Als Jules Koundé im Sommer 2022 zum FC Barcelona wechselte, galt er als großer Hoffnungsträger. Doch besonders die vergangene Spielzeit verlief für den Franzosen eher unglücklich. Laut der spanischen Zeitung Sport stand er zwischenzeitlich sogar auf dem Prüfstand.
Barca-Star „völlig entfesselt“
Das alles hat sich seit der Ankunft von Trainer Hansi Flick geändert. Koundé hat als Rechtsverteidiger bereits fünf Scorerpunkte auf dem Konto - und absolvierte jüngst in der Champions League bei Roter Stern Belgrad sein vielleicht bestes Spiel für die Katalanen.
„Koundés verrückte Nacht im kleinen Maracana“, titelte die AS nach Barcas 5:2-Erfolg am vergangenen Mittwoch.
Assist-Hattrick für Koundé
Da war der französische Nationalspieler im zweiten Durchgang regelrecht heiß gelaufen. In der 53. Minute bediente er Stürmerstar Robert Lewandowski mit einer perfekten Flanke, die der frei stehende Pole nur noch mit dem Knie zum 3:1 über die Linie bugsieren musste - und nur 90 Sekunden später fand er Raphinha im Rücken der Abwehr, der aus zentraler Position zum vorentscheidenden 4:1 vollstreckte.
Doch damit nicht genug: Mit seiner dritten Vorarbeit des Tages, dieses Mal auf Youngster Fermín López (75.), machte Koundé seinen „Assist-Hattrick“ perfekt, den die AS feierte: „In der zweiten Hälfte war er völlig entfesselt.“
„Koundés bestes Spiel im Barca-Trikot“
Die Sport fügte an, dass der ehemalige Sevilla-Spieler „schon seit Wochen auf einem hohen Niveau spiele“ und sowohl in der Offensive als auch in der Defensive tolle Leistungen erbringe. Er werde „immer präziser, immer tödlicher“, so lautet die Analyse.
„Den Höhepunkt dieser offensiven Version von Koundé haben wir gegen Roter Stern Belgrad gesehen“, lobt die in Barcelona ansässige Zeitung den 25-Jährigen, der „sein bestes Spiel in einem Barca-Trikot“ gemacht habe.
Dabei war der Franzose eigentlich als Innenverteidiger verpflichtet worden - und spielt auch lieber im Zentrum. „Es gab eine Zeit, in der Jules Koundé die Position des Rechtsverteidigers ablehnte. Das war in der vergangenen Saison, als Xavi beschloss, ihn auf diese Position zu setzen“, schrieb die Marca nach seinem Assist-Hattrick in Belgrad.
Unter Flick ist die Rolle klar
Allerdings sei das nicht die ganze Wahrheit: „Was Koundé wollte, war, dass man ihm rechtzeitig sagt, auf welcher Position er spielen wird“, heißt es weiter.
Flick habe dem Franzosen deswegen von Beginn an klargemacht: „Bei ihm wird er Rechtsverteidiger sein. Jeden Tag, das ist seine Position.“
Und genau so kam es. In 16 Einsätzen unter dem Deutschen spielte Koundé 16-mal als Rechtsverteidiger, bei seinen 88 Einsätzen unter Xavi hatte er sich zwischen den Positionen abgewechselt (je 48-mal als Innenverteidiger sowie als Rechtsverteidiger).
Inzwischen scheint sich der ursprünglich defensiv orientierte Koundé im vorderen Drittel immer wohler zu fühlen. In Belgrad stellte er das eindrucksvoll unter Beweis.