Real Madrid hat die Niederlage von Vinícius Júnior beim Ballon d’Or immer noch nicht verkraftet. Der Präsident der Königlichen schimpfte bei der Jahreshauptversammlung über die Wahl - und holte außerdem noch zu einem Rundumschlag gegen die UEFA aus.
Real-Boss wütet wegen Vinícius
„Wir sind stolz auf Spieler wie Vinícius. Für viele ist er der beste Spieler der Welt“, sagte Florentino Pérez zu Beginn seiner Rede: „Lieber Vini, ich möchte, dass du weißt, dass Real Madrid stolz auf dich ist, auf alles, was du in vielen Fällen zu Unrecht ertragen musstest. All das hat dich zu dem Spieler gemacht, der du bist“.
Vinícius war von einer aus Journalisten bestehenden Jury bei der inoffiziellen Weltfußballerwahl hinter dem Spanier Rodri (Manchester City) nur Zweiter geworden. Madrid hatte die Award-Gala daraufhin boykottiert.
Pérez bedankt sich bei zurückgetretenem Journalisten
Pérez zitierte die italienische Zeitung Tuttosport und erklärte weiter: „Der Ballon d’Or hätte an Real Madrid gehen müssen. Dieses Jahr haben sie Rodri für seine Leistung in der letzten Saison entschädigt. Er hat einen Ballon d’Or verdient, aber nicht dieses Jahr.“
Dann monierte er noch, dass das Wahlsystem bei der von France Football vergebenen Trophäe geändert worden sei. Er finde es erstaunlich, dass Journalisten aus Ländern, die weniger als eine Million Einwohner haben, eine Stimme haben.
Pérez bedankte sich außerdem bei dem Journalisten, der zugegeben hatte, Vinícius bei der Wahl vergessen zu haben, für dessen Rücktritt aus der Jury.
Immer wieder kam der Real-Boss in seiner langen Rede dann auch auf die UEFA zu sprechen. Deren Spielplan mit der Reform der Champions League sieht er bereits gescheitert.
„Das neue Format der Champions League ist ungerecht"
„Das neue Format der Champions League ist ungerecht, niemand versteht es. Da es mehr Spiele gibt, ist der Wert eines jeden Spiels um fast 30 Prozent gesunken. Mehr Spiele, aber sie sind weniger wert", wetterte Pérez.
Der durch die UEFA und die FIFA forcierte Anstieg an Spielen verursache zudem Verletzungen: „In dieser Liga hat es bereits neun Kreuzbandrisse gegeben, genauso viele wie in der gesamten letzten Saison. Fachleute weisen darauf hin, dass die Ursache Ermüdung ist."
Zudem sei der Fußball „schwer verletzt“ und habe sich „nie in einer heikleren Situation befunden“. Pérez warb erneut für die Super League. Er sei optimistischer denn je, nachdem der Europäische Gerichtshof im vergangenen Jahr entschieden hatte, dass das Verbot der UEFA und der FIFA, Vereinen beizutreten, unrechtmäßig sei.
Warme Worte hatte Pérez allerdings auch parat - vor allem für Madrids Ex-Superstar Toni Kroos: „Es wird schwierig sein, wieder einen Spieler wie Kroos zu sehen. Er ist einer der besten Spieler in unserer Geschichte." Zu Kroos, der seine Karriere im Sommer beendete, sagte er noch: „Dies wird immer dein Zuhause sein, vielen Dank.“