dem Gewinn des FIFA-Interkontinental-Pokals hat der Italiener mit den Königlichen unglaubliche 15 Titel gesammelt.

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Damit übertrifft er sogar Trainerlegende Miguel Munoz, der zwischen 1959 und 1975 14 Mal mit Real Madrid triumphieren konnte.

Es ist ein weiteres Puzzlestück in Ancelottis beeindruckender Karriere. Als einziger Trainer konnte er in allen fünf europäischen Topligen die Meisterschaft gewinnen.

In Deutschland ist ihm das 2017 mit dem FC Bayern München gelungen. Dort musste Ancelotti seinen Posten allerdings nach nur 14 Monaten räumen. Warum wollte es zwischen Ancelotti und dem deutschen Rekordmeister nicht auf Dauer funktionieren?

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Ein Titel bei Bayern ist zu wenig

Schon in der ersten Saison lief es für die Trainerlegende in München nicht rund. In der Champions League war bereits im Viertelfinale gegen Real Madrid Schluss. Hinzu kam das Halbfinal-Aus im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund.

Die anschließende Saison 2017/2018 startete gut für Ancelotti und den FC Bayern. Auf den Sieg gegen Dortmund im Supercup folgten vier klare Erfolge an den ersten sechs Spieltagen in der Bundesliga - unterbrochen nur von einer Niederlage bei der TSG Hoffenheim.

Doch was am 27. September 2017 im Parc des Princes passierte, sorgt bis heute für Rätsel. Ancelotti verbannte beim Champions-League-Spiel bei Paris Saint-Germain Arjen Robben, Franck Ribery, Mats Hummels, Jérôme Boateng und Rafinha aus der Startelf.

„Carlo hat fünf Spieler gegen sich aufgebracht“

„Ich sah ihn erstaunt an und frage: ‚Willst du etwas provozieren?‘ Zum einzigen Mal in meinem Leben bat ich einen Trainer, seine Aufstellung zu überdenken“, erzählte der damalige Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge später in der Sport Bild.

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Ancelotti ging auf Rummenigges Gedanken nicht ein - und verlor das Spiel gegen PSG schließlich mit 0:3. Nur einen Tag später wurde der Italiener freigestellt. Er habe die Mannschaft verloren, wurde als Begründung unter anderem angeführt.

„Der Feind in deinem Bett ist der gefährlichste. Carlo hat auf einen Schlag fünf Spieler gegen sich aufgebracht. Deswegen mussten wir handeln“, verriet Uli Hoeneß damals. Der langjährige Bayern-Macher, der als Treiber der Entlassung gilt, sagte später, es habe „wenige Spiele von uns“ gegeben, „die so schlecht waren wie dieses“.

„Wir hätten eine Ära beginnen können“

Davon, dass es teamintern nicht mehr gestimmt habe und eine Trennung unausweichlich war, wollten einige Spieler in der Folge nichts wissen. Sie überschütteten Ancelotti immer wieder mit Lob.

„Wenn Carlo etwas länger geblieben wäre und wir die schwierige Phase mit ihm überwunden hätten, dann hätten wir eine neue Ära beginnen können“, sagte der frühere Bayern-Star Robert Lewandowski der Bild am Sonntag. „Er hat mir den Glauben an meine Möglichkeiten, an meine Tugenden gegeben“, bestätigte auch Javi Martinez in einem Interview mit der Marca.

Auch Rummenigge blickte später emotional auf die Geschehnisse zurück. „Die Ergebnisse waren nicht so, wie der Verein sie erwartet hatte. Deshalb mussten wir Carlo entlassen“, erinnerte er sich in der Gazzetta dello Sport - und berichtete von einer schweren Entscheidung. Als er dem Italiener den Entschluss mitgeteilt habe, sei dieser aufgestanden, habe ihn in den Arm genommen und gesagt: „Alles klar! Du bist nicht mehr mein Chef, bleibst aber mein Freund.“

Daraufhin sei Rummenigge in Tränen ausgebrochen. „Ich hatte nicht mit dieser Reaktion gerechnet“, verriet er. Ancelotti sei ihm in seinen knapp eineinhalb Jahren an der Isar „sehr ans Herz gewachsen“.

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Und trotz der Zusammenarbeit, die nicht wie gewünscht verlief, hegt auch Ancelotti keine Groll. „Ich habe ein tolles Verhältnis zu Hoeneß und Rummenigge“, sagte er im vergangenen Mai, als er mit den Königlichen in der Champions League gegen seinen Ex-Arbeitgeber antrat. Und wie so oft in seiner Karriere sportlich erfolgreich war.