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Das verhängnisvolle Mittagessen, das Barca Ronaldo nahm

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Das verhängnisvolle Mittagessen, das Barca Ronaldo nahm

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Ein verhängnisvolles Mittagessen

Sturmikone Ronaldo Luís Nazário de Lima verzauberte 1996 den FC Barcelona und die Fußballwelt. Doch ein verbales Eigentor und ein unerwartetes Mittagessen führten zu seinem vermeidbaren Abschied nach Mailand, der den Fans der Katalanen ähnlich zusetzte wie dessen späterer Wechsel zu Erzrivale Real Madrid.
Stürmer Ronaldo sollte den Barca-Anhängern mit seinem Real-Wechsel später erneut das Fan-Herz brechen
Stürmer Ronaldo sollte den Barca-Anhängern mit seinem Real-Wechsel später erneut das Fan-Herz brechen
© IMAGO/Miguelez Sports Foto
Tobias Merk
Tobias Merk
Sturmikone Ronaldo Luís Nazário de Lima verzauberte 1996 den FC Barcelona und die Fußballwelt. Doch ein verbales Eigentor und ein unerwartetes Mittagessen führten zu seinem vermeidbaren Abschied nach Mailand, der den Fans der Katalanen ähnlich zusetzte wie dessen späterer Wechsel zu Erzrivale Real Madrid.

„Das Phänomen“ Ronaldo Luís Nazário de Lima wechselte 1996 zum FC Barcelona und eroberte die Fußballwelt im Sturm. Mit seinen herausragenden Fähigkeiten erzielte er in seiner ersten Saison in Spanien 47 Tore in 49 Spielen und führte Barca zu drei Titeln. Die Fans verehrten ihn und es schien, als würde er die neue Leitfigur des Klubs werden.

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„Echte Raubvögel“

Angesichts von Ronaldos überragenden Leistungen wollte Barcelona unbedingt seinen Vertrag verlängern – verbunden mit einer saftigen Gehaltserhöhung. Die Gespräche schienen erfolgreich zu verlaufen und beide Seiten waren zunächst optimistisch, dass eine Einigung erzielt werden würde.

Doch die Verhandlungen verzögerten sich immer wieder, was Jaume Sobrequés, Barcas damaliger Vizepräsident schließlich dazu verleitete, bei La Portería Ronaldo zu belehren, dieser solle weniger auf seine Berater hören, da diese „echte Raubvögel“ seien. Diese Worte stießen dem Fußballer übel auf, der sich vor seine Leute stellte.

Ein verhängnisvolles Mittagessen

Am 26. Mai 1997 trafen sich dann Ronaldo, seine Vertreter und die Führung von Barca zum finalen Verhandlungsgipfel. Nach intensiven Gesprächen entschied man sich, eine scheinbar erzielte Einigung mit einem gemeinsamen Mittagessen zu feiern.

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Doch Ronaldos Vertraute hatten die vorherige Demütigung keineswegs vergessen. Vielmehr verließ einer von ihnen kurz den Tisch, um ein folgenreiches Telefonat zu führen, das alles verändern sollte.

Inter tritt auf den Plan

Das Telefonat mit Massimo Moratti, dem Präsidenten von Inter Mailand, sollte den Poker fundamental verändern.

Denn Moratti unterbreitete ein verlockendes Angebot, das die Agenten ins Grübeln brachte und dazu führte, die Vertragsverlängerung mit Barcelona erst einmal auf Eis zu legen.

Barcas ehemaliger Vizepräsident erinnert sich

Joan Gaspart, damals Vizepräsident Barcelonas, blickt heute mit Bedauern auf diesen Moment zurück. Im Gespräch mit AS erinnert er sich, wie er schnell erkannte, dass das eigene Kartenhaus zusammenbrechen würde. „Ich erinnere mich genau, dass einer der Vertreter mehr als eine halbe Stunde lang telefoniert hat. Als wir nach dem Essen ins Büro zurückkehrten, ahnte ich, dass während des Essens etwas passiert war.“

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Gaspart ist überzeugt, dass der Wechsel hätte verhindert werden können, wenn man nicht zu dem Mittagessen gegangen wäre. Ronaldo, der selbst traurig über den Ausgang war, sich aber von seinen Beratern überreden ließ, wechselte schließlich tatsächlich zu Inter Mailand, das seine Ausstiegsklausel aktivierte und die Katalanen mit langen Gesichtern zurückließ.

„Ronaldo ist ein guter Mensch“

Gaspart wusste schon damals, dass das Verhalten des Teams rund um den Superstar eine Situation schuf, die teilweise außerhalb der Kontrolle des Spielers lag: „Man stößt nicht an, wenn man weiß, dass etwas schiefgeht. Ronaldo ist ein guter Mensch, eine ehrliche Person und ich bin mir sicher, dass er nicht bei einer Feier angestoßen hätte, wenn er nicht überzeugt gewesen wäre, dass er beim FC Barcelona bleiben wollte.“

Der Ex-Barca-Vize ergänzte: „Er ging traurig. Ich weiß nicht, ob mit Tränen, aber er ging traurig. Doch seine Vertreter waren seit seiner Kindheit enge Freunde und er hatte großes Vertrauen in sie.“