Der berauschende Clásico-Sieg des FC Barcelona wird von einem unschönen Vorfall überschattet. Wie am Tag nach dem 4:0-Erfolg der Katalanen über Real Madrid bekannt wurde, ist Barca-Youngster Lamine Yamal nach seinem vorentscheidenden Tor in der Schlussphase rassistisch beleidigt worden.
Viní Jr. reagiert auf Eklat um Yamal
Yamal hatte sich im Alter von 17 Jahren und 105 Tagen mit seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 3:0 zum jüngsten Torschützen des Clásico aufgeschwungen - bei seinem Jubel im Estadio Santiago Bernabéu wurde er dann von Zuschauern übel beleidigt. Auch Alejandro Balde wurde zur Zielscheibe.
Sowohl die spanische Liga als auch Gastgeber Real verurteilten die verbalen Attacken in offiziellen Statements „aufs Schärfste“. Madrid erklärte, eine Untersuchung eingeleitet zu haben, „um die Täter dieser bedauerlichen und verabscheuungswürdigen Beleidigungen ausfindig zu machen und zu identifizieren.“
Vinícius meldet sich nach Yamal-Eklat
Der spanische Fußball kämpft schon seit langem gegen Rassismus in den Stadien des Landes. Auf Seiten der Madrilenen war etwa Vinícius Júnior in der Vergangenheit immer wieder Opfer rassistischer Beleidigungen geworden.
Der Brasilianer verurteilte die Beschimpfungen am Sonntag scharf. Die Vorfälle seien „bedauerlich“, schrieb Vinícius Júnior in den Sozialen Netzwerken: „Für diese Kriminellen ist in unserer Gesellschaft kein Platz. Meine ganze Unterstützung gilt Lamine, Ansu (Fati) und Raphinha. Ich weiß, dass Madrid und die Polizei alles tun werden, um die Schuldigen zu ermitteln und zu bestrafen.“
Yamal? LaLiga-Boss sah Rassismus-Attacken kommen
LaLiga kündigte ebenfalls den Gang vor ein Gericht an. Besonders bitter an dem Vorfall ist derweil, dass er nicht überraschend kommt. Liga-Boss Javier Tebas, der in der Vergangenheit selbst mit befremdlichen Aussagen zu rassistischen Attacken auf Reals Superstar Vinícius Júnio Aufmerksamkeit erregt hatte, warnte schon vor der Partie vor den nun erfolgten Übergriffen.
„Ich mache mir Sorgen um den Clásico und den Rest der Spiele wegen der Rassisten und der Intoleranten“, hatte Tebas erklärt.
Vinícius hatte nach wiederholten Anfeindungen gegen seine Person mehrfach Rassismus-Vorwürfe gegen Spanien erhoben. Unter anderem Tebas hatte heftig protestiert.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)